ObjektnummerP 10561
Kondir (Plattflasche)
ObjektbezeichnungFlasche
Meister*in
Unbekannt
Datierung17.– 18. Jahrhundert
Material/TechnikZinn, gegossen
Maße(H x B): 30 x 16,5 cm
BeschreibungStark bleihaltige Legierung. Auf Vorder- und Rückseite des Bauches Medaillons mit vierbeinigem katzenartigem Tier in üppiger, grober Ornamentik. Trichterförmiger Hals mit zwei Griffen, zwei von ursprünglich vier Ringen. Klappdeckel mit Hahn und grüner Glasperle.Keine Marke.
Deckel verbogen, Fehlstelle. Der aus vier Teilen zusammengelötete Fuß an einer Stelle aufgeplatzt. Laut freundlicher Mitteilung von B. Radojkovic, Belgrad, bezeichnet man diese Gefäßform zur Entstehungszeit als "Kondir". Sie erfüllte denselben Zweck wie die mitteleuropäischen Platt- oder Feldflaschen, in denen man Getränke mitnahm. Radojkovic nimmt für das Düsseldorfer Exemplar als Entstehungsort Griechenland und als Entstehungszeit Mitte des 18. Jhs. an. G. Wacha wies dankenswerter Weise auf weitere Beispiele hin: Eine beschädigte Flasche im Österreichischen Museum für angewandte Kunst, Wien (Inv.-Nr. Me 842 "Persien, frühes Mittelalter") mit ähnlichem Medaillon, in Maßen und Proportion jedoch eher Kat. 52 (Sammlungskat. Düsseldorf 1982) vergleichbar; Flasche, Ethnografisches Museum Sofia (Inv.-Nr. 930). Er schlägt für letztere eine Datierung nicht "über das 17. Jh. hinaus" vor.
Das Düsseldorfer Stück wurde als "Anatolien, 16. Jh." erworben. Vgl. auch Kat..-Nr. 52, s.o.).
aus: Zinn, hrsg. v. Kunstmuseum Düsseldorf 1982, S. 47, Nr. 55.
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
EntstehungsortEuropa, Balkan
SchlagwortZinn
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: Landesbildstelle Rheinland, Walter Klein
Literatur/QuellenLit: Vgl. Radojkovic 1956, Abb. 1 ("Récipient, dit ,kondir', avec la répresentation de l'eucharistie, Musée des Arts Décoratifs, Beograd", 15./16. Jh.) und Abb.4 (",Kondir du Musée Ethnographique de Beograd" 17./18. Jh.). Beide Exemplare sind, abgesehen von den Medaillondarstellungen, nur in den Grundzügen des formalen Aufbaus mit dem Düsseldorfer Stück verwandt.
PublikationenZinn, hrsg. v. Kunstmuseum Düsseldorf 1982, S. 47 f., Nr. 55.
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
ProvenienzEhemals Kunstgewerbemuseum Düsseldorf (1882-1927)
Stempel/Zeichenkeine Marke
ca. 1740