Die Ringe des Saturn

UntertitelEine englische Wallfahrt

Autor*in W. G. Sebald (DE, 1944 - 2001)

Regie Katie Mitchell (geboren 1964)

Datierung11.05.2012 (2011/2012)

BeschreibungInhalt:
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, zu Fuß. Mehrere Tage wandert er von Ort zu Ort durch die Grafschaft Suffolk, eine spärlich besiedelte, menschenferne Gegend an der englischen Ostküste, die sich südlich der Stadt Norwich erstreckt. Auf seinem Weg, seiner Pilgerreise findet er, zwischen Heidelandschaften und abgelegenen Küstenorten, "am äußersten Rand der Erde" die ganze Welt wieder. Mit einer unsichtbaren Wünschelrute geht er durch die leere Landschaft, wo sie ausschlägt, beginnt er zu graben. Er tut einen Fund, stellt seine Fragen. Überall stößt er auf die Spuren vergangener Herrlichkeit und vergessener Schande, kreuz und quer durch Jahrhunderte und Kontinente, durch Raum und Zeit. Fundstücke und vergessene Spuren erinnern an die Aufstände der Taiping im China des 19. Jahrhunderts, an die Sklavenwirtschaft im belgischen Kongo, an die Verheerungen des Ersten Weltkriegs und an die Bombengeschwader des Zweiten.
Der Erzähler wird zum Grenzgänger zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Menschheits- und Naturgeschichte, Traum und Wirklichkeit. Er berichtet von Seeschlachten und Heringsschwärmen, von Magnaten und Geheimwaffen, von Aufstieg und Niedergang großer Reiche. Den geringfügigen Rest am Wegrand bringt er mit halluzinatorisch gesteigerter Wahrnehmungsfähigkeit zum Sprechen. Jeder Stein kündet von märchenhaften und unheimlichen Geschichten, un- und überwirklich zugleich. Wo er gräbt, stößt er auf Gräber. Tod und Verfall entdeckt er, eine dem Verschwinden geweihte Welt. Andere, die vor ihm in dieser entlegenen Gegend gelebt haben, begleiten ihn wie eine Geisterschar: Thomas Browne, Chateaubriand, Swinburne und Joseph Conrad.
Quelle: http://www.schauspielkoeln.de/ [Stand: Juni 2012]

KlassifikationInszenierung

Spielstätte