Object numberP 1970-2
Kopfflasche
TitelHead flask
NameKopfflasche
Ausführung
Unbekannt
ProvenienzErworben zum Teil mit Mitteln der
Paul-Girardet-Stiftung
(gegründet um 1970)
Date3.–4. Jahrhundert n. Chr.
MediumEntfärbtes, leicht gelbliches Glas, in zweiteiligem Model geblasen
ReignRömische Kaiserzeit
Dimensions(H x B x T): 26,2 × 9,4 × 6,5 cm
DescriptionFlasche in Form einer jugendlichen Portrait-Büste mit lockigem Haar, niedriger Stirn, großen Augen. Um Hals Kette mit einer "Bulla". Ansatz des Oberkleides mit nach der Mitte konvergierenden Diagonalfalten. Runde Standfläche (Modelnähte an Schulter und Standfläche deutlich sichtbar.) Auf dem Kopf hoher Flaschenhals.Notes
- Kopfflaschen zählen zu den beliebtesten modelgeblasenen Gefäßtypen der späten Kaiserzeit. Unter den zahlreichen Exemplaren aus dem Nahen Osten ist dies ungewöhnlich hohe Stück jedoch ohne Parallele.
- Angeblich in der Türkei gefunden. Vermutlich die höchste erhaltene Kopfflasche. Genaue Vergleichsstücke fehlen; vgl. aber ähnliche Flaschen in London, Brit. Museum (Masterpieces, 1968, Nr. 63) und in der Slg. Hans Cohn, Los Angeles (JGS XII, 1970, p. 172, Nr. 8). Zu weiteren Kopfflaschen mit 1, 2 und 4 Gesichtern vgl. Smith Coll., 1957, Nr. 279 ff. - Fremersdorf, Geformtes Glas, 1961, Taf. 166 ff.
Kopfflaschen kommen bereits im 1. Jh. n. Chr. auf und wurden in der späten Kaiserzeit besonders beliebt. Auffällig sind die oftmals grotesken, „exotischen“ Köpfe, die Darstellung einer Gegenwelt zu den Herrschaftsportraits und Idealbildnissen. Die vorliegende Flasche gehört wohl auch in die Reihe dieser Scherzgefäße, doch zeigt das Antlitz weniger einen abwertenden, sondern fast eleganten Charakter. Dazu trägt der sehr lange Hals der Flasche bei, es dürfte sich um die höchste noch erhaltene Kopfflasche handeln.
Klassifikation(en)
Entstehungsort (englisch)Roman Empire, Eastern Mediterranean, probably Syria
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Bibliography Text- Wallfraf-Richartz Jb. XXXII, 1970, p. 338, Abb. 257.- Journal of Glass Studies XIII, 1971, S. 136, Abb. 13.
- Saldern, Unbekannte Gläser der Antike, Pantheon XXIX, 1971, S. 277, Farbtaf.
- Saldern, Antike u. Islam, 1974, Kat. Nr. 48.
- Ricke, Ausgewählte Werke, 1980, S. V-4.
- Helmut Ricke, Kat. „Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte“, 1995, S. 33, Nr. 38.
Institution
Kunstpalast
Department
Kunstpalast - Glassammlung
MarkingsUnbezeichnet
19. Jahrhundert