ObjektnummerHHI.2016.G.1001.298
Ich verdanke dem "Mäcen"...
Verfasser*in
Sophie Hoechstetter
(DE, 1878 - 1943)
Datierung1903
BeschreibungTranskription:I.
Ich verdanke dem 'Mäcen' von Detlev
von Liliencron viele schöne Stunden, viel
Hinweis und Anregung. Eine dunkle Abneigung
vor Versen, in denen ein Brünnlein quillet,
das alles Wünschen stillet und jedes Glück
erfüllet, ward uns durch den Mäcen
zu bewusster Kritik.
An die Mergelgrube und so viel Gutes aus
Feld und Busch denke ich gerne zurück.
Ich stelle den Mäcen zu den Büchern,
die ein kleiner Hauch von Vergangenheit
vielleicht umso lieber macht - zu
Immermanns Münchhausen, zu Keller,
zu Goethes Romanen.
In den 'Adjutantenritten' liegt viel
unvergessliches - in beiden Büchern
zusammen für mich der ganze Liliencron.
Das Gedicht 'Euren Toten' geweiht –
gehört für mich zu dem Unantastbaren
erlesener Kunst, das man ruhig und
ohne Augenblicksüberschwang ein
Erlebnis nennt.
Sollte ich versuchen, Liliencrons
Bedeutung in einem Satz festzustellen,
so möchte ich sagen:
ich wünsche sein Reinstes und Bestes
so sehr in jede Jugend, wie den
Wagemut und frohe Sommertage.
S. Hoechstetter
II: Villengang II
4. Dez. 03
Sehr geehrter Herr,
Ihrer Aufforderung entsprechend
habe ich einiges über Liliencron
geschrieben. Fraelein Schwabe
wird Ihnen nächstens antworten.
Mit vorzüglicher Hochachtung
S. Hoechstetter
KlassifikationArchivalie - Werkmanuskript
Anzahl/Art/Umfang1 eigenhändiges Manuskript mit Unterschrift ; dazu: 1 eigenhändiger Brief . mit Unterschrift und Briefumschläge an Fritz Boeckel ; 1 Porträtpostkarte mit e. Signatur [Fotograf: Rudolf Dührkoop, 1848-1918]
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Abteilung
HH Schriftstellernachlässe