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Schriftstellernachlässe
Korrespondenz von Gerda Dietz an Carl Enders
Schriftstellernachlässe
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Korrespondenz von Gerda Dietz an Carl Enders

Absender*in (DE, geboren 1908)
Empfänger*in (DE, 1877 - 1963)
Datierung1935
BeschreibungBeilage: 1 masch. Dg., Bonn, 29.10.1935 - Carl Enders an Gerda Dietz

Düsseldorf. den 12.6.1935: D. stellte ihre Arbeit nahezu fertig und erfuhr jetzt, dass auch Brecht das Bürgerrecht aberkannt worden sei. Nachdem sie schon Passagen über Friedrich Wolf gestrichen habe, fragt sie nun, ob diese Maßnahme auch für Brecht erforderlich sei. Sie hielte eine Kürzung jedoch für außerordentlich bedauerlich.

Düsseldorf, den 24.10.1935: D. fragt Enders noch einmal wegen ihrer Arbeit um Rat. Sie habe sich entschlossen "Lampel herauszunehmen". Brecht halte sie jedoch für zu wichtig, als dass er einer Kürzung zum Opfer fallen dürfte. Außerdem habe sie "ihn ja von Anfang an so besprochen, dass man gegen seine Erwähnung im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit nichts sagen kann." Um dem Text die mögliche Schärfe zu nehmen, habe sie "selbstverständlich" im Vorwort geschrieben, dass die Arbeit auf dem literarischen Stand des Jahres 1932 aufgebaut ist. (...) Der Verlag ist nun sehr ängstlich und wollte die Arbeit erst der Gauleitung vorlegen. Das habe ich aber energisch abgelehnt, denn dort sitzen ja gar keine fachwissenschaftlichen Leute, und Laien können doch hier wirklich kein Urteil fällen."

aus: Horstmann, Christina: Die Literarhistorische Gesellschaft Bonn im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Dargestellt am Briefnachlaß von Carl Enders, Bonn, Bouvier, 1987

KlassifikationArchivalie - Korrespondenz
Anzahl/Art/Umfang3 maschinenschriftliche Briefe mit eigenhändiger Unterschrift
AbsendeortDüsseldorf
ObjektnummerHHI.2010.1000.57