Object numberBEN.B 1971/3
Chinoiserie-Pendule
NamePendule-Uhr
Uhrmacher*in
Julien Joly
(um 1750)
Uhrmacher*in
Pierre le Roy
(1717-1785)
Dateum 1750
Mediumweißer Marmor, feuervergoldete Bronze, Blei versilbert und vergoldet, Glas, Email
DimensionsMaße in cm (HxBxT): 42x23,5x14,5
DescriptionDas Gehäuse dieser Tischuhr ist als Chinoiserie ausgeführt, einer im 18. Jahrhundert aufkommenden europäischen Kunstform, die sich an chinesischen Vorbildern orientierte. Zunächst für Möbel und Porzellan genutzt, fanden Chinoiserien auch in die Architektur und in die kunsthandwerkliche Kleinarchitektur Eingang. Das Gehäuse der Pendule ist als offener Gartenpavillon ausgeführt, das sich einer chinoisen Fantasie verdankt und nicht auf chinesische Vorbilder zurückgeht.Das aus weißem Marmor und vergoldeter Bronze bestehende Uhrgehäuse ähnelt in seinem Aufbau einer Portaluhr. Auf einem ovalem, von einem Perlstab abgeschlossenen Marmorsockel erhebt sich der Pavillionaufbau, dessen vier Stützen Bambusschäften nachempfunden sind. Flankiert wird der Aufbau an beiden Seiten durch baumartige Verzierungen, von deren Blättern kleine Glocken und Kugeln herabhängen. Nach oben werden diese durch kleine Schirme abgeschlossen. Zwischen den Bambusstäben befindet sich die Uhrwerkstrommel. Unterhalb des Zifferblattes ist ein Ring montiert, in dem eine Taube schaukelt. Hinter ihr schwingt das Pendel der Uhr. Zwischen den beiden vorderen Bambussäulen ist ein Geländer eingefügt. Die untere zeltartige Bedachung besteht aus einem durchbrochenen Muster. Der obere Teil des Dachs ist mit Akanthusblättern belegt. Vier kleine Schirme mit Kugelgehängen bilden die abschließenden Verzierungen des Daches. An der Spitze wird das Gehäuse durch Blattwerk mit Kugelbehang abgeschlossen.
Das gewölbte Zifferblatt ist mit den Namen Joli et Roy a Paris signiert und besitzt Stunden- und Minutenzeiger in sogenannter Poker- und Beetle-Form sowie einen Datumzeiger aus der Mitte. Die Punktminuterie ist in applizierten Goldpunkten ausgeführt. Die roten arabischen Stundenzahlen sind zur Zifferblattmitte hin ausgerichtet. Im Inneren des Zifferblattes ist die Skalierung des Datumanzeigers angebracht. Das Uhrwerk aus Messing und Stahl besitzt Halb- und Vollstundenschlag mittels Rechenschlagwerk auf eine rückwärtig angebrachte Bronzeglocke. Die komplette Kadratur des Schlagwerkes ist auf der hinteren Uhrwerksplatine angebracht. Das Gehwerk der Pendule besitzt eine Spindelhemmung; das Pendel ist an einem Seidenfaden aufgehängt, der von hinten verkürzt oder verlängert werden kann, um die Ganggenauigkeit zu regulieren. Der Aufzug erfolgt durch Öffnungen im Zifferblatt von der Vorderseite mittels eines Schlüssels. Die Gangdauer beträgt eine Woche.
Bearbeiter: Christian Schnurbus
ClassificationsAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Technisches Kulturgut
Copyright DigitalisatFoto: Stefan Ahrendt (LVR - ZMB)
Published ReferencesMarkowitz, Irene: Die Sammlung in Schloß Benrath (Bildheft 2, Stadtgeschichtliches Museum Düsseldorf, Schloß Benrath), Düsseldorf 1980, Nr. 34;Kurfürstliche Zeitmesser. Uhren aus der Sammlung von Schloss BEnrath, herausgegeben von Stefan Schweizer, mit Texten von Christian Schnurbus, Düsseldorf 2020, S. 48 f.
Collections
Institution
Stiftung Schloss und Park Benrath
Department
Museum Corps de Logis
ProvenanceSammlung Horst Bunke
MarkingsJoli et Roy a PARIS [Auf dem Zifferblatt]