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Bild nicht vorhanden für ALTE LIED..., DAS, 1992
ObjektnummerFM.Film.1168

ALTE LIED..., DAS

Datierung1992
BeschreibungWer ist Ilse? Ilse, deren Lachen und Gesang durch den Film geistert. Hat ihre Schwester Katharina sie wirklich denunziert? Hat Alf seine Liebe zu ihr wirklich seiner Karriere geopfert? Lebt Ilse noch oder lebt sie nur als Sinnbild vitaler Lebensfreude und Widerstandskraft in den Träumen der Menschen, von denen dieser Film erzählt? Ilse, die Frau, die sich nie anpaßte ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Katharina, die immer die Tüchtige war, die den Bruder aufzog wie den Sohn und die Enkelin, die immer ihr eigenes Leben, ihre eigenen Bedürfnisse hintan stellte, sich aufopfernd für die Familie. Hätte Katharina es nicht verdient, heute im Dezember 1990 endlich für alles belohnt zu werden? Auch trotz der Lebenslüge, die sie erst jetzt der Familie bekennt? Endlich zum 70. Geburtstag wiedervereint mit ihrer Jugendliebe Alf, der früher immer nur ihre Schwester Ilse wollte, wiedervereint wie dieses Deutschland, in dem sie vor 40 Jahren aus Dresden nach Hamburg flüchtete und heute in ihre Heimatstadt Dresden zurückkehren will. Gar kein Unrechtsgefühl hat Katharina, wenn sie heute ,ihr" Haus an der Elbe wiederhaben will, so wenig wie sie es hatte, als sie es ,für einen wahren Schandpreis" während der Nazizeit einer jüdischen Familie abkaufte. Die Enkel richten's besser aus? Wie begegnen sich heute die Enkelkinder von Alf und Katharina, aufgewachsen in zwei sehr unterschiedlichen Deutschlands vor dem Hintergrund ihrer Familien? Sofie, die Studentin aus Köln, spricht eine andere Sprache als Stefan, der Musikstudent aus Dresden, oder Johanna, die junge Fotografin aus Ostberlin. Rudolf, Katharinas Bruder, hat seinen Beruf als Lehrer aufgeben müssen, um Sofies Vater zu pflegen, der seit einem Autounfall, bei dem Sofies Mutter ums Leben kam, querschnittgelähmt im Rollstuhl sitzt. Eine Familiengeschichte im wiedervereinten Deutschland? ,Die Träume sind zerronnen, die einst die stolze Brust geschwellt". Alf, der als Arzt Karriere in der DDR gemacht hatte, voller Idealismus an den gerechten Sozialismus glaubend, steht am Ende seines Lebens vor einem Scherbenhaufen. Immer hat er sich angepaßt wie Katharina. Nun stellt er sich Fragen, die er wohl nicht mehr beantworten kann. Zum Film Erinnerungen werden hinterfragt. Nichts ist so, wie es scheint. Weder das vorgestellte, noch das tatsächliche Leben. Von Lebensträumen erzählt dieser Film. Von Frauen, die tüchtig waren, aber auch angepaßt, von unseren Müttern, denen wir unser Überleben im Krieg und den Wiederaufbau nach dem Krieg zu danken haben, die wir für ihre Tüchtigkeit lieben und verehren. Dennoch müssen wir hinterfragen, warum wir von ihnen nicht lernen konnten, aufzubegehren? Das Leben wie die Geschichte vom Hans im Glück, der seinen Goldklumpen verlor, als er das Leben, das er hatte, gegen ein vermeintlich besseres eintauscht? Die Vergangenheit mit ihren Erinnerungen, Lebenslügen und Lebensträumen hinterfragen, um in der Gegenwart die richtigen Fragen stellen zu können. Davon handelt dieser Film.
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
FilmgenreDrama (Film)
Abteilung FM Filme
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