Mieczyslaw Weinberg
- Mieczyslaw Weinberg
1919 - 1996
GeschlechtMännlich
Zunächst ließ Weinberg sich in Minsk nieder und studierte dort Komposition. Wenige Tage, nachdem er 1941 seine Studien abgeschlossen hatte, musste er vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion fliehen und reiste nach Taschkent, wo er an der Oper arbeitete. 1943 schickte Weinberg seine erste Sinfonie an Dmitri Schostakowitsch, der ihn daraufhin nach Moskau einlud. Noch im selben Jahr ließ sich Weinberg dort nieder und lebte bis zu seinem Tode in der russischen Hauptstadt als freischaffender Komponist. 1953, kurz vor dem Tode Stalins, wurde er - unter dem Vorwurf, die Errichtung einer jüdischen Republik auf der Krim propagiert zu haben - inhaftiert. Sein lebenslanger Freund und Mentor Schostakowitsch setzte sich daraufhin mit einem für die Zeit sehr mutigen Brief für ihn ein, seine Freilassung erfolgte letztlich jedoch aufgrund von Stalins Tod.
Die Oper Die Passagierin gilt als Hauptwerk von Mieczyslaw Weinberg. Es ist die Geschichte einer Auschwitz-Überlebenden, die "ihrer" KZ-Aufseherin nach dem Krieg auf einem Ozeandampfer wiederbegegnet. Das 1968 fertiggestellte Werk des Komponisten wurde erstmals 2006 konzertant in Moskau uraufgeführt und erlebte 2010 - mit 42 Jahren Verspätung - seine szenische Weltpremiere als Oper bei den Bregenzer Festspielen.
Neben seiner kompositorischen Tätigkeit trat Weinberg auch als Pianist auf. Er komponierte zudem eine große Anzahl von Filmmusiken, darunter zu Michail Kalatosows Die Kraniche ziehen (1957), Sergei Urussewskis Abschied von Gulsary (1968), Fjodor Chitruks Die Ferien des Bonifazius (1965) und Winnie Pooh (1969) sowie Alows & Naumows Teheran 43 (1981).
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Mieczys%C5%82aw_Weinberg [Stand: Februar 2017]
GND-Nummer124416225