ObjektnummerTMIN_2004-2005 Wuppertal1
Der kaukasische Kreidekreis
Autor*in
Bertolt Brecht
(DE, 1898 - 1956)
Theater
Wuppertaler Bühnen
Regie
Holger Schultze
Bühnenbild
Donald Becker
Datierung16.04.2005 (2004/2005)
BeschreibungInhalt: Im dem alten chinesischen Schauspiel fällt der Richter in dem Streit zweier Frauen um ein Kind ein salomonisches Urteil. Er lässt das Kind - einen Säugling - in einen Kreidekreis legen und befiehlt den Frauen, das Kind je an einem Arm zu sich zu ziehen. Die wahre Mutter des Kindes erkennt der Richter daran, dass sie lieber auf das Kind verzichten will, als ihm wehzutun.
Solch alte Weisheit nimmt auch der Richter Azdak zu Hilfe, als er entscheiden muss, wem das Kind Michel zuzusprechen ist.
Seine leibliche Mutter, die Gouverneursfrau, hat in der Zeit blutiger Unruhen das Kind im Stich gelassen. Jetzt fordert sie es zurück. Grusche aber, das einstige Küchenmädchen im Gouverneurspalast, will das Kind nicht hergeben. Sie hat ihm damals das Leben gerettet und es tapfer durch die schlimmen Zeiten gebracht.
Der Richter Azdak ordnet in dem Streit die alte Kreidekreisprobe an. Grusche lässt das Kind fahren - "Ich hab's aufgezogen! Soll ich's zerreißen?" -, und Azdak spricht ihr nach altem Vorbild das Kind zu. Dass hier freilich nicht die leibliche Mutter das Kind erhält, das ist die neue Weisheit von Brechts kaukasischer Geschichte vom Kreidekreis. Was zählt, ist das soziale Verdienst, es sind nicht, wie herkömmlich, die Blutsbande. Wichtig für das Gedeihen des Kindes ist die gute Mutter. Die schlechte hat ihren Besitzanspruch verwirkt, denn wahre Menschlichkeit erweist sich nicht im Biologischen, sondern im Sozialen.
Quelle: http://www.wuppertaler-buehnen.de/ [Stand: Juni 2006]
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung
ca. 1480