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Eduard Julius Friedrich Bendemann (Künstler*in), Kindheit, um 1838
Kindheit
Kindheit
Foto: Horst Kolberg
ObjektnummerK 1916-234

Kindheit

SerientitelDresden, Schloss: Entwurf zu dem Fries im Ball- und Konzertsaal
ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (1811–1889)
Datierungum 1838
Material/TechnikFeder in Dunkelbraun über Bleistift auf grau-weißem Papier, aquarelliert, laviert, mit Deckweiß gehöht, umrandet
MaßeBlattmaß: 13 x 61 cm
BeschreibungMit diesen Darstellungen begann der Fries auf der nördlichen Längswand über dem ersten Fenster. In der ersten Szene schildert Bendemann einen attischen Ritus, nach welchem ein Kind am siebten Tage nach seiner Geburt um das Herdfeuer getragen werden musste, damit der Segen der Hausgötter auf ihm ruhte. In der Mitte dieses Friesstückes thront Zeus als Hüter des Herdes und Beschützer der Familie, neben ihm seine Gemahlin Hera, die Schutzgöttin der Ehe, mit ihrer Tochter Hebe, die die Jugendschönheit versinnbildlicht. Zu Füßen von Zeus sitzt seine Lieblingstochter Athena (Ricke-Immel 1980).

Der spätere Direktor der Düsseldorfer Akademie arbeitete ab 1839 an den Entwürfen für den 1945 zerstörten Ball- und Konzertsaal des Dresdener Schlosses. Die insgesamt acht antikisierenden Friesbilder in Weiß auf blauem Grund sind in ihren Entwürfen mit erklärenden Beischriften versehen. Von der Geburt über die Jugend, die sportlichen Herausforderungen, errungenen Siege, Hochzeit bis zum Tod wird das ideale griechische Leben als Reigen aufgeführt, in dem sich Ruhe und Bewegung, Innehalten und dynamische Aktion abwechseln. Die sich in ihrem Marmorton klar vom blauen Grund abhebenden, von römischen Vorbildern beeinflussten Figuren wollen die Illusion eines skulpturalen Reliefs erzeugen, sind dabei allerdings mehr einem dekorativen Klassizismus als der Antike verpflichtet. Götter- und Menschenwelt mischen sich zwanglos in einem angedeuteten Handlungsverlauf. Bendemann beschwört so ein historisierendes Ideal, das die nachfolgende Künstlergeneration durch eine realistischere Schilderung der eigenen Erlebniswelt ersetzen wird. (Frank Schmidt 2011)
KlassifikationGrafik - Zeichnung
Copyright DigitalisatFoto: Horst Kolberg
Ausstellungsgeschichte18.05.1988 - 19.06.1988
Düsseldorf, Stadtmuseum Düsseldorf: Robert Schumann

27.03.1981 - 30.08.1981
Essen, Villa Hügel: Kunstmuseum Düsseldorf. Malerei des 19. Jahrhunderts
Literatur/QuellenKunstmuseum Düsseldorf: Die Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts. Düsseldorfer Malerschule. Teil 1: Die erste Jahrhunderthälfte - Text (Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, 3/1), bearbeitet von Ute Ricke-Immel, Düsseldorf 1980, S. 21, Kat. Nr. 26

Kunstmuseum Düsseldorf: Die Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts. Düsseldorfer Malerschule. Teil 1: Die erste Jahrhunderthälfte - Tafeln (Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, 3/2), bearbeitet von Ute Ricke-Immel, Düsseldorf 1980, Abb. 26

Dieter Graf: Nineteenth century German drawings and water-colours from the collections of the Kunstmuseum Düsseldorf, National Gallery of Ireland, Dublin 1976, Nr. 11

Markowitz: Monumentalmalerei, 1973, Abb. 13 auf S. 58

Dieter Graf: Nineteenth century German drawings from Düsseldorf, Victoria and Albert Museum London, London/York 1968, Nr. 6

Irene Markowitz und Eckhard Schaar: Handzeichnungen und Aquarelle des 19. Jahrhunderts aus den Beständen des Kupferstichkabinetts im Kunstmuseum Düsseldorf, 1965/66, Nr. 11


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