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Koran-Prachteinband, 1550–1600
Koran-Prachteinband
Koran-Prachteinband
Kunstpalast Düsseldorf, Foto:LVR-ZMB,St. Arendt/ARTOTHEK
ObjektnummerP 11539

Koran-Prachteinband

TitelKoran-Fine Binding
ObjektbezeichnungBucheinband
Datierung1550–1600
Material/TechnikSchwarzes Ziegenleder, geprägt, vergoldet, bemalt, mit Filigran belegt
Maße(H x B): 58 × 37 cm
BeschreibungGroßer Koraneinband mit Klappe. Außen reich verziert mit Reliefornament in zweifarbiger Vergoldung in vertieften Feldern. In den Feldern der Bordüre im Mittelpunkt je eine erhöhte Rosette mit durchbrochenem Flötnerornament, farbig unterlegt. Das rechteckige Mittelfeld ganz gefüllt mit Reliefornament in geometrischer Musterung. Im Inneren zwei Bordüren, wovon die äußere mit Gold auf farbigem Grund gemalt, während die zweite vertiefte Felder mit Reliefornamenten zeigt. Im Mittelfeld ein Mittelstück u. vier Eckstücke mit Blumen aus durchbrochenem Flötnerornament, welches blau unterlegt ist. Der übrige Grund mit vergoldetem Reliefornament bedeckt. Großartiges Meisterstück orientalischer Buchbinderkunst, war Eigentum Suleiman des Prächtigen.

Der für eine großformatige Handschrift bestimmte Prachteinband, der wahrscheinlich im Auftrag eines der kunstsinnigen safawidischen Prinzen im südpersischen Schiraz entstand, verdeutlicht die im 16. Jh. aufkommende Lederpressung durch große Metallmatrizen. Das große Rechteck der Außenseiten ergab sich, indem vier identische Mustereinheiten gegenständig aneinander gefügt wurden, während zwei andere das der Innenseiten bildeten. Die Handarbeit beschränkte sich auf das Nachdrucken der Konturen, das Vergolden und das Übermalen der Blüten und Blätter des Rankensystems. Das Muster der Außenseiten besteht aus in Reihen versetzten Goldmedaillons mit aufgemaltem Blütendekor, die von breiten Goldbändern begleitet werden. Auf den Innenseiten heben sich filigrangeschmückte blaue Medaillons und Ecken aus dem strahlend goldenen Mittelfeld heraus, das von fein modellierten Wolkenbändern und Ranken mit blau übermalten Blüten durchzogen wird. Die Randbordüren bieten teils geprägten und vergoldeten Wolkenbanddekor, teils Malerei mit Blütenmustern in Gold.
KlassifikationDruck- und Schriftgut
Entstehungsort
SchlagwortKoran
SchlagwortLeder
Copyright DigitalisatKunstpalast Düsseldorf, Foto:LVR-ZMB,St. Arendt/ARTOTHEK
AusstellungsgeschichteAusstellung "Ich esse Licht"
Die islamische Sammlung des museum kunst palast
inszeniert von Berkan Karpat
25.11.2006 - 11.02.2007, museum kunst palast, Düsseldorf

Literatur/QuellenFührer durch die Sammlung 1, Kunstmuseum Düsseldorf, Hrsg. Kunstmuseum Düsseldorf, 1985, S. 210, Nr. 383

Islamische Einbandkunst, S. 84

in: Buchkunst zur Ehre Allahs.
Der Prachtkoran im Museum für Islamische Kunst, S. 75, 79
Institution Kunstpalast
Provenienz[...]; bis 5.2.1887 Dr. Franz Johann Joseph Bock, Kanonikus, Geistlicher und Kunsthistoriker (Aachen-Burtscheid 1823-1899 Aachen); 5.2.1887 - 1927 ehem. Kunstgewerbemuseum Düsseldorf (1883-1927) angekauft von Bock; 1927 übernommen aus dem Kunstgewerbemuseum



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