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ObjektnummerKA.SB15

Habakuk

ObjektbezeichnungFigur
Bildhauer*in (1891 - 1976)
Bildhauer*in (1908 - 1991)
Besitzer*in
Datierung13.5.1971
Material/TechnikBronze
MaßeSkulptur: 3,95 m hoch, ca. 1 t schwer, Durchmesser kreisrunde Standfläche: 1,35 m
Beschriftungen"Max Ernst / Habakuk / Nach einem Modell von 1934 / Stiftung Wilhelm Hack, Köln / Dauerleihgabe des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen an die Stadt Düsseldorf / 1971" [Bronzetafel]
Beschreibung1971 wurde im Auftrag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen die Figur "Habakuk", ein 52 cm großes Gipsmodell von Max Ernst, in siebenfacher Vergrößerung von Hermann Isenmann neu modelliert und als Bronzeguss von der Kunstgießerei Schmäke gegossen. Die Herstellungs- und Aufstellungskosten betrugen 50.000 DM, wovon die Stadt Düsseldorf lediglich die Transport- und Fundamentierungskosten übernahm. 1989 wurde der Wert der Plastik auf 400.-500.000 DM geschätzt. Die Aufstellung vor der Kunsthalle in Düsseldorf erfolgte im Beisein des 80-jährigen Max Ernst in feierlicher Form am 13.5.1971. Oberbürgermeister Willi Becker übernahm die Plastik als Dauerleihgabe in die Obhut der Stadt Düsseldorf - der Leihvertrag befindet sich seit dem 6.1.1972 in der Urkundensammlung des Stadtarchivs. Für seine Figur "Habakuk" arbeitete Max Ernst im Winter 1934 mit Gussformen, die er mit Gips füllte: Die Abgüsse von drei verschieden großen Blumentöpfen bilden den Körper der Figur, die auf einem runden Sockel ruht. Den oberen Abguss verschob er mit einer leichten Schrägstellung nach hinten, glich die überstehende Materialform an die darunter liegende, tragende Rundung an und modellierte den Spalt zwischen den beiden Topfformen zur Mundöffnung. In den unteren Topf fügte er einen vierten Abguss ein, der nur noch als schmaler Abguss zu sehen ist und die Figurenbasis bildet. Nachdem die Skulptur im Mai 1936 auf der Ausstellung "Exposition surréaliste d'objets" in einer Pariser Galerie gezeigt worden war, überarbeitete Ernst die Figur: Der Blick richtete sich nun nach oben, nicht länger nach unten. Zwei Steinabgüsse, die die Augen symbolisieren, sind nun direkt am Schnabel und nicht mehr auf dem Topfrand neben der Schnabelform befestigt. Diese Veränderungen sind u.U. durch unterschiedliche Deutungen der Figur des "Habakuk" zu erklären: In der ursprünglichen Version stellte er den kleinen um 620 v.Chr. lebenden gleichnamigen Propheten des Alten Testaments dar, der über die Vergeblichkeit seines Mahnens verbittert war. In der überarbeiteten Fassung konzentrierte sich Max Ernst dagegen auf den Wahrsager und Seher, der mit dem eigenen, werkimmanenten Aspekt des Sehens stärker in Zusammenhang steht. Darüber hinaus ist die biblische Figur auf das Privatphantom des Künstlers, zur Vogelfigur des Werkes, fokussiert. Die überarbeitete Figur schenkte Max Ernst nach der Pariser Ausstellung seiner Exfrau Luise Strauß, über den Künstler und Kunsthändler Robert Schuppner kam sie in die Sammlung von Wilhelm Hack.
Klassifikation3D Kunst - Plastik
Öffentlicher Standort
Straßenverzeichnis Düsseldorf

Kunst im öffentlichen Raum

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