ObjektnummerP 1929-270
Die Gebrüder Johann und Cornelius de Witt
ObjektbezeichnungMedaille
Künstler*in
AURY
Datierung2. Hälfte des 17. Jahrhundert
Material/TechnikBleiguss
MaßeDurchmesser: 7 cm
BeschreibungVs: Brustbilder der einander zugewandten Brüder Cornelius und Jan de Witt, Cornelius mit Kragen, Panzer und Schärpe, Johannes mit Toga und Kappe. Umschrift: CORNELIUS DE WITT. NAT.A. 1623. IOHANNES DE WITT. NAT.A. 1625, auf einem Zierband unten: HIC ARMIS MAXIMVS ILLE TOGA. links und rechts: SCELERISQVE PVRVS INTEGER VITAE.Rs: Ein neunköpfiges Ungeheuer (verschiedene Tierköpfe, die wahrscheinlich Neid, Wut usw. bedeuten) zerfleischt das am Boden liegende Brüderpaar. Umschrift (Distichon): NUNC REDEUNT ANIMIS.INGENTIA.CONSULIS.ACTA:ET FORMIDATI SCEPTRIS ORACLA MINISTRI.
Inschrift unter dem Brüderpaar: nob ILe par fratrVM saeVo fVor ore trVCIDat XXAvcvsti. Chronistikon: 1672. Auf dem Zierband die Beischrift MENS AGITAT MOLIM ET MAGNO SE CORPORE MISCET. Unten links am Tuchrand die Signatur AVRY F.
Die Inschrift nimmt auf die Amtsausübung und das Ende der Gebrüder Witt Bezug. Jan de Witt war Ratspensionär von Holland und Leiter der Staatsangelegenheiten der Niederländischen Republik. Sein Bruder Cornelius de Witt war Bürgermeister von Dordrecht. Beide wurden am 20. August 1672 bei einem Volkslauf ermordet. Jan de Witt war Gegner des Hauses Oranien und legte nach der Wahl des Prinzen von Oranien zum Generalkapitän und Statthalter sein Amt nieder. Sein Bruder wurde fälschlich eines Mordanschlages gegen den Prinzen von Oranien beschuldigt.
Die Medaille, für die möglicherweise die Druckgraphik Vorlagen lieferte, gehört zum Typ der politischen Medaille, die in den Niederlanden, aber auch in Frankreich, in großer Zahl vertreten ist.
aus: Medaillen und Plaketten, Bildhefte des Kunstmuseums Düsseldorf 7, bearbeitet von Ekkehard Mai, S. 73, Nr. 29
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Medaille, Münze, Siegel
Entstehungsort
SchlagwortBlei
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: Landesbildstelle Rheinland
Literatur/QuellenZur Ikonografie der Brüder vgl. R. van Luttervelt, Herinnerungen aan Johan en Cornelis de Witt in het Rijksmuseum, Bulletin van het Rijksmusseum 1960, 2,pp 27 ff.G. van Loon, Beschryving der Nederlande Historipenningen, Den Haag 1728, II, p. 87, 1.
Lanna, Die Sammlungen des Freiherrn von Lanna, Prag, Versteigerungskatalog Lepke, Beartet von K. Regling, Berlin 1911, Nr. 496.
PublikationenDüsseldorf 1970
Medaillen und Plaketten, Bildhefte des Kunstmuseums Düsseldorf 7, bearbeitet von Ekkehard Mai, S. 73 , Nr. 29
Institution
Kunstpalast
ProvenienzEhemals Slg. Hetjens
zwischen 1742 und 1777