ObjektnummerP 17025C a-c
Zierstifte
TitelDecorative pins
ObjektbezeichnungGlasstifte
Ausführung
Unbekannt
ProvenienzErworben 1896 mit Mitteln von
Max Trinkaus
(1866-1929)
ProvenienzÜbernahme aus dem
Kunstgewerbe-Museum, Düsseldorf
1927 (1883 - 1927)
Datierungca. 1350–1250 v. Chr. (Neues Reich, 18.–19. Dynastie)
Material/TechnikWeißes, rotes, grünes und blaues Glas, über Metallstab geformt, aufgesponnene Farbglasfäden und aufgeschmolzenes Farbglaspulver
EpocheSpäte Bronzezeit
Maße(L x D) (a): 2,6 × 1,6 cm
Beschreibunga: Violett mit weißem Spiralfaden; b: weiß; c: mit rotem Rand.Kuratorische Hinweise
- Das Herstellungsverfahren entspricht dem von Perlen. Vgl. Goldstein, Pre-Roman, 1979, S. 78 ff.; Saldern, Slg. Cohn, 1980, Kat. Nr. 30, der die Stifte als "möglicherweise hellenistisch" anspricht, und Stern/ Schlick-Nolte, Frühes Glas, 1994, S. 136 f., Nr. 8
- In einem Blog-Beitrag für das Britische Museum in London von 2017 legt Anna Hodgkinson überzeugend dar, dass Zierstifte dieser Art kaum als Ohrschmuck gedient haben können - vor allem wäre ein Großteil ihrer Verzierung dann gar nicht sichtbar, und es gäbe keine Erklärung für die Öse, die sich durch die ganze Länge des Stifts zieht. Es gibt leider keine bildlichen Darstellungen, die uns zeigen könnten, wie diese Stifte stattdessen verwendet worden sein könnten. (https://blog.britishmuseum.org/colourful-glass-adornments-from-egypt-an-18th-dynasty-enigma/)
- Diese Stifte, deren Form entfernt an Papyrussäulen erinnert, werden gemeinhin als Ohrschmuck gedeutet. Sie kommen in Ägypten seit der Amarna-Zeit (Echnaton und Nofretete) vor, entweder aus glasierter Fayence oder aus Glas. In der Düsseldorfer Sammlung sind diese drei kleinen Objekte die einzigen Zeugnisse der Frühzeit der Glasherstellung.
Heute geht man davon aus, dass Glas in Mesopotamien (ungefähr der Bereich des heutigen Irak und Syrien) im 3. Jahrtausend v. Chr. erfunden bzw. aus Vorläufermaterialien entwickelt wurde. Die Funde aus Ägypten sind jedoch wesentlich reicher und dank des trockenen Klimas in der Regel hervorragend erhalten. Während der 18. Dynastie, insbesondere unter Amenophis II. und seinen Nachfolgern, stand die Glasproduktion auf sehr hohem Niveau. Das Glas wurde gegossen zu Kleinskulpturen, Wand- und Möbeleinlagen und sogar zu kleinem Mobiliar (Kopfstützen). Schmuck und Gefäße entstanden vornehmlich aus kerngeformtem Glas. Obgleich aus minderen Rohstoffen wie Sand und Soda hergestellt, war Glas ein ausgesprochenes Luxusgut.
Klassifikation(en)
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast. Düsseldorf
Literatur/Quellen- Kunstmuseum Düsseldorf, Glas 1 (bearb. von Elfriede Heinemeyer), Düsseldorf 1966, S.20, Kat.Nr. 1- Ricke, Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte, 1995, Kat.-Nr. 1
- Vgl. E. Marianne Stern und Barbara Schlick-Nolte, Frühes Glas der alten Welt. Sammlung Ernesto Wolf, Stuttgart 1994, S. 137 f., Nr. 8.
- AK GLASpekte, Düsseldorf 2009, S. 6f. mit Abb.
In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Glassammlung
Provenienz[...]; o. D. Sammlung des Kunstgewerbemuseums, Berlin; 16.6.1896 - 1927 ehem. Kunstgewerbemuseum Düsseldorf (1883-1927) erworben vom Kunstgewerbemuseum Berlin aus dem Bestand an Doubletten; 1927 übernommen aus dem Kunstgewerbemuseum