Object numberP 1974-7
Stangenglas in freier Fälschung im Stil des frühen 16. Jahrhunderts
NameStangenglas
Date1950er/1960er (?)
MediumModelgeblasen und geformt. Nuppen aufgelegt und mit der Schere geschnitten. Fußrand ausgezogen. Irisiert, künstlich verunreinigt.
Reign1950er/1960er-Jahre
Dimensions(H x D): 12,7 x 7,1 cm
Notes
- Das Glas vertritt eine größere Gruppe besonders sorgfältig gearbeiteter und aufbereiteter Fälschungen spätmittelalterlicher Gläser. Die seltene Farbe wurde bewusst ins Kalkül gezogen und auch Eigenheiten der handwerklichen Ausführung sollen den Eindruck des Besonderen, aber Authentischen erwecken. Die dem heißen Glas aufgedampfte Irisierung wird erst bei genauerem Hinsehen erkennbar, da zusätzlich mit Säuren gearbeitet wurde. Auffällig ist allerdings das Fehlen jeglicher Abnutzungserscheinungen auf der Standfläche des Glases. Auch ist der umgelegte Fußring zu dick und die ausgezogenen Zacken stehen zur Glasform nicht in der angemessenen Proportion. Ungewöhnlich ist ferner, dass der Zackenkranz keine Bodenberührung hat. Bei echten Gläsern dieser Art wird der Kranz in der Regel genutzt, um das Gefäß auf den Zacken aufsitzen zu lassen und so einen Eindruck zierlicher Leichtigkeit hervorzurufen. Die Werkstatt, aus der das Glas stammt, hat auch als Reliquienbehälter hergerichtete Krautstrünke produziert, die noch gelegentlich auf Auktionen und im Handel angeboten werden. [Ricke, Glaskunst, Kat. Nr. F 8]
Klassifikation(en)
EntstehungsortDeutschland oder Murano
Copyright DigitalisatFoto: Walter Klein
Bibliography Text- Ricke, Glasprobleme, 1979, Kat. Nr. 16- Ricke, Glaskunst, 1995, S.378, Kat. Nr. F 8
Institution
Kunstpalast
Department
Kunstpalast - Glassammlung
MarkingsUnbezeichnet