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Object numberFM.Film.58113

DEUTSCHLANDSPIEGEL 296

Date1979
Description"01. Hamburg: Schiffsschraubengießerei
Schlepper ziehen Großfrachter. Schiffsschraube dreht sich, groß. Herstellung der Schiffsschrauben in Werkstatt nach Maximalcomputerberechnung. Gießen in Form. Materialtest. Herstellung der Legierung Flüssiges Metall wird in Form gegossen. Brechen der Form nach Abkühlung. Abschleifen der kleinsten Unebenheiten. Transport der Schiffsschraube nach Fertigstellung.
(65 m)

02. Schloß Neuschwanstein
Koffer. Schloß Neuschwanstein. Totale. Schwenk und Teileinstellungen. Großes Holzportal wird geöffnet. Schäferhund vor Tor. Touristen im Schloß. Japanerkind. Frauenauge, groß. Hellhäutiger Afrikaner mit Brille, groß. Blick vom Schloß auf die bayerische Landschaft. Schwanfigur. Kunstvolle Böden, Gemälde, Decken, Säulen. Schloßführung.
(49 m)

03. 30 Jahre Blockade in Berlin
Stadtbild Berlin. Kamerarückfahrt. U-Bahnhof Kurfürstendamm. Verkehr. Schild: Achtung Sie verlassen jetzt Westberlin - You are now leaving British Sector. Mauer. Zeichnung: Zufahrtswege zum Westen. Luftkorridore. Flugzeug über den Häusern. Luftbrückendenkmal.
S/W: Russische Fahnen vor Kontrollratsgebäude wird eingeholt. Stehender Güterzug. Lautsprecherübertragung auf Platz in Berlin. Transportflugzeuge der Luftbrücke. Start, Flug, Landeanflug über S-Bahn. Landung. Entladung der Flugzeuge. Wasserflugzeug landet. Brotbacken in Großbäckerei. Schulspeisung für Kinder.
Col: Scheel in Berlin. Botschafter Abrassimow bei Unterzeichnung des Viermächteabkommens. Abrassimow O-Ton: "Ende gut, alles gut" 1977. Westberliner an Grenzübergang besuchen Angehörige im Osten. Händedruck Schmidt/Breschnjew. Siegessäule. Feierabend bei Siemens. Stadtbild Berlin.
(82 m)

04. Zigeunerjazz in Deutschland
Grünes Blatt schwimmt auf See. Geigenbogen auf Seiten, groß. Zigeuner mit Instrumenten gehen neben Wasserlauf, ihr Bild spiegelt sich im Wasser. Kleines Stauwehr und sich drehendes Rad von Wassermühle. Vor Gaststätte mit Tischen im Freien und daraufgestellten Stühlen spielen die Musiker. Gehen neben Getreidefeld auf Landstraße. (Siehe D 227/5).
D 227: Grünes Blatt schwimmt auf See. Geigenbogen auf Seiten, groß. Musiker mit Instrumenten gehen neben See, ihr Bild spiegelt sich im Wasser. Kleines Stauwerk und sich drehendes Rad von Wassermühlen. Vor Gaststätte mit Tischen im Freien und darauf gestellten Stühlen spielen die Musiker Zigeunerwiesen. Gitarren, Baß und Geige. Die Musiker gehen auf Feldwegen zwischen Wiesen.
(62 m)

05. Fachhochschule Köln: Berufsziel Tropeningenieur
Gebäude der Fachhochschule Köln. Trecker pflügt. Studenten aus Deutschland und den Entwicklungsländern bei Vorlesung. Prüfung von Wasserprobe. Langzeituntersuchung von Korrosionsbildung bei Schweißnähten. Pkw-Reparaturen im Hinblick auf außerordentlich starke Belastungen. Bautechniken unter feuchtheißen Bedingungen unter Zusatz von Bambus. Mit Pedalen angetriebene Dreschmaschine. Kanalisierung und Sauberhaltung von Flüssen.
(65 m)

06. Hamburg: HSV - 1.FC Kaiserslautern 3:0
ZL, Torwart hält. Zuschauer bildfüllend. Rudi Kargus ZL. Ecke. Torwartabwehr. Spielszenen. Duelle auf dem Rasen. Angriff HSV. Torschuß 1:0 in der 17. Minute. HSV-Fahnen werden geschwenkt. Schiedsrichterbeschwerde. Spieler wird vom Platz gestellt. HSV-Torschuß 2:0. Jubelnde Zuschauer. Kevin Keegan köpft das 3:0 ins Tor.
(55 m)


Sprechertext

Container- und Tankerriesen in aller Welt beziehen ihre Schiffsschraube aus einer Spezial-Werkstatt in Hamburg. Computer helfen heute bei der Suche nach der für jedes Schiff neu zu berechnenden optimalen Propellerform. Aus Holz und zunehmend auch aus Kunststoff wird ein originalgetreues Modell des Propellers hergestellt. Schiffsschrauben werden gegossen wie Kirchenglocken: ein Handwerk, das die Spezial-Gießerei Zeise in Hamburg seit mehr als 100 Jahren betreibt.
Materialtest. Ein Computer berechnet die Kräfte, die auf die einzelnen Flächenabschnitte der Schraube einwirken werden. Danach richtet sich die Legierung.
Wenn das flüssige Metall in die vorbereitete Form gegossen wird, fühlen die Manner in der Gießerei trotz der Gewißheit, die moderne Technik liefert, einen Rest von Risiko und Abenteuer. Das Metall muß gleichmäßig und blasenfrei die Form ausfüllen.
Die Forderungen an Schiffsantriebe sind hoch. Ein Propeller muß die ideale technische Läsung für die mathematische Gleichung aus Schiffsrumpf, Tonnage und Geschwindigkeit sein.
Nach 7 Tagen Abkühlung wird die Form gebrochen. Der Propeller-Rohling kommt in die Schleiferei.
In vielen Arbeitsgängen erhält die Schraube hier ihre letzte Form. Die Verbindung moderner industrieller Produktionsmethoden mit überliefertem handwerklichen Können kennzeichnet nicht nur diese Gießerei, sondern auch viele andere Mittelbetriebe in der Bundesrepublik. Den Konkurrenzkampf mit der Großindustrie überstehen diese Firmen durch Spezialisierung und ihre Fähigkeit, auf die rasch wandelnden Bedürfnisse des Marktes schnell zu reagieren.
Die Fertigungstoleranz darf zweitausendstel Millimeter nicht überschreiten. Dann geht der Propeller auf Große Fahrt: bis zu 10 Meter hoch und 60 Tonnen schwer, wird er bald irgendwo in der Welt einen Tanker oder Großfrachter antreiben.

Touristenziele in Deutschland. Etwa Schloß Neuschwanstein in den bayerischen Bergen.
Eine romantische Ritterburg, die Bayerns Märchenkönig Ludwig der Zweite im vorigen Jahrhundert erbaute.
Neuschwanstein ist das einzige deutsche Schloß, das praktisch nur für Touristen errichtet wurde. Wenn auch gegen den Willen seines Bauherrn. Unmittelbar nach dem Tod Ludwigs im Jahr 1886 wurde Neuschwanstein, obwohl erst halb fertig, zur öffentlichen Besichtigung freigegeben. Seither ist das Schloß ein touristischer Ever¬green. Vor allem ausländische Besucher lassen sich gern vom Zauber dieses ungewohnlichen Baus einfangen, der in aller Welt als Inbegriff der deutschen Burg des Mittelalters gilt.
Dabei ist alles künstlich an dieser Burg. Vor dem industrialisierten Deutschland, in dem schon 40 Jahre die Eisenbahn fuhr, flüchtete der sensible Bayernkönig in die Götter- und Heldenwelt der Wagner-Opern. Seinem Freund, dem Komponisten Richard
Wagner, wollte er einen Tempel bauen, ein architektonisches Spiegelbild der germanischen Mythen und Sagen, die Wagner musikalisch neubelebte.
Was letztlich entstand, war eine Mischung aus Byzanz, Romanik und Jugendstil. Daß der träumerische König mit seinem kostspieligen Spleen die bayerischen Staatsfinanzen beinahe ruinierte, haben ihm seine Landsleute nie übelgenommen. Ein schöner Traum hat eben seine eigene Wirklichkeit - und auch Berechtigung.

West-Berlin: 2 Millionen Einwohner, größte deutsche Industriestadt. Ihre geistige und kulturelle Anziehungskraft auf Deutsche und Ausländer ist ungebrochen. Trotz ihrer Insellage im anderen deutschen Staat, der DDR.
Der Westteil der durch die Mauer zerschnittenen Stadt ist mit der Bundesrepublik durch vertraglich gesicherte Zufahrtswege verbunden. Und durch Luftkorridore. Auf die Verbindung zur Luft war West-Berlin einmal ausschließlich angewiesen: während der Berlin-Blockade. Damals, vor 30 Jahren, drohte West-Berlin zu fallen.
Im Juni 1948 zieht sich die Sowjetunion aus der alliierten Verwaltung für Berlin zurück und sperrt die Landwege zwischen Berlin und dem Westen. Die Sowjetunion will ihren im Zweiten Weltkrieg gewonnenen Einflußbereich konsolidieren. Dabei stört der dem Westen verbundene freie Teil Berlins.
Die Westmächte wollen West-Berlin nicht verlorengeben. Und so unternehmen sie den einzigartigen Versuch, eine Millionenstadt nur aus der Luft zu versorgen. Sie stellen hunderte von eingemotteten Militärmaschinen wieder in Dienst und richten eine Luftbrücke zwischen Berlin und dem Westen ein.
Bald landeten auf dem Flughafen Tempelhof Maschinen im Minutentakt. Sie brachten Nahrung, Kleidung, Kohle und Baustoffe und schließlich alles, was der Mensch zum Leben brauchte.
Bei den Berlinern hießen die alliierten Flugzeuge "Rosinenbomber". Taglich wurden bis zu 10.000 Tonnen Versorgungsgüter in die Stadt eingeflogen. Fast ein Jahr lang. Dann gab die Sowjetunion ihre Blockade auf. Die West-Berliner hatten ihren Anspruch, zur westlichen Welt zu gehören, durchgesetzt.
Viele Jahre später begann sich das politische Klima zu wandeln. Die Weltmächte entdeckten die Entspannungspolitik. Berlin wurde zu ihrem Prüfstein.
"Ende gut - alles gut!" hieß es 1971, als die vier früheren Siegermächte den Bestand und die Weiterentwicklung der Bindungen West-Berlins an die Bundesrepublik vertraglich anerkannten.
Dem Viermächte-Abkommen folgten innerdeutsche Verträge. Die West-Berliner dürfen seither den Osten der Stadt und die DDR besuchen.
Die Bundesrepublik vertritt West-Berlin nach außen. Ihre Verträge mit anderen Staaten gelten auch für West-Berlin.
In den 30 Jahren seit der Berlin-Blockade haben sich die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen an die Bundesrepublik immer mehr gefestigt. Heute sehen die Berliner zuversichtlich in die Zukunft.

Sie ziehen von Gasthaus zu Gasthaus. In die Großstadt lassen sie sich trotz hoher Gagen nur selten locken. Denn ihr Leben, ihre Musik, braucht die freie Landschaft. 5 Sinti - deutsche Zigeuner. Ihre Musik ist der Zigeuner-Jazz. Chef und Inspirateur des Quintetts ist der junge Häns che Weiß.
Der jüngste von ihnen ist 15, der älteste 55 Jahre. Keiner kennt Noten. Sie halten sich an das, was überliefert wurde. Und an Vorbilder, wie den legendären Gitarristen Django Reinhardt. In der deutschen Musikszene sind sie ein wohltuender Kontrapunkt zu der sterilen Produktion elektronischer Musik-Labors.
Fachhochschule Köln: die größte ihrer Art in der Bundesrepublik. Mehr als 9.000 Studenten absolvieren hier ein praxisorientiertes Studium. Vor 2 Jahren wurde in den Lehrplan ein Studienfach aufgenommen, das sich inzwischen als erfolgreicher Beitrag zur Entwicklungshilfe erwiesen hat: die Ausbildung zum Tropeningenieur.
Graduierte Studenten aus Deutschland und den Entwicklungsländern lernen hier, wie man mit modernen Werkstoffen, Produktionsmethoden und Maschinen in den Tropen umgeht. Dazu gehören praktisch anwendbare Spezialkenntnisse ebenso wie technisches Grundlagenwissen.
Hier wird zum Beispiel in einer Langzeituntersuchung die Korrosion von Schweißverbindungen unter verschiedenen klimatischen Verhältnissen erforscht.
PKW und LKW sind in vielen Ländern der Dritten Welt extrem starken Belastungen ausgesetzt, etwa durch Überladung oder schlechte Wegstrecken. Die künftigen Tropeningenieure erfahren hier, wie Federwege, Blattfedern und Dämpfer ausgelegt wer- den müssen, damit sie tropischen Anforderungen gewachsen sind.
Für das Bauen in feucht-heißen Gebieten haben die Kölner Wissenschaftler eine neue Technologie entwickelt: im Stahlbeton verwenden sie statt des leicht rostenden Stahls Bambus als Armierung. Diese Bambus-Beton-Verbindungen sind ungewöhnlich stabil.
Ein anderes Beispiel für tropen-angepaßte Technik ist diese Dreschmaschine, die mit Pedalen angetrieben wird. Sie ist billig, einfach zu bedienen und nutzt menschliche Arbeitskraft besonders effektiv.
Kanalisierung und Sauberhaltung von Flüssen: auch dafür werden in großen Modellversuchen Lösungen gefunden. Die meisten Tropeningenieure gehen anschließend sofort ins Ausland, um mitzuhelfen, das technische Know-how der Industriestaaten für die Länder der Dritten Welt nutzbar zu machen.

Verteidigungsschlacht des Tabellenführers Kaiserslautern im Hamburger Volksparkstadion. 60.000 Fans wollten ihrem Heimverein, den HSV, über den Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga siegen sehen.
Der Meisterschaftsfavorit und sein härtester Verfolger-ein Spitzenspiel, das nicht nur den Zuschauern, sondern wegen der hohen Einnahme auch dem Kassierer Freude machte. Der Hamburger SV - in hellen Trikots - setzte von Anbeginn alles daran, seine Anhänger nicht zu enttäuschen. Im Angriff geradlinig und schnell, in der Abwehr wieder sicher und kompromißlos: so suchte der HSV frühzeitig den Erfolg.
1 : 0 in der 17. Minute. Ein Treffer, der Folgen hatte. Während die Ränge jubeln, nehmen sich die Kaiserslauterer den Schiedsrichter vor. Sie glauben an eine Fehlentscheidung des Mannes in Schwarz. Der stellt einen Spieler vom Platz. Eine harte Entscheidung und ein Schock für die Gäste, die jetzt kaum noch eine Chance gegen den nicht nur an Zahl stärkeren Gegner sehen.
Der HSV nutzt die Verwirrung des Tabellenführers. Noch vor der Halbzeit gelingt ihm ein zweites Tor.
Hamburgsteuerster Gastarbeiter Kevin Keegan, der Kapitan der britisehen Nationalelf, sorgt für das 3 : 0-Endergebnis: in der 60. Minute läßt der kleine, aber sprunggewaltige Brite mit seinem Kopfball Torwart Hellström keine Chance.
Die Kritiker waren sich einig: auch gegen eine vollzählige Gästeelf hätte der HSV gewonnen. Die deutsche Meisterschaft ist wieder offen."
(Quelle: Das Bundesarchiv, Jan 2019)

Klassifikation(en)
Produktionsland
FilmgenreMonatsschau
Department FM Filme
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