ObjektnummerHHI.2010.1000.350
Korrespondenz von Rudolf Unger an Carl Enders
Absender*in
Rudolf Unger
(DE, 1876 - 1942)
Empfänger*in
Carl Enders
(DE, 1877 - 1963)
Datierung1919-1921
BeschreibungMüritz, den 12.8.1919: U. dankt für die Zusendung von Sonderdrucken und versichert, dass er die Studien mit Interesse lesen werde. Er habe von Petersen erfahren, dass Enders "noch in der letzten Kriegszeit in Dorpat" habe lesen können. "Beneidenswert! Auch im schönen Bonn haben Sie es recht gut. Wir im mittleren Deutschland dagegen und nun gar im hässlichen Halle können nur mit schwersten Befürchtungen der Zukunft entgegensehen. (...) Gott erbarme sich gnädig unseres armen Vaterlandes!"Halle a. d. Saale, den 25.8.1920: U. dankt für die Zusendung von Enders Beitrag in der Litzmann-Festschrift. "Die Studie erfordert (...) mehr Sammlung, als ich sie augenblicklich unter dem Drange äußerer Geschäfte aufzubringen vermag. Mit umso lebhafterem Anteil werde ich in ruhigeren Stunden nähere Kenntnis davon nehmen."
Zürich, den 4.10.1920: Der letzte Brief von Enders hat U. "peinlich berührt". Er nehme allerdings an, dass Enders "eine beleidigende Absicht, deren Motive zudem unerfindlich wären, fern gelegen hat. (...) Jedenfalls möchte ich auf das entschiedenste betonen, dass ich mich niemals selbst beworben habe, weder hier noch seinerzeit in Basel. Auch weiß ich von anderen Fällen her, dass solche Selbsterbietungen zumeist ihren Zweck verfehlen: so jedenfalls an den 2 genannten Universitäten. Ob es in Bern anders ist, darüber könnte wohl Hr. Koll Maync die beste Auskunft geben."
Zürich, den 11.10.1920: U. teilt Enders mit, dass bei ihm durch den letzten Brief "kein Gefühl der Kränkung mehr" bestehe. Er wolle Enders gern bei der Erlangung einer Professur behilflich sein.
Zürich, den 29.6.1921: U. dankt für die Zusendung der Keller-Biographie. "Hoffentlich lassen Sie mich auch, wenn ich im fernen Nordosten weile, freundlich an Ihrem wissenschaftlichen Leben u. Streben weiter teilnehmen und rechnen nicht so sehr auf die bei meinem schwerflüssigen Schaffenstemperament recht problematische Gegenseitigkeit."
aus: Horstmann, Christina: Die Literarhistorische Gesellschaft Bonn im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Dargestellt am Briefnachlaß von Carl Enders, Bonn, Bouvier, 1987
KlassifikationArchivalie - Korrespondenz
Anzahl/Art/Umfang5 eigenhändige Postkarten mit Unterschrift
AbsendeortZürich
AbsendeortHalle a. d. Saale
AbsendeortMüritz
Institution
Heine-Institut und Schumann-Haus
Abteilung
HH Schriftstellernachlässe