Object numberFM.Film.17091
NACHTASYL
Date1959
DescriptionDer Film erreicht, obwohl er von einer Bestandsaufnahme ausgeht, also von dem, was man landläufig Reportage nennt, durch die Beziehung des Einzelnen zu den Gruppenvorgängen sowie durch den Verzicht auf Tendenz, Belehrung, Ethos udn Effekte aller Art eine solche atmosphärische Dichte und Echtheit, dass man sagen kann, ein makabres Sujet sei ästhetisch behandelt worden. Die Photographie verzichtet bei vorwiegenden Grautönen auf effekvolle Pointen. Die Komposition verrät viel Behutsamkeit in der Ver- knüpfung der Motive. Der Jazz steht so überzeugend mit der Gesamtstimmung und einzelnen Momenten in Einklang, dass er nirgends modisch wirkt. Der Darsteller ist einesuggestive Gestalt, die mit aufdringlichen Mitteln ein Schicksal skizziert. Die Elemente der normalen menschlichen Gesellschaft in der Kneipe, in der Stadt,auf dem Markt sind auf behutsam andeutende Art so schemenhaft gesehen, wie sie sich in der Sicht der Asylbewohner darstellen mögen. Besondere Erwähnung verdienen die Gruppenszenen im Asyl selbst, bei denen die Schwierigkeiten (Abwehr oder Verdrängen der Insassen) fast vollkommen gemeistert werden. Der Ausschuss hat mit einmütiger Zustimmung zur Kenntnis genommen, dass der Film von Anfang an aus einer entschiedenen Gesinnung stammt und dass die künstlerische Bewältigung mit einer ebensolchen Entschiedenheit ohne Kompromisse durchgehalten wird. (FBW-Ausschuss)(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
Klassifikation(en)
Produktionsland
Filmgenre<Dokumentarfilm>
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
FM Filme
1964
1959
1964
1959