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Girolamo da Carpi (Künstler*in), Silen und Bacchanten, um 1531
Silen und Bacchanten
Silen und Bacchanten
Foto: Horst Kolberg
ObjektnummerKA (FP) 126r

Silen und Bacchanten

Titel InventarTriumph des Bacchus
ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (IT, 1501 - 1556)
Provenienz (DE, 1712 - 1790)
Datierungum 1531
Material/TechnikFeder in Braun, auf bräunlichem Papier, Einfassungslinie in brauner Tinte
MaßeBlattmaß: 26 × 37,4 cm
BeschreibungVon links dem abrollenden Geschehen der Komposition folgend, nimmt man eine Mänade wahr. Von einem hauchzarten "Chiton" umweht, der als Gewand mehr zeigt als er verhüllt, führt sie den Betrachter mit ihren im Takt nach rechts schwingenden Armen einer sich rechts anschließenden Gruppe zu. Dort sucht sich ein trunken schwerer Silen auf einem Esel zu halten, was gelingen mag, da ihn Bacchanten ausgelassen umringen. Sich auf dem Rücken des einen stützend, wird ihm ein zweiter, so nötig, helfend beispringen. Dieser beobachtet das Geschehen schon aufmerksam aus der Ferne. Noch ein wenig weiter nach rechts ist es wieder, wie links, eine Wenigkeit, die Begehren zu erwecken vermag. Unter Verzicht noch des zartesten Gewandes gibt sich die Mänade weiter rechts nun in Gänze als nackte Tänzerin. Und sie vermag es, einen Zug von Bacchanten zu umgarnen, geführt von einem rechts vor ihr stehenden, weiteren Silen.
Die Darstellung geht, wie Eckhard Schaar erkannt hat, auf das Relief der Vorderseite eines Sarkophags zurück, der in der Mitte des 2. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung erschaffen wurde. Ab dem 15. Jahrhundert stand er dann in der Kirche Santa Maria Maggiore, Rom. Papst Sixtus (1585-1590) ließ den Sarkophag anschließend in seine nahegelegene Villa Montalto, später Negroni, bringen, die beim Bau des Hauptbahnhofs, als Stazione Termini bekannt, niedergelegt wurde. Bis weit hinein ins 18. Jahrhundert gehörte der Marmorsarg zu den viel bewunderten, antiken Denkmalen Roms und wurde auf Zeichnungen häufig studiert. Der Sarkophag wird heute in London, im British Museum bewahrt. SB

KlassifikationGrafik - Zeichnung
EntstehungsortItalien
Copyright DigitalisatFoto: Horst Kolberg
Ausstellungsgeschichte29.09.2017 – 07.01.2018
CH-Genf, Musée d'art et d'histoire: Idea et Inventio

24.03.2017 – 18.06.2017
Düsseldorf, SMKP: Idea et Inventio

14.11.1969 – 11.01.1970
Düsseldorf, Kunstmuseum: Meisterzeichnungen der Sammlung Lambert Krahe


Literatur/QuellenEckhard Schaar, in: Eckhard Schaar und Dieter Graf, Meisterzeichnungen der Sammlung Lambert Krahe, Düsseldorf 1969, Kat. 18

Ruth Olitsky Rubinstein, A bacchic sarcophagus in the Renaissance, in: The British Museum Yearbook I, 1976, S. 103-157 (S. 120 und S. 144, Kat. 20, mit Abb.)

Nesselrath, Das Fossombroner Skizzenbuch, London 1993, S. 199

Phyllis Pray Bober und Ruth Rubinstein, Renaissance Artists & Antique Sculpture. A Handbook of Sources, London 2010, S. 129

Sonja Brink, Idea et Inventio. Italienische Zeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts, 2 Bde., Petersberg 2017, Bd. 1, Kat. A 34
Institution Kunstpalast
Eigentümer/DanksagungKunstpalast; Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf
ProvenienzLambert Krahe (1712-1790)
Stempel/Zeichenu.M. L. 2309 "Status Montium", ein Rest; kein WZ
Relief eines Sarkophags
Unbekannt
16. Jahrhundert
Entwurf für ein Grabmal
Peter-Anton von Verschaffelt
2. Hälfte 18. Jh.
Einem Paar (Amor und Psyche?) wird gehuldigt
Unbekannt
2. Hälfte 16. Jahrhundert
Tapisserie "L'homme"
Jean Lurçat
1945
Paravent „Vues d’Italie“ (frontal)
Joseph Dufour et Cie
um 1820
Bildnis eines jungen Mannes
Lorenzo di Credi
ca. 1490–1500
Die Anbetung der Hirten
Polidoro Caldara da Caravaggio
um 1525–1527
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