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Jan Frans Douven, genannt de Oude (Künstler*in), Reiterbildnis des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, 1703
Reiterbildnis des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Reiterbildnis des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Kunstpalast - Horst Kolberg - ARTOTHEK
ObjektnummerM 91

Reiterbildnis des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg

TitelJohann Wilhelm, Elector Palatine, on Horseback
ObjektbezeichnungGemälde
Künstler*in (1656 - 1727)
Datierung1703
Material/TechnikÖl auf Leinwand
MaßeMaße ohne Rahmen: 325 × 260 cm
Maße mit Rahmen: 379 × 307 cm
BeschreibungDer Typus des fürstlichen Reiterbildnisses zählt seit der Antike zu den großartigsten Formen des repräsentativen Herrscherbildnisses. Douvens Darstellung des siegreichen Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (1658 - 1716) auf einem in der Courbette aufsteigenden Schimmel vor Schlachtkulisse ist eine kongeniale Mischung aus italienischen, französischen und flämischen Einflüssen. Der Begründer der legendären
Düsseldorfer Gemäldegalerie wird hier gleichsam zum Himmel erhoben. Der Kommando gebende Fürst in voller Rüstung trägt den mit Federn geschmückten Dreimaster, eine weiße Perücke und den Orden vom Goldenen Vlies. In seine rote Satteldecke ist mit Goldfäden sein Monogramm eingewebt. Das Reiterbildnis fungierte als Stellvertreter des Kurfürsten im Audienzsaal des Düsseldorfer Schlosses und begrüßte später als erstes Bild die Besucher der Gemäldegalerie. Douven hatte als Kunstagent, Initiator und Oberaufseher der Gemäldegalerie eine zentrale Stellung am Düsseldorfer Hof und trug durch seine Bildnisproduktion zur Entfaltung der absolutistischen Macht des Kurfürsten bei.

Bettina Baumgärtel, aus: Die Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. von Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011
Klassifikation(en)
Copyright DigitalisatKunstpalast - Horst Kolberg - ARTOTHEK
AusstellungsgeschichteNov. 2023, Kunstpalast, Düsseldorf, Dauerausstellung
Literatur/QuellenQuellen:
J. de Blainville, Beschreibungen durch Holland, Oberdeutschland und die Schweiz besonders aber durch Italien aus des Verfassers eigener Handschrift in englischer Sprache zum erstenmal zum Druck befördert von Georg Turnball..., 1705, S. 24 ("Gehörsaal der Churfürsten [...] In der Ecke dieses Saales hänget ein großes Gemälde, welches den Churfürsten in Lebensgröße zu Pferde vorstellet, von einem deutschen Maler, Namens Duben [sic]")
George Marie, Le Portrait du Vrai Merite Dans La Personne serenissime De Monseignevr L'Electevr Palatine, Düsseldorf 1958, S. 81 (Medaille verso Nr. 75: Douven malt das Reiterbildnis)
Fredou de la Bretonnière, Jean Victor: Observations Raisonnées Sur l'art de la peintures appliquées, sur les tableaux de la Galleries Electorale De Dusseldorff, Düsseldorf 1776 (als gutes Bild Douvens gelobt)

Inventare:
HS 5, 1937/1 ("aus ordentlichen Mitteln")
HS 9, Nr. 66
HS 14, Nr. (M) 91
Gerhard Joseph Karsch, Ausführliche und Gründliche SPECIFICATION derer vortrefflichen und unschätzbaren Gemählde/Welche in der GALERIE der Churfürstl. Residentz zu Düsseldorff in grosser Menge anzutreffen seynd, Düsseldorf 1719, Nr. 14 ("Das erste Zimmer, Das Portrait zu Pferd von Churfürst Johan Wilhelm gemahlet von Chevallier Doven. 11-1 [x] 8-9")
Gerhard Joseph Karsch, DESIGNATION exacte Des PEINTURES precieuse. Qui sont en grand Nombre dans la GALERIE de la Residence De Son Altesse Ser, Düsseldorf um 1750, Nr. 14 ("Le portrait de feu S.A.S.E. Monseigneur Jean Guillaume de glor.mem. à Cheval, par le Chevalier Douven, 11.1 [x] 8.9 ")
Johan van Gool, De NIeuwe Schouburg der Nederlantsche Kunstschilders en Schilderessen..., s'-Gravenhage 1751, S. 532: "De Keurvorst Johan Wilhelm, levensgroot te Paert zittende, door den Hofschilder Johan Francois Douven"
Hyacinthe Collin de Vermont, Catalogue des Tableaux qui se truvent dans les Galleries du Palais de S.A.S Electorale Palatine. à Dusseldorff, 1756, Nr. 1 (« Premiere Gallerie, Le Portrait de S. A. S. l'Electeur Jean Guillaume à Cheval par le Chevalier Douven »)
Nicolas de Pigage, La Galerie Electorale de Dusseldorff (sic) ou Catalogoue Raisonné et Figuré de ses Tableaux Dans lequel on donne Une connoissance exacte de cette fameuse Collectione, et de son local,..., Bd. 2, Basel 1778, S. 1, Nr. 1 ("Première Salle. Première Facade"; Estampes, PL : I)
Nicolas de Pigage, Catalogue raosinné Des TABLEAUX de la GALERIE ÉLECTORALE de Dusseldor..., Düsseldorf 1805, S. 3 ("Première Salle dite des Flamands")

Literatur:
Armand Gaston Camus, Reise 1802, in: Beatrix Müller/Marianne Tilch, Düsseldorf. Beschreibung einer Stadt 1600-1850 (Düsseldorfer Jahrbuch, 59), 1984, S. 230 ("Den ersten flamändischen Saal schmückt billig das Portrait des fürstlichen Stifters, vom Ritter Van Douven gemahlet: nur hätte ihn der Künstler nicht aufs Pferd setzen, sonderns einer Composition eine dem Platz angemessene Bedeutung geben sollen.")
Georg von Dillis, Verzeichnis der Gemälde in der Königlichen Pinakothek zu München, München 1838, Nr. 224 (S. 499), Dritter Saal, Westseite, abgedr. in: Böttger 1972
Karl Strauven, Ueber künstlerisches Leben und Wirken in Düsseldorf bis zur Düsseldorfer Maler-Schule unter Direktor Schadow, Düsseldorf 1862, S. 32 (im Audienzsaal, n. Blainville)
Karl Woermann, Anfang und Ende einer Gemäldegalerie des vorigen Jahrhunderts, in. Die Grenzboetn, 40. Jg., Leipzig 1881, S. 155 ("Über Flügeltür d. 1. Saals d. Galerie gehängt")
E. Daelen, Zur Geschichte der bildenden Kunst in Düsseldorf, in: 3. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichts-Vereins, Düsseldorf 1888, S. 301 ("Churfürst Johann Wilhelm hoch zu Ross in voller Rüstung, mit freundlichem Antlitze seinem Volke Frieden und den Künstlern Schutz verkündend")
Friedrich Schaarschmidt, Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst insbesondere im XIX. Jahrhundert, Düsseldorf 1902, Titelbild
Theodor Levin, Beiträge zur Geschichte der Kunstbestrebungen in dem hause Pfalz-Neuburg, in: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, in: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins, 1910, Teil 3, S. 20f. ("wohl sein Hauptwerk", erst Schloss Schleißheim, dann Wittelsbacher Palast)
Richard Klapheck, Die Kunstsammlungen der Staatlichen Kunstakademie zu Düsseldorf, Düsseldorf 1928, S. 21
Horst Ebel/ Hans W. Hupp, Drei Jahre Museumsarbeit in Düsseldorf, Düsseldorf 1936, Abb. Frontispitz
Hermine Kühn-Steinhausen, Die Bildnisse des Kurfürsten Johann Wilhelm und seiner Gemahlin Anna Maria Luisa Medici, in Düsseldorfer Jahrbuch, 41.1939b,S. 132, Nr. 12
Hermine Kühn-Steinhausen, Jan Frans Douven als Porträtmaler, in: Düsseldorfer Jahrbuch, 42.1941, S. 142ff
"Meisterwerke der Düsseldorf Kunstakademie", Best.-Kat., Kunstmuseum Düsseldorf, Honnef/Rhein 1955, Nr. 29 Abb. Tf. 15
"Die Gestalt des Kurfürsten Johann-Wilhelm", Ausst.-Kat. Heidelberg 1958, S. 17, Raum III
Lucas Heinrich Wüthrich, Das Oeuvre des Kupferstechers Christian von Mechel. Vollständiges Verzeichnis der von ihm geschaffenen und verlegten graphischen Arbeiten, Basel/Stuttgart 1959, Nr. 2, S. 192, Folg. 49 recto (Nachstich des Gemäldes von Peter van Gunst, Kunstmuseum Basel. Inv. Nr. 1949.125.146), S. 194, IV. (Umrisszeichnung zu Pigage Pl. I)
"Kunstmuseum Düsseldorf. Eine Auswahl", Best.-Kat., kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1962, Nr. 44 Abb. 12
"Kunstmuseum Düsseldorf" Best.-Kat., kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1979, Abb. S. 8
"Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof", Best.-Kat., kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1985/1992, S. 100, Nr. 172 Abb.
E. Mai, in: "Rückblick nach vorn. 75 Jahre Museumarbeit", Ausst.-Kat., Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1988, S. 67 (dat. "um 1700")
Kornelia Möhlig, Die Gemäldegalerie des Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Diss. Bonn 1992, Köln 1993, S. 139f; Abb. 43
Hatto Küffner/Edmund Spohr, Burg und Schloß Düsseldorf. Baugeschichte einer Residenz, Kleve 1999, S. 88, Abb. 123
Sabine Wulff, Zwischen Politik und Plaisir, in: "Riss im Himmel", Ausst.-Kat., hg. v. Zehnder, Köln 2000, S. 229-265
Bettina Baumgärtel, Museum Kunst Palast, Düsseldorf 2003, S. 52, Abb. 48
Best.-Kat., museum kunst palast, Düsseldorf 2005, S. 70ff., Nr. 40, Abb.
Best.-Kat., Museum kunstpalast Düsseldorf 2011, S. 104 mit Abb.
Institution Kunstpalast
Eigentümer/DanksagungKunstpalast, Düsseldorf
Provenienz1703 erworben im Auftrag von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz-Neuburg für das Stadtschloss in Düsseldorf, Audienzzimmer; 1805 Kurpfälz.-Bayer. Slg., München (ausgestellt auf Schloss Schleißheim, dann Wittelsbacher Palais, München) per Erbfolge; später Alte Pinakothek München; Frühjahr 1937 erworben aus dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, München
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