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Eduard Julius Friedrich Bendemann (Künstler*in), Allegorie des Frühlings, um 1838
Allegorie des Frühlings
Allegorie des Frühlings
Foto: Horst Kolberg, 2019

Allegorie des Frühlings

SerientitelDresden, Schloss: Entwurf für die Westwand im Ball- und Konzertsaal; nicht ausgeführt
ObjektbezeichnungZeichnung
Künstler*in (1811 - 1889)
Datierungum 1838
Material/TechnikFeder über Bleistift
MaßeBlattmaß: 46,5 x 29 cm
BeschreibungBendemann hatte ursprünglich ein anderes Darstellungsprogramm für die Ausmalung des Ball- und Konzertsaales konzipiert:
Auf den vier großen Wandfeldern der beiden Schmalseiten sollten die vier Jahreszeiten und auf den Lünetten darüber vielleicht auch die vier Tageszeiten wiedergegeben werden. Für die kleinen Bogenfelder über den Türen waren im Westen (zum Turmzimmer) die Allegorie der Poesie und im Osten (zum Versammlungssaal) die Allegorie der Natur vorgesehen. Zwei Wandaufrisse, die sich im Kupferstichkabinett Dresden erhalten haben, zeigen dieses Konzept; auf ihren Rückseiten ist jeweils noch die Skiz-zierung einer weiteren Variante zu erkennen (Westwand: Bleistift, aquarelliert, 198 x 289 mm, Inv.Nr. C 1955-65, auch verso; Ostwand: Bleistift, laviert, 198 x 288 mm, Inv.Nr. C 1955-64, auch verso). Wahrscheinlich sind die beiden Blätter identisch mit den im Ausst.Kat. Berlin, Bendemann, 1890, Nr. 72/73 erwähnten Aquarellen.

Auf dem umlaufenden Fries sollten in weiß auf blauem Grund nackte spielende Putten die verschiedenen Vergnügungen und Tätigkeiten der Jahreszeiten versinnbildlichen (das Kupferstichkabinett Dresden besitzt sechs dazu gehörende Entwürfe in Bleistift, laviert, Inv.Nr. C 1955-41 bis C 1955-46).
Möglicherweise gehören diese Studien zu den ersten noch in Düsseldorf entstandenen Entwürfen, die Müller von Königswinter in einem Brief vom 25./26. April 1838 an Ferdinand Freiligrath erwähnt (vgl. Paul Luchtenberg, Wolfgang Müller von Königswinter, I. Bd., Köln 1959, S. 77). Es könnte sein, daß die Änderung des Darstellungsprogrammes für den Ball- und Konzertsaal in Dresden unter dem Einfluß des Historikers Johann Gustav Droysen erfolgt ist.

Die Bildideen dieses ersten verworfenen Konzeptes hat Bendemann dann später (1862) wieder aufgegriffen, neu gestaltet und bereichert in einem Fries für das Haus seines Bruders in Berlin, Viktoriastraße.
Die Blumen pflückenden Mädchen und Kinder auf der vorliegenden ¿Allegorie des Frühlings¿ erscheinen in etwas veränderter Gruppierung auch auf dem Dresdener Wandaufriß, ebenso wie die Darstellung des ¿Morgens¿ in der Lünette. Um die Blumen streuende Aurora spielen Kleinkinder mit einer Schwalbe und einem Storch. So klingt auch noch das Lebensalter der Kindheit hier an. Die beiden kleinen Medaillons oben in den Zwickeln zeigen Amor und Psyche, das untere, von Rankenwerk umgebene, eine Strahlen umkränzte weibliche Allegorie hoch zu Roß (wohl ¿Aurora¿ als Verkörperung des Morgens) (Ricke-Immel 1980).

KlassifikationGrafik - Zeichnung
CopyrightFoto: Horst Kolberg, 2019
Literatur/QuellenKunstmuseum Düsseldorf: Die Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts. Düsseldorfer Malerschule. Teil 1: Die erste Jahrhunderthälfte - Text (Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, 3/1), bearbeitet von Ute Ricke-Immel, Düsseldorf 1980, S. 33, Kat. Nr. 54

Kunstmuseum Düsseldorf: Die Handzeichnungen des 19. Jahrhunderts. Düsseldorfer Malerschule. Teil 1: Die erste Jahrhunderthälfte - Tafeln (Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, 3/2), bearbeitet von Ute Ricke-Immel, Düsseldorf 1980, Abb. 55
ObjektnummerK 1917-18
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast