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Johann Gustav Heckscher

Names
  • Johann Gustav Wilhelm Moritz Heckscher
  • Johann Gustav Heckscher
1797-1865
GeschlechtMännlich
BerufJurist
BiographyJohann Gustav Heckscher wurde am 26. Dezember 1797 in Hamburg geboren, er starb am 7. April 1865 in Wien. Der Sohn eines jüdischen Bankiers nahm als Freiwilliger 1815 an den Befreiungskriegen teil und studierte ab 1816 in Heidelberg und Göttingen Jura, 1820 Promotion in Göttingen. Als Burschenschaftler war er 1817 Teilnehmer am Wartburgfest. Nach einer mehrjährigen Studienreise durch die Schweiz, Italien, Frankreich, England und Russland war er bis 1853 als Rechtsanwalt in Hamburg tätig, daneben auch als Redakteur für verschiedene Zeitungen. Als einer der angesehensten Anwälte der Hansestadt wurde er 1847 Präsident der Versammlung Hamburger Anwälte. 1848 wurde er als Abgeordneter Hamburgs ins Frankfurter Vorparlament gewählt, war anschließend Delegierter im Fünfzigerausschuss und vom 18. Mai 1848 bis zum 30. Mai 1849 als Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung. Heckscher gehörte zunächst einer liberal-konservativen Richtung, dann der nationalliberalen Casino-Fraktion. Als solcher setzte er sich für eine konstitutionelle Monarchie ein. Im Kabinett des Reichsverwesers Erzherzog Johann von Österreich war er im Juli/August 1848 erst Reichsjustiz-, ab 9. August 1848 Reichsaußenminister. Im Zuge der Malmö-Krise trat er zurück und entging am 18. September nur knapp dem Schicksal Lichnowskys und Auerwalds, die von einer aufgebrachten Menge erschlagen wurden. Ihm gelang es, sich in das Rathaus zu flüchten, wo eine größere Anzahl von Personen sich vor der rebellierenden Masse versteckt hielt. In den folgenden sieben Stunden hinderte allein seine viel gerühmte Beredsamkeit die Mitgefangenen daran, ihn der sie belagernden Menge auszuliefern.
Von Oktober 1848 bis Februar 1849 war er Reichsgesandter in Turin und Neapel. Im Dezember 1848 wechselte er von der Casino-Fraktion zum föderaler orientierten Pariser Hof. Anfang 1849 bemühte er sich als Delegierter mehrerer Ausschüsse vergeblich um eine "großdeutsche Lösung", die den Einschluss Österreichs vorsah. Nachdem die Habsburger Monarchie jedoch ihrerseits den Reichstag von Kremsier aufgelöst und eigenmächtig eine Verfassung für die Gesamtmonarchie formuliert hatte, konnte sich die "kleindeutsche" Gegenpartei, die dem preußischen König das Erbkaisertum antragen wollte, durchsetzen. Ende April 1849 ging Heckscher daher zurück nach Hamburg in seinen alten Beruf. Von 1853 bis zu seinem Tod war er dann als hamburgischer Ministerresident in Wien tätig.

Literatur
ADB; NDB; DBE
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gustav_Heckscher
Wikisource (ADB): https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Heckscher,_Johann_Gustav
Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 2: F-H. Heidelberg 1999, S. 269
Peter Kaupp: Burschenschafter in der Paulskirche, Broschüre der Gesellschaft für burschenschaftliche Geschichtsforschung, 1999
SterbeortWien
GeburtsortHamburg
Alternative Numbers: GND116562919
Alternative Numbers: Viaf42592209
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