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Gewebefragment, 1. Drittel, 15. Jahrhundert
Gewebefragment
Gewebefragment
Kunstpalast, Düsseldorf

Gewebefragment

ObjektbezeichnungStoff
Datierung1. Drittel, 15. Jahrhundert
Material/TechnikSeidengewebe (Samt)
Grüner Atlas mit Muster in grünem und rotem Samtflor. Grund: 5-bindiger Kettatlas, Kette nach rechts gedreht. Nach 6 Grundketten eine Polkette, auf 0,5 cm ca. 38 Grundkettfäden
Rapport: H 45 cm, B 16 cm
Maße(H x B): 49 x 43,5 cm
BeschreibungAm Anfang des 15. Jahrhunderts wurde in Italien eine neue Gewebeart Mode, die man zwar schon im 14. Jahrhundert verschiedentlich hergestellt hatte, die aber erst dann in größerem Umfang Verbreitung fand und alle anderen Seidengewebe im 15. Jahrhundert mehr und mehr verdrängte: der Samt.
Gleichzeitig änderten sich die Muster. Von den komplizierteren, tiergeschmückten Entwürfen der Lampas-Gewebe des 14. Jahrhunderts ging die Entwicklung zu den viel einfacheren, schließlich mit rein pflanzlichen Motiven ausgestatteten Mustern zu Beginn des 15. Jahrhunderts, wie sie vor allem in Venedig beliebt waren. An solche, mit parallelen Schrägranken versehenen Stoffe, auf denen Vorformen der Granatapfelrosette mit verschiedenen Blattformen abwechseln, knüpft der Entwurf unseres Samtes unmittelbar an.
Die einfachere Mustergebung mag mit der komplizierten Technik der Samtherstellung in Zusammenhang stehen, die scharfe Konturen bei kleinteiligen Mustern kaum erlaubt. Samte entstehen durch zusätzliche Florketten (seltener Florschüsse), die während des Webens über Stäbe (Ruten) laufen, wodurch über der Grundbindung Schlingen gebildet werden, die man später aufschneidet Verschiedene Floreffekte lassen sich durch unterschiedlich hohe Schlingenbildung erzielen, oder dadurch, daß man die Schlingen unaufgeschnitten läßt (vgl. Kat.-Nr. 406 u. 410).
Brigitte Tietzel, aus: Führer durch die Sammlung 1. Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 221, Nr. 403
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Textil/Kostüm
SchlagwortSamt
SchlagwortSeide
CopyrightKunstpalast, Düsseldorf
PublikationenFührer durch die Sammlung 1. Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 221, Nr. 403
ObjektnummerP 3645
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
ProvenienzEhemals Kunstgewerbemuseum Düsseldorf (1882-1927)