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BEN.GKM-PO-2001/3 - Porzellanpendule mit Blumendekor
Porzellanpendule mit Blumendekor
BEN.GKM-PO-2001/3 - Porzellanpendule mit Blumendekor
BEN.GKM-PO-2001/3 - Porzellanpendule mit Blumendekor
Foto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
ObjektnummerBEN.GKM-PO-2001/3

Porzellanpendule mit Blumendekor

KurztitelPorzellanpendule mit Blumendekor
ObjektbezeichnungUhr
Modell von (1706 - 1755)
Datierungnach 1750
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Messing
Glas
Maße(H x B x T): 45,4 × 25,1 × 12,6 cm
BeschreibungDiese Porzellanpendule wurde um 1760 in der Meißner Porzellanmanufaktur angefertigt und beruht auf einem Entwurf des berühmten Porzellanmodelleurs Johann Jakob Kändler (1706 – 1775). Kändler entwarf eine große Vielfalt an Porzellanen - Service, Tafelaufsätze, Tierfiguren (insbesondere Vögel), Theater-, Genre und mythologische Figuren. Im Gegensatz zu anderen Entwerfern beruhten seine Modelle auf eigenen Naturstudien und nicht mehr nur auf Kupferstichvorlagen. Der teilweise frappierende Naturalismus wurde auch zu einem Merkmal der von ihm entworfenen Uhrengehäuse, die Kändler mit Blumen, Astwerk, Tier-, Putten- und Menschenfiguren dekorierte. Auch in der der hier präsentierten Tisch-Pendule kann sein Naturalismus beobachtet werden, die u.a. mit detailgetreuen Nelken, Pfingstrosen, Ranunkeln und Rosen verziert wurde.

Auf vier fein geschwungenen Rocaillefüßen erhebt sich das ganz aus Porzellan bestehende Uhrgehäuse. Das Gehäuse ist mittig tailliert, unterhalb des Zifferblattes befindet sich eine gemalte Galanterieszene in der Art Watteaus. Das Gehäuse läuft in goldstaffierten Rocaillen aus und wird nach oben hin mit einem korbartigen Aufsatz bekrönt, der mit Durchbrucharbeit versehen ist. Auf dem gesamten Uhrgehäuse sind filigrane, naturalistisch gearbeitete Blüten angebracht, die polychrom gefasst sind. Das Uhrgehäuse wird auf der Rückseite mit einer Messingtür verschlossen, die aufgrund besserer Durchlässigkeit des Glockenklanges durchbrochen gestaltet ist. Das Gehäuse trägt keine Herstellermarke, wurde jedoch von der Porzellanmanufaktur Meißen als deren Erzeugnis authentifiziert.

Das Zifferblatt aus Emaille trägt blaue römische Stundenzahlen und eine Strichminuterie. Eingefasst wird das Zifferblatt von einer Lünette aus vergoldetem Messing, die in das Porzellangehäuse eingesetzt ist. Zwei ornamentale, aus C- und S-Spangen sowie einem Delphin gebildete Zeiger aus Messing stammen vermutlich vom ursprünglichen Uhrwerk und zeigen Stunde und Minute an. Das Zifferblatt trägt die Signatur des Verkäufers: Aubert & Klaftenberger, Paris-Genève. Die Firma wurde 1835 durch den Schweizer Uhrmacher D. F. Aubert und den englischen Uhrmacher Charles Ignaz Klaftenberger in London gegründet. Neben hochwertigen und komplizierten Kleinuhren waren auch Großuhren und Uhrwerke im Programm. Es existierten Vertretungen in Genf, Paris, Wien und London. Durch Königin Victoria erfolgte die Ernennung zum königlichen Hofuhrmacher. Die Firma existierte bis 1881.

Das Uhrwerk, ein hochwertiges Pendulenwerk, stammt von der Firma Brocot & Delettrez in Paris. Es ¬trägt rückseitig die Signatur des Verkäufers AUBERT ET KLAFTENBERGER GENEVE sowie die Nummer 20441. Das Uhrwerk hat eine Gangdauer von 14 Tagen und schlägt halbe und volle Stunden auf eine Bronzeglocke. Das Geh werk besitzt eine Ankerhemmung, das Pendel ist an einer Pendelfeder aufgehängt. Die Zählung der Stundenschläge erfolgt durch ein Rechenschlagwerk. Das originale Uhrwerk ist nicht mehr vorhanden. Das Einsetzen neuer Uhrwerke in historische Uhren war weit verbreitet, um die Ganggenauigkeit der Uhr durch moderne Technik zu steigern.

Bearbeiter: Christian Schnurbus
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Literatur/QuellenLoomes, Brian: Watchmakers and clockmakers of the world. Including makers of scientific instruments, sundials and barometers, complete 21st century edition, London 2006, S. 28.
PublikationenKurfürstliche Zeitmesser. Uhren aus der Sammlung von Schloss Benrath, herausgegeben von Stefan Schweizer, mit Texten von Christian Schnurbus, Düsseldorf 2020, S. 70 ff.
Stempel/ZeichenAubert & Klaftenberger, Paris-Genève [Zifferblatt] AUBERT ET KLAFTENBERGER GENEVE [Uhrwerk]
BEN.B 1999/5 - Carteluhr
Charles-François Barbier le Jeune
um 1770
BEN.B 1980/8.1 - Detailansicht des Zifferblatts
Tomas Pandträ
um 1715
BEN.B 2020/1 - Tischuhr
Wilhelm "Guilleaume" Cornille
um 1770
BEN.B 145 - Niederländische Standuhr
Gossen & Smolders a Geertrujdenberg
um 1760
Nordgiebel des Benrather Schlosses mit Uhrengruppe
Johann Jacob Möllinger
um 1770
BEN.B 161 - Diana-Pendule, auf dem Kamin des westlichen Gesellschaftsraums von Schloss Benrath
Pierre Philippe Thomire
um 1820
BEN.B 1971/3 - Chinoiserie-Pendule
Julien Joly
um 1750
BEN.B 173 - Konsolpendule
Pierre Caquerelle
nach 1760
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