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Adrian Zingg (Künstler*in), Aus dem Ostra-Gehege
Aus dem Ostra-Gehege
Aus dem Ostra-Gehege
Foto: Kunstpalast – Horst Kolberg

Aus dem Ostra-Gehege

ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (DE, 1734 - 1816)
Material/TechnikFederzeichnung, laviert
MaßeBlattmaß: 33,2 x 23,6 cm
BeschreibungAdrian Zingg wurde zunächst als Kupferstecher in der Schweiz ausgebildet. Als er 1759 nach Paris kam, besuchte er dort die "Teutsche Zeichenschule" von Georg Wille, der regelmäßig mit seinen Schülern in der Natur zeichnete und sogar mehrtägige Zeichenexkursionen in die Normandie oder Picardie anbot. Im Jahr 1766 trat Zingg eine Stelle als Lehrer für die Abteilung Kupferstich an der 1764 gegründeten Dresdner Akademie an. Schon bald nach seiner Ankunft zeichnete er auch in der neuen Umgebung und stellte diese Arbeiten aus, wobei er zunächst von der zeitgenössischen Kritik auf seine Kunstfertigkeit als reproduzierender Stecher reduziert wurde und seine Landschaftszeichnungen als "Vorarbeiten" für zu erwartende Kupferstiche angesehen wurden.
Damals herrschte in der Lehre der Zwiespalt, einerseits die direkte Naturbeobachtung zu fördern, während andererseits die Kunst nach festen Regeln erlernbar sein sollte. Bei der Wiedergabe von Bäumen, bzw. deren Blattwerk konzentrierten sich die Künstler beispielsweise in erster Linie auf die Umrissform der Blätter, den sogenannten Baumschlag, um Baumgattungen voneinander zu unterscheiden. Bei Zingg gibt es jedoch bereits Zeichnungen, die den einzelnen Baum in seiner individuellen Erscheinung zum Thema haben. Hier zeigt er eine stark verzweigte Eiche mit knorrigen, zum Teil unbelaubten Ästen und einer zerklüfteten Oberfläche des Baumstammes. Trotzdem legte er zunächst mit einem durchgehenden Federstrich die Umrisse der jeweiligen Blattformen fest und füllte diese anschließend mit Pinseltupfen in verschiedenen Helligkeiten. Es handelt sich hier jedoch nicht um ein einfaches Ausfüllen von Umrissen, vielmehr setzte er verschiedene Verdünnungen brauner und schwarzer Tusche ein, um Volumen und Kontraste zu erzielen. Mitunter brachte er auch reine Pinseltupfer ohne Umrissfixierung auf.
Dargestellt ist ein Baum des Ostrageheges, eines nach dem Dorf Ostra benannten Landschaftsraumes bei Dresden, der im Süden und Westen an den Binnenhafen der Stadt anschloss, jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts zur Bebauung freigegeben wurde.

GL
KlassifikationGrafik - Zeichnung
CopyrightFoto: Kunstpalast – Horst Kolberg
Ausstellungsgeschichte17.12.2012 - 31.03.2013
Madrid, Museo Nacional del Romanticismo: Espejos del alma. Paisaje romantic alemán
Literatur/Quellen- Baumgärtel, Bettina und Sitt, Martina: Angesichts der Natur. Positionen
der Landschaft in Malerei und Zeichnung zwischen 1780 Und 1850,
Düsseldorf 1995, S. 149f
- Bunkowsky, Erhard (Hg.): 150 Jahre deutsche Landschaftsmalerei: ihre
Entwicklung von 1800 bis zur Gegenwart, Erfurt 1951, S. 4
- Fröhlich, Anke: "Adrian Zingg. Entdecker der Sächsischen Schweiz". In:
"Weltkunst. Aktuelle Zeitschrift für Kunst und Antiquitäten", Ausg. 72, Bd.
5-9, München 1930, S. 1420f
- Heise, Brigitte: Zum Sehen geboren. Handzeichnungen der Goethezeit
und des 19. Jahrhunderts, Leipzig 2007, S. 370
- Kuhlmann-Hodick, Schnitzer, Claudia u. von Waldkirch, Bernhard (Hg.):
Adrian Zingg. Wegbereiter der Romantik, Dresden 2012, S.
- Kunstmuseum Düsseldorf: Handzeichnungen und Aquarelle des 19.
Jahrhunderts: Aus den Beständen des Kupferstichkabinetts im
Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1965/66, S. 94
- Ausst. Kat. Los Espejos del Alma. Paisaje alemán en el romanticismo, Museo Nacional del Romanticismo, 2012, Nr. 3
- Internetquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostragehege,
letzter Zugriff am 11.7.2012

ObjektnummerK 1937-106
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