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Peter Paul Rubens (Künstler*in), Die Himmelfahrt Mariae, ca. 1616–1618
Die Himmelfahrt Mariae
Die Himmelfahrt Mariae
Kunstpalast - LVR-ZMB, Annette Hiller- ARTOTHEK

Die Himmelfahrt Mariae

Titel EnglischThe Assumption of Mary
ObjektbezeichnungGemälde
Künstler*in (1577 - 1640)
Datierungca. 1616–1618
Material/TechnikÖl auf Eichenholz
MaßeMaße ohne Rahmen: 429 × 284 cm
Maße mit Rahmen: 473 × 332 × 19 cm
Beschreibung1711 erwarb der Kurfürst das monumentale Altarbild aus der Brüsseler Kirche Notre Dame de la Chapelle für seine legendäre Gemäldesammlung im Düsseldorfer Stadtschloss. Er ließ die tonnenschwere Tafel per Schiff über den Rhein hierher bringen. Das ebenfalls von Rubens gestaltete Marmorretabel blieb in St. Josse-ten-Noode bei Brüssel zurück. Rubens lässt die von Engeln bekrönte Himmelskönigin triumphal aufsteigen, während sich unten das 'Rosenwunder' ereignet: Nach einer jüngeren Legende wurde das Grab Mariae geöffnet und statt des Leichnams fanden die Frauen und Apostel duftende Rosen. Auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft schuf Rubens die vielfigurige, dynamisch bewegte Szene im Reflex auf Tizians großartige Assunta der Frari-Kirche in Venedig. Es ist die siebte von ca. vierzehn Varianten zum Thema, die zwischen 1611 und 1637 als Altarbilder oder Ölmodelle von Rubens und seiner Werkstatt gemalt wurden. Die Tafel ist Ausdruck des neuen Marienkults in den südlichen Niederlanden und der gegenreformatorischen Bestrebungen der katholischen Kirche.

Bettina Baumgärtel, aus: Die Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. von Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011
KlassifikationMalerei
CopyrightKunstpalast - LVR-ZMB, Annette Hiller- ARTOTHEK
Ausstellungsgeschichte2014, Düsseldorf, Museum Kunstpalast, Kunst und Alchemie. Das Geheimnis der Verwandlung
Literatur/QuellenInventare
HS 15, Nr. (M) 2309 ("Rubens"; schwarze Inv. Nr. mit Stern 1109; Altes Übernahmeverzeichnis Nr. 367);
Karsch 1719, Nr. 163 ("Anfang des dritten Zimmers. Hierinnen ist alles von dem berühmtesten Mahleren [sic] Rubens seiner eigener Hand gemahlet, Die Himmelfahrt der Heiligsten Jungfrauen MARIAE mit Lebens-Grossen Figuren. 13[Hoch Fuß]-11[Zoll] 9[Breit Fuß]");
Karsch um 1750, Nr. 163 ("Troisième Chambre ou grande Sale de Rubens; L'Assomption de la Sainte Vierge, & les 12. Apôtres, en Figures grandes au Naturel 14-10 [Höhe x Breite] 9-10;
Gool 1751, S. 543, Nr. 151 ("Derde Gaendery, De Hemelvaert der H. Maegt Maria, heerlyk geordonneert en geschildert levensgroot");
Collin de Vermont 1756, S. 10, Nr. 9 ("Deuxieme Gallerie. L'Assomption de la sainte Vierge");
Pigage 1778, Le Galerie, S. 11, Nr. 256 ("Cinquième Salle dite de Rubens. Seconde Façade. L'Assomption de la Ste. Vierge [...] Figures entières de grandeur naturelle."); Les Estampes: PL :XIXme);
Krahe I, Nr. 189 ("P. P. Rubens. La gloire Celeste. 11. [x] 12"; evtl. Studie, nicht nachweisbar);
Krahe 1779, Nr. 189 (w. o.);
Pigage 1805, S. 231 (w. o.);
Schaeffer 1816-23, Nr. 41 ("Eine Himmelfahrt der heiligen Maria./: Dieses Gemählde blieb beim Gallerieraub zurück, weil man zu viele Schwierigkeiten fand es fortzubringen: /Rubens. Holz 108.[Breit x Hoch, Zoll]156.");
Müller 1880, Nr. 99 ("Dieses treffliche Gemälde des grossen Meisters ist eines der wenigen, welche aus der berühmten ehemaligen Düsseldorfer Galerie hierselbst verblieben sind. Schon stand es mit den übrigen Bildern auf dem hiesigen Markte, um mit nach Mannheim und weiter nach München gebracht zu werden; die Grösse und Schwere des Bildes [...] war Ursache, dass man es zurücklassen musste.");
Levin 1883, S. 234 ("Rubens");
Schaarschmidt 1901, Nr. 111 (Rubens; wie Rooses 1886-92)

Lit.:
Description de la ville de Bruxelles, hrsg. v. George Fricx, Brüssel 1743, S. 121;
Mensaert, Guillaume Pierre : Le peintre amateur et curieux, ou Description Générale des tableaux [...], Bd. 1, Brüssel 1763, S. 42ff.;
Descamps, J. B. : Reise durch Flandern und Brabant, in der Absicht auf die Malerey, nebst den Beurtheilungen über die Gemälde [...], Leipzig 1771, S. 50 ("Die Kirche Notre Dame de la Chapelle. Die Himmelfahrt der Maria auf dem Hauptaltar ist eine Kopie nach Rubens");
Michel, Jean François: Histoire de la vie de P. P. Rubens, Brüssel 1771, S. 71;
Forster 1791, Bd. I, S. 143 ("In der Himmelfahrt der Jungfrau, in der Geburt Christi [...] lauter großen, kraftvollen Werken von Rubens Hand, die ich hier um mich erblicke, sind indessen so viele künstlerische Verdienste vereinigt, dass man sich willig finden lässt, auch über den wesentlichen Mangel einer feinern Vorstellungsart hinauszugehen");
Vogt, Nicolaus u. Schreiber, Alois Wilhelm: Mahlerische Ansichten des Rheins von Mainz bis Düsseldorf, Frankfurt/M. 1806, Nachtrag, S. 241 ("Das dritte Heft war schon aus den Händen des Verfassers, als die Düsseldorfer Gallerie nach München abgeführt wurde, um mit den Kunstschätzen der neuen Königsstadt vereinigt zu werden. Nur die Himmelfahrt der Jungfrau von Rubens blieb zurück, weil es auf Holz gemahlt und zu groß ist, um ohne Schwierigkeiten weggebracht zu werden.");
Haupt, Theodor von: Die Düsseldorfer Gallerie, eine Historische Darstellung des Ursprungs, der Vervollkommnung und Schicksale dieser Gallerie [...]; Düsseldorf 1818 (widerspricht der Reclamation gegen die angebl. Einverleibung verschiedener Gemälde in das Musée Napoleon: "2) L'Assomption de la Vierge, par P. P. Rubens. (Hieng [sic] zuletzt in der St. Lambertus=Kirche zu Düsseldorf und ist gegenwärtig wieder in das Gallerie-Gebäude zurückgebracht, also nie nach Paris gekommen");
Weber, Carl Julius: Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen, Bd. 4, Stuttgart 1828, S. 285 ("Es ist nur noch eine Himmelfahrt von Rubens da, die wegen ihrer Größe nicht wohl fortzubringen war");
Smith 1829-1842, Bd. 2, S. 50, Nr. 141 (Geschenk 1614 an die Kirche, irrtüml.: Gemälde sei im Mus. Augsburg und München); Bd. 9, S. 60, Nr. 172;
Henne, Alexandre u. Wauters, Alphonse G. G.: Histoire de la ville de Bruxelles, Bd. 3, Brussel 1845, S. 454;
Becker, Hermann: Bericht über den Brand, in: Kölnische Ztg., 22. März 1872 (n. Woermann 1880, S. 9f.: über Brand in der Akademie u. Rettung der Himmelfahrt);
Müller, Andreas: Kunstgeschichtliches, in: Beiblatt zur Zeitschrift f. bildende Kunst, Nr. 20, 8. Jg., Febr. 1873, S. 243 (über Provenienz, 1814 in Lambertus-Kirche, schlechte Behandlung des Bildes in der Akademie);
De Bruyn, Hyacinthe: Anciennes et nouvelles peintures de l'église Notre Dame de la Chapelle à Bruxelles, in: Bull. des commissions royales d'art et d'archéologie, Brussel, 18ème année, 1879, S. 181;
De Bruyn, Hyacinthe: Trésor artistique des églises de Bruxelles par l'abbé de Bruge, Löwen 1882 (Verkauf des Altars und Seitenaltar für 4000 brabanter Thaler);
Daelen 1888, S. 299 ("in Stiftskirche placiert");
Rooses 1886-92 (1888), Bd. 2, S. 170-72, Nr. 358 Abb. des Nachstichs (Werkstattarbeit, evtl. von van Dyck, ausgeführt, komplett v. Rubens übergangen; dat. 1620, Irrtümer: Halbrund oben v. Rubens gekürzt, v. Jan Wellem zum Rechteck ergänzt; Transport auf d. Rücken von Soldaten);
Levin 1905-1911, S. 122ff. (Briefwechsel Wolfgang Wilhelm mit Rubens für eine Himmelfahrt Mariae in Lambertuskirche); Kubler 1906, S. 62; 1911, S. 30-33 (Briefwechsel dess. mit Columbanus und Vervoort über Erwerb und Transport per Wasserweg);
Wurzbach 1910, Bd. 2, S. 494 (um 1620, Schülerarbeit, v. Rubens vollendet);
Rosenberg 1911, S. 205 Abb., S. 476 ("von Schülern ausgeführt, aber von Rubens vollständig übergangen", dat. 1618-20);
Klapheck 1919, S. 16, 31 (irttüml.: in kurfürstl. Slg. halbrunder Abschluß gekappt);
Oldenbourg/Rosenberg 1921, S. 193 Abb., S. 462 (w. o.);
AK Düsseldorf 1928, ("Kopf eines aufwärts blickenden Mannes. Wahrscheinlich Studie zu einem Apostel [...] aus Himmelfahrt Mariae. Haar und Vollbart von dunkelblonder Farbe, 29,3 x 26,3 cm");
Klapheck 1928, S. 13f., Abb., Abb. S. 6, 15 (dat. 1620, restauriert 1852, 1873, 1920);
AK Düsseldorf 1932, Einleitung u. Nr. 21 Abb. (dat. 1620, über Restaurierung 1931);
Leyssens, Isidore: Hans van Mildert 158?-1638, in: Gentsche Bijdragen tot de Kunstgeschiedenis, Teil 7, 1941, S. 117 (Vertrag für Altar 1616-17, Dokumente für Aufstellung 1618; Rahmen von Hans van Mildert);
Evers 1944, S. 49, 378, Nr. 173;
BK Düsseldorf 1947, S. 12f. Abb. (Detail Maria);
Puyvelde 1952, S. 128, Anm. 93 (keine Werkstattarbeit, sondern eigenhändige Arbeit v. Rubens);
Evers 1954, S. 49, 378, Nr. 175;
Wüthrich 1959, S. 191-195 (Vorzchg. v. Chr. v. Mechel u.a. nicht vorhanden);
BK Düsseldorf 1955, S. 32f., Nr. 19, Tf. 10, 11;
Kühn-Steinhausen 1958, S. 61f. Abb. 14;
Gerson/ Ter Kuile 1960, S. 95;
BK Düsseldorf 1962, S. 35, Nr. 136 Abb. 5;
BK Hamburg 1962, Nr. 17 Abb. (Kopie);
BK Düsseldorf 1968, S. 15 Abb. 17;
Baudouin 1972, S. 82ff., Abb. 39 (These v. Rooses zur Anstückung wegen Altarrahmen nicht haltbar);
Renger, Konrad: Rubens dedit dedicavitque. Rubens' Beschäftigung mit der Reproduktionsgraphik, 1. Teil: Kupferstich, in: Jb d. Berliner Museen, 16, 1974, S. 145f. Abb. 11 (Abklatsch v. Pontius-Stich, v. Rubens überarbeitet, Gent, Universitätsbibliothek);
Glen, T. L.: Rubens and the Counter Reformation. Studies in his religious paintings between 1609 and 1620, London/New York 1975, S. 155-56, 260-61;
Baudouin 1977, S. 108f., Nr. 81 (dat. 1616-18);
Judson/Van de Velde 1977 (RLB XXI, Nr. 27, S. 145, Anm. 4 (erwähnt ca. 1620);
Held 1980, Bd. 1, S. 512-13 (Hamburger Ölskizze sei Modello für Düss. Altar);
Freedberg 1984, S. 163-69, Nr. 41 und 41a, Abb. 105-07 (Hamburger Ölskizze Kopie n. Düss. Altar; Modello für Düss. Altar ist die Ölskizze Wynand Coole sale, Ort unbekannt);
BK Düsseldorf 1985/92, S. 97f., Nr. 169 Abb.;
Jaffé 1989, S. 246-47, Nr. 513 (Hamburger Ölskizze sei Modello für Düss. Altar; irrtüml.: Städtische Kunsthalle, dat. 1618-19);
Becker, Ulrich: Studien zum flämischen Altarbau im 17. und 18. Jahrhundert (Verhandelingen Vlaamse Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten van Belgie, 52, Nr. 49), Brüssel 1990, S. 65-66, Nr. IV.4a, Abb. 35;
Logan 1999, S. 231 Abb. (zum Zeichnungsmodello und dem Nachstich);
BK Budapest 2000, unter Nr. 716 (Kopie auf Kupfer, 56 x 42 cm);
BK Hamburg 2001, Bd. 2, S. 231f., unter Nr. 763 (als Modello der Düss. Altars, dat. 1616/17);
Baumgärtel 2003, S. 51ff. Abb. 45 u. 49;
AK London 2003, S. 62;
AK Wien 2004, S. 383ff., unter Nr. 96 Abb. 1;
Baumgärtel 2005, S. S. 201, Abb. 326;
Vlieghe/Stighelen 2005, ders. und Stighelen, Katlijne van der (Hrsg.): Sponsors of the past. Flemish art and patronage 1550-1700. Proceedings of the symposium organized at the Katholieke universiteit Leuven, December, 14-15, 2001, Turnhout 2005;
Baumgärtel, in: BK Düsseldorf 2005, S. 188-193, Nr. 137, Abb.en;
Baumgärtel, in: AK Stiftung museum kunst palast, Düsseldorf: "Himmlisch, Herrlich, Höfisch", Leipzig 2009
BK Düsseldorf 2011, S. 96 mit Abb.
Kunstwerk des Monats August 2013.
Diefenthaler/Büttner (Hrsg.): Peter Paul Rubens becoming famous, Dresden 2021, Abb. S. 288
ObjektnummerM 2309
Institution Kunstpalast
Eigentümer/DanksagungKunstpalast; Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf
ProvenienzUm 1616-18 entstanden im Auftrag des Erzherzogpaars Albert und Isabella von Brüssel als Schenkung an die Kappellekerk (Parochial-Kirche Notre Dame de la Chapelle), Brüssel; 1711 Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz-Neuburg (1658 - 1716) erworben von der Kirche, zusammen mit dem Gemälde "Das Martyrium des Heiligen Laurens" für die neu gebaute Galerie des Stadtschlosses; Dezember 1805 Aufstellung in der Kirche St. Lambertus; ab ca. 1818 bzw. spät. 1821 Aufstellung im Schloss mit dem Umzug der Königlich Preußischen Kunstakademie in die Schlossgebäude; spät. 1828 Aufstellung im Ausstellungssaal der Kunstakademie Düsseldorf; seit 1932 Dauerleihgabe der Kunstakademie Düsseldorf; 1980-85 vorübergehende Aufstellung in der Kreuzherrenkirche, Düsseldorf
Stempel/ZeichenZustand A