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Toyomasa

Andere Namen
  • Toyomasa
1773-1856
BiographiePatrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 332:

Tätig in Sasayama, Provinz Tanba
Arbeitete in Holz (Buchsbaum und Kastanie)
Motive: Tiere und Figuren

Nicht nur Ueda trug bereits zahlreiche Angaben über Toyomasa zusammen. Hata Akira publizierte 1975 seine Quellenforschungen, die von Misao Mikoshiba ins Englische übersetzt wurden (INCSJ, Jg. 11, Nr. 4 [März 1984], S. 32-39). In den letzten Jahren hat sich Ichimichi Kazutoyo mit Toyomasa beschäftigt (INSJ, Jg. 20, Nr. 4 [Winter 2000], S. 21-25; Jg. 21, Nr. 1 [Frühling 2001], S. 21-29, Jg. 21, Nr. 2 [Sommer 2001], S. 40-45 und Jg. 24, Nr. 1 [Frühling 2004], S. 22-27).
Naitô Toyomasa wurde 1773 geboren. Sein Name war Shirobyôei, er wurde aber Sensuke genannt. Seine Eltern waren Bauern in der Provinz Tanba, Takigun (heute Präfektur Hyôgo). In der Ära Kansei (1789-1801) übersiedelte er vom Dorf Sôji, ein Vorort von Sasayama, nach Kamitatsumachi in Sasayama. In der frühen Ära Bunka (1804-1818) eröffnete er eine Schnitzerwerkstatt. 1809 erhielt er den Namen Toyomasa von Nakagawa Naohisa, der möglicherweise sein Lehrer war. 1810 bekam Naitô Toyomasa ein Grundstück. Sein Geschäft für Siegel und Stempel namens Fujiya existierte ab 1839. Aus einem Auftragsbuch geht hervor, daß seine Kunden auch aus Orten in der Umgebung von Sasayama, wie Sanda, Hikami, Sonobe und Kameoka, stammten.
Er und sein Sohn Toyoyasu (1810-1883) stellten inrô, tonkotsu, buddhistische und shintôistische Götter, Tiere und koshimoto (Holzdolche für Frauen) her.
Unter dem daimyô Aoyama Tadahiro, der im Sasayama-Schloß lebte, wurde Toyomasa 1835 offizieller Schnitzer der Aoyama-Familie. 1839 präsentierte er dem daimyô Aoyama Tadatoshi ein inrô, von dem jener so begeistert war, daß er Toyomasa eine Malerei von Haruki Nanko (1759-1839) schenkte.
Aus den Buchführungsunterlagen der Aoyama-daimyô geht hervor, daß Toyomasa und sein Sohn Toyoyasu im Durchschnitt 200 hiki (= 5000 mon) für ein Netsuke erhielten. (Ein mon entsprach dem Preis einer Tasse Tee). Aus den Quellen geht weiterhin hervor, daß Vater und Sohn als Schnitzer auch im Auftrag des Osaka-Schlosses arbeiteten.
Interessant sind die für das Jahr 1845 belegten Umstände der Herstellung eines okimono für den daimyô Aoyama Yukishige von Mino. Dieser hatte bei seinem Bruder in Sasayama die Arbeiten des Toyomasa bewundert und wünschte sich von diesem Schnitzer ein okimono. Hierfür lieferte er Toyomasa eine Skizze einer Schlange mit einer tama. Doch Toyomasa folgte der Skizze nicht genau, da exakte Kopien den Prinzipien des Künstlers widersprachen. Aus anderen Unterlagen in der Naito-Familie geht hervor, daß er sich höflich entschuldigte, als er einen Abgabetermin für ein bestelltes Objekt nicht einhalten konnte.
Toyomasa hat sich auch mit Dichten von haiku und Blumenstecken beschäftigt. Gelegentlich signierter er Netsuke mit Shunshôan, einem Namen, den er als Ikebana-Meister führte. Er war ein frommer und praktizierender Buddhist.
Toyomasa starb am 18.11.1856 im Alter von 84 Jahren. Er ist im Tatemachi Kannon-Tempel in Sasayama begraben.
Bei der Mehrzahl der Netsuke von Toyomasa handelt es sich um Tiere des Zodiak aus Holz: Affen, Hunde, Eber, Tiger und Hasen. Sie zeichnen sich durch eine oft originelle Interpretation oder Zusammenstellung mit anderen Tieren aus. Die wichtigsten Merkmale jedoch sind Dramatik und Spannung, die sich in Körperbewegung und Kopf ausdrücken. Dazu tragen auch die großen, in gelblichem Horn eingelegten Augen bei. Eine Besonderheit im Werk des Toyomasa sind die Tiere, die sich in einer Frucht befinden, sich durch diese hindurch winden oder aus dieser heraussteigen. Diese Netsuke verkörpern den Stil des Toyomasa am treffendsten.
Bei den selteneren, figürlichen Netsuke des Toyomasa handelt es sich in der Regel um Glücksgötter, Gama sennin und buddhistische Figuren. Ihre Gesichter sind oft grimassenhaft verzerrt und von großer Ausdruckskraft.
Eizô (Hidezô), der den Künstlernamen Toyoyasu (auch gelesen Toyoyô) führte, arbeitete zusammen mit seinem Vater. Aus einer Notiz des Toyomasa I. geht hervor, daß sein Sohn Linkshänder war. Entsprechend signierte er Hidari Toyomasa, wenn nicht gar nur Toyomasa, wie sein Vater. Laut Ducros begann er nach 1865 in Elfenbein zu arbeiten, wahrscheinlich um dem westlichen Geschmack entgegenzukommen.