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Natalia Serikova: o. T. 2008
Natalia Serikova
Natalia Serikova: o. T. 2008
Natalia Serikova: o. T. 2008
Nutzungsrecht: Kulturamt, Düsseldorf

Natalia Serikova

Andere Namen
  • Natalia Serikova
geboren 1986
GeschlechtWeiblich
BerufFotografin
BiographieAb 2006 Studium an der High Academic School of Graphic Design in Moskau.
2007 - 2009 Rodchenko Moscow School of Photography and Multimedia Arts.

Gastkünstlerin im Rahmen des deutsch-russischen Künstleraustausch in der Landeshauptstadt Düsseldorf im Jahr 2009 (Moskauer Positionen 13). Ausstellung im Atelier am Eck, Himmelgeister Straße 107e, 08.10.2009 bis 18.10.2009 (Kuratorin Birgit Jensen).

Natalia Serikova lebte und arbeitete im Rahmen des Deutsch-Russischen-Ausstauschs im September und Oktober 2009 in der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Über die Arbeit
Natalia Serikova inszeniert eine Situation um sie im gleichen Moment als Imagination zu entlarven. Sie unterwandert das Selbstverständliche, das visuelle Erkennen und das menschliche Streben nach Ordnung und Verstehen.
In ihren neuen Fotografien beschäftigt Serikova sich mit dem Phänomen der geraden Linie. Für sie ist die Gerade ein artifizielles Konstrukt, das in der Natur nicht vorkommt. Die einzige gerade Linie in der Natur wäre der Horizont, erklärt sie. Aber der Horizont ist eigentlich keine Linie, denn er ändert sich je nach Standpunkt des Betrachters. In unserer Umgebung aber werden wir von künstlichen geraden Linien umgeben. Zum Beispiel ist der Handlauf des Geländers der Theodor-Heuss-Brücke eine Gerade, die Backstein-mauer, die die Golzheimer Ateliersiedlung teilweise umgibt, die Sitzfläche einer Bank im Garten, der Schnitt eines Messers durch einen Broccoli.
Die gerade Linie, sagt Natalia Serikova, könnte einen negativen Einfluss auf die Menschen haben. Wir wissen darüber zu wenig, weil wir uns ständig mit ihr umgeben, aber wir sollten die mögliche Gefahr als solche erkennen. Was nicht natürlich vorkommt, also in der Natur, entspricht möglicherweise nicht unserer Natur. Umso bedrohlicher wird damit auch jede gerade Linie im Innenraum. Das Atelier wurde dahingehend untersucht. Auf einer Fotographie des Raumes wurden alle geraden Linien weggekratzt. Das Geländer der Rheinbrücke wurde von einem zusätzlichen Uferstreifen überdeckt, die Mauer wird von üppiger Vegetation überwuchert, vor die Gartenbank wird eine Milchglasscheibe gestellt, die geraden Kanten eines Kastenobjektes werden mit Werkzeugen so traktiert, dass sie nicht mehr gerade sind. Die Reproduktion einer Fotoarbeit wird absichtlich so unscharf aufgenommen, dass die ursprünglich geraden Kanten des Kastenobjektes auf dem Foto nicht mehr als gerade Linien zu lesen sind. Ein weiteres Objekt wird mit Folien überklebt, um eine geometrische Form auf dem Foto zu verstecken.
Die Fotographien wurden analog hergestellt. Die fotographierten Situationen wurden schon bei der Aufnahme manipuliert oder inszeniert. Subversiv wurden die geraden Linien eleminiert. Am Ende steht eine rätselhafte Skulptur: Ein weißer Kasten mit verhängtem Innenraum. Hinter dem Stoff verbirgt sich ein Objekt, das eine gerade Linie sein könnte. (Birgit Jensen)

Kontakt per E-Mail: blupeioppo@gmail.com
Adresse: Moskau, Russland
WirkungsortMoskau
GeburtsortMoskau
GeburtsortRußland u.a.
Preise/EhrungenGastkünstler
Schlagwort zur PersonKünstlerleben Düsseldorf