Bild nicht vorhanden

Die heilige Johanna

Autor*in George Bernard Shaw (1856 - 1950)

Übersetzer*in Wolfgang Hildesheimer (DE, 1916 - 1991)

Regie Karl Heinz Stroux (DE, 1908 - 1985)

Bühnenbild Teo Otto (DE, 1904 - 1968)

Kostüm Erwin W. Zimmer (1931 - 1998)

Theater Düsseldorfer Schauspielhaus (gegründet 1951)

Verlag Suhrkamp Theaterverlag (Aufführungsrechte)

Datierung5.2.1966 (1965/1966)

BeschreibungInhalt:
Johanna erzählt einem einfachen Soldaten von ihren Stimmen, die ihr befehlen, Karl, dem Dauphin von Frankreich, zu helfen gekrönter König zu werden. Durch ihr rhetorisches Geschick gelingt es ihr, zu Karl vorzudringen und ihre Hilfe anzubieten, die englischen Besatzer aus Frankreich zu vertreiben. So will sie Frankreichs Größe wiederherstellen. Johanna hat bei Karl Erfolg durch ihren Charme, ihr Verhandlungsgeschick, ihr Führungstalent und ihre militärischen Fähigkeiten. Schließlich wird sie verraten und von Engländern nach der Belagerung von Compiègne gefangen genommen.

Grundlage für den Prozess gegen Johanna bildet ein Gespräch zwischen dem Earl of Warwick und dem Bischof von Beauvais. Johanna stelle mit ihrem Nationalismus das Feudalsystem infrage, in dem die Lehnsherren über der Nation stehen. Gleichzeitig gefährde sie die Macht der Kirche, indem sie ihren inneren Stimmen und nicht den kirchlichen Würdenträgern gehorche. Warwick „erfindet“ für ihre Haltung den Begriff „Protestantismus“. Wegen dieser gefährlichen Haltung müsse sie entmachtet werden.

Die sechste Szene des Dramas behandelt Johannas Prozess und seinen unabwendbaren Ausgang. Sie ergibt sich, nachdem sie von ihren Verfolgern gefoltert worden ist, und erklärt sich bereit, ein Bekenntnis abzulegen, durch das sie die Wahrhaftigkeit ihrer Stimmen in Frage stellt. Dadurch darf sie weiterleben, wenn auch ohne Aussicht auf Begnadigung. Im letzten Augenblick überlegt Johanna es sich und widerruft.

Im Epilog hat Karl einen Traum, in dem Johanna ihm erscheint. Sie unterhält sich fröhlich nicht nur mit Karl, sondern auch mit ihren alten Feinden, die ebenfalls in Karls Schlafzimmer Gestalt annehmen. Die Szene endet mit Johannas Verzweiflung darüber, dass die Menschheit nie an Heilige glauben werde.

Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_heilige_Johanna [Stand: Juli 2020]

KlassifikationInszenierung

Spielstätte