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Unbekannt (Ausführung), Prunkbecher mit Jagdszene, wahrscheinlich ca. 1875–1900
Prunkbecher mit Jagdszene
Prunkbecher mit Jagdszene
Foto: Kunstpalast, Düsseldorf
ObjektnummerP 17783

Prunkbecher mit Jagdszene

TitelOrnate cup with hunting scene
ObjektbezeichnungNuppenbecher
Ausführung
Datierungwahrscheinlich ca. 1875–1900
Material/TechnikGrünes Glas, frei geblasen, Nuppenauflagen; Glasschnitt, vergoldet
EpocheHistorismus
Maße(H x D): 22,6 × 17,5 cm
BeschreibungJagdszene mit Jägern zu Fuß und zu Pferde, Wildschwein, Hirsch, Fuchs, Hunden.
Kuratorische Hinweise
  • Die Gebrauchsgläser des späten Mittelalters mit ihrer kräftigen Farbe und ihrem handfesten Nuppendekor fürhten im 17. Jahrhundert ein Nachleben in Form monumentaler und repräsentativer Gefäße, die vor allem in den Niederlanden beliebt gewesen zu sein scheinen. Die Glasmasse dieser großformatigen Becher ist in der Regel sehr sorgfältig gereinigt; gelegentlich finden sich diamntgerissener Dekor oder Inschriften. Exemplare mit Schnitt sind kaum nachweisbar.
  • Gegen Ende des 16. Jahrhunderts gingen Steinschneider daran, auch Gläser zu verzieren. Die damalige Technik ist noch heute im Einsatz: Kupferrädchen verschiedener Formate werden auf eine feststehende Welle gesteckt und mit Schmirgel bestrichen. Das Werkstück wird von unten gegen das rotierende Rädchen gehalten. Anders als der Bergkristall hat Glas keinen erheblichen Rohstoffwert; zerbricht es, sind die Reste nur noch Abfall. Ein mit großem Aufwand geschnittenes Glas war ein pures Luxusprodukt; umso bemerkenswerter ist es, dass sogar das grüne Waldglas dafür erkoren wurde. Gewöhnlich ist dieser Prunkbecher freilich nicht, denn das Glasmaterial ist so perfekt, wie ein Waldglas nur sein kann. Durch die Vergoldung wirkt die Jagdszene, als sei sie nicht in das Glas eingeschnitten worden, sondern als läge sie erhaben auf der Wandung.
Klassifikation(en)
EntstehungsortSüddeutschland
Entstehungsort (englisch)Southern Germany
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Literatur/Quellen- Auktionskat. Sammlung Thewalt, 1903, Nr. 308.
- Saldern, Alte Gläser, 1968, Kat. Nr. 18
- Ricke, Reflex der Jahrhunderte, 1989, Nr. 146; 2. Aufl. 1995, Nr. 149
- "Mysterium Wein", Ausst. Speyer (Historisches Museum der Pfalz) 1996, S. 238
- Glasklar. Festschrift für Helmut Ricke, Petersberg 2013, Abb. S. 12
Institution Kunstpalast

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