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Unbekannt (Ausführung), Schale mit Spitzblattrosette, ca. 380–330 v. Chr.
Schale mit Spitzblattrosette
Schale mit Spitzblattrosette
Foto: Kunstpalast. Düsseldorf
Object numberP 1973-12

Schale mit Spitzblattrosette

TitelBowl with pointed-leaf rosette
NameSchale
Ausführung
Dateca. 380–330 v. Chr.
MediumEntfärbtes, leicht gelbstichiges Glas, wohl geprägt, über einer Form abgesenkt, geschliffen
ReignVorrömische Antike
Dimensions(H x D): 5,8 × 16 cm
Description24 Lanzettblätter, zur Mündung hin mit doppeltem Schliffring abgesetzt. Unter dem Boden achtstrahlige, geschliffene Rosette.
Notes
  • Axel v. Saldern, Antike und Islam, 1974, Kat. Nr. 12: "Vermutlich gefunden zusammen mit einer größeren Schale ähnlichen Stils, die das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg erwarb (beide Schalen werden in der Festschrift D.B. Harden ausführlich veröffentlicht). Sehr ähnlich Oliver, 1970, Abb. 1.-2. Verwandt eine um 425 v. Chr. zu datierende Schale aus Aslaia, Nord-Afrika: Michael Vickers, An Achaemenid Glass Bowl in a Dated Context, JGS XIV, 1972, pp. 15-16. Zu der Gruppe der von Oliver publizierten Schalen kommt hinzu: Ausst. Kat. Antiken aus rheinischem Privatbesitz, Rhein. Landesmus., Bonn 1973, Nr. 300, Taf. 136."
  • Äußerst seltenes Glas aus dem Kreis der Hofkunst des altpersischen Großreichs der Achämeniden. Von diesem Typ sind zur Zeit nur sechs Exemplare nachweisbar, davon ist das Düsseldorfer das einzig unversehrte. Gefunden gemeinsam mit einer Schale abweichenden Typs, heute im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg. Zu persischen Gläsern dieser Zeit vgl. auch Goldstein, Pre-Roman, !979, S. 118 ff. Siehe auch Stern/Schlick-Nolte, Frühes Glas, 1994, S. 166-169, Kat.Nr. 24.
  • Die Herstellung von klarem, farblosen Glas stellt bis zum heutigen Tag eine große Herausforderung an die Glasmacher dar, weil schon kleinste Verunreinigungen in den Rohstoffen—insbesondere der Eisenanteil im Sand—zu Verfärbungen führt. In diesem Bestreben ist die persische Schale ein früher Erfolg. Sie steht in der Tradition assyrischer Glaskunst: Seit etwa dem 8. Jahrhundert v. Chr. wurden größere Gefäße in Formen geschmolzen, jedes Stück ein Unikat. Die achämenidischen Gefäße – zumeist Schalen, aber auch Becher und Rhyta (zumeist tierköpfige Trankopfergefäße) – sind zeitgleichen Treibarbeiten aus Silber und Gold eng verwandt und standen ihnen im Rang vermutlich kaum nach. Aus griechischer Sicht war der Trank aus Gläsern am persischen Hofe, wie aus Aristophanes‘ Acharnern hervorgeht, ein unerhörter Luxus.

    Die Düsseldorfer Schale ist eine der äußerst seltenen unversehrt gebliebenen Arbeiten. Sie ist in der Sammlung ein Einzelstück, das die Schwelle zur Glaskunst der hellenistischen Zeit markiert.

Klassifikation(en)
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast. Düsseldorf
Bibliography Text- Saldern, Antike und Islam, 1974, Kat.Nr. 12
- Ricke, Eine achämenidische Glasschale. Neuerwerbungen des Kunstmuseums, in: Düsseldorfer Museen, Bulletin VI/2, 1974, S. 197-199
- Saldern, Two Achaemenid Glass Bowls and a Hoard of Hellenistic Glass Vessels, in: Journal of Glass Studies, XVII, 1975, S. 37 ff., Abb. 3, 4
- Ricke, Ausgewählte Werke, 1980, S. V-2
- Ricke, 2500 Jahre, 1987, Kat.Nr. 1
- Lierke, Turning wheel, 1993, S. 324 f., fig. 3
- Ricke, Glaskunst. Reflex der Jahrhunderte, 1995, Kat.-Nr. 5

vgl. Despina Ignatiadou, “Neither Phoenician nor Persian: Glassworking in Archaic and Classical Greece,” in: Francine Blondé (Hrsg), L’ artisanat en Grèce ancienne: Filières de production: bilans, méthodes et perspectives (Archaiologia), Villeneuve-d’Ascq: École française d’Athènes; Presses universitaires du Septentrion, 2016, S. 297–318, hier S. 306–308: Zur Fehldatierung entfärbter Gläser im persischen Raum in das 5. Jahrhundert.


Institution Kunstpalast
Provenance[...]; 13.09.1973 angekauft von Mohammad Yeganeh-Arani, "Zentrum für persische Antiquitäten in Europa", Frankfurt/Tübingen (angegebener Fundort Gordion)
Vase
Alexander Pfohl sen.
um 1890
Duftwassersprinkler ("Omom")
Unbekannt
7.–9. Jahrhundert
Rippenschale
Unbekannt
1. Jahrhundert nach Chr.
Schale mit Einsatzschale
Unbekannt
3. Jahrhundert v. Chr.
Becher mit Kugelschliff
Unbekannt
10. Jahrhundert
Rillenschale
Unbekannt
wohl 2. Jahrhundert v. Chr.
Mosaikglas-Rippenschale
Unbekannt
1. Jahrhundert n. Chr.
Schale
Toni Zuccheri
ca. 1967/68
Schale mit Getreidekornrelief
Unbekannt
6.–10. Jahrhundert
Trichterhalskrug
Unbekannt
um 1570
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