ObjektnummerGl 2018-34
Weinglas "Hansie in de Kelder"
ObjektbezeichnungKelchglas
Ausführung
Unbekannt
ProvenienzSammlung
Anton Engels
und Anneke Engels-de Lange (1917–2013)
Datierung1. Hälfte 18. Jahrhundert
Material/TechnikFarbloses Bleikristall, frei geblasen, Mattschnitt.
EpocheBarock
Maße(H x D): 17,7 x 8 cm
Durchmesser (Fuß): 7,7 cm
BeschreibungAuf der Kuppa Darstellung einer Gebärenden auf einem Stuhl, davor kniet die Hebamme und hilft bei der Geburt. Darüber in Versalien "HANSIE IN DE KELDER"Durchmesser (Fuß): 7,7 cm
Kuratorische Hinweise
- Gläser dieser Art dienten offenbar dazu, einer werdenden Mutter und ihrem Kind Glück zu wünschen, wobei der Name „Hans“ eine Anspielung auf die Schicksalsgemeinschaft von Kind und Mutter darstellt und der „Keller“ darauf, dass das Kind eben noch nicht sichtbar ist. Diese Glückwunschgläser mit dem Spruch sind in den Niederlanden nicht selten, doch sind die Darstellungen durchweg symbolisch, indem die Mutter etwa Amor zuprostet, oder ein Knabe sich in einem Weinkeller befindet. Hiervon unterscheidet sich das vorliegende Glas, indem die Entbindung offenbar sehr authentisch wiedergegeben wird (in der Tat ging man erst im Laufe des 18. Jahrhunderts vom Gebärstuhl zu der Geburt im Liegen über). Damit ist das Glas nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein kulturgeschichtliches Zeugnis.
- Van Alkemade (1732) führt das Wort "Hansje" zurück auf die angelsächsische und gotische Bedeutung "Partner" im Sinne einer Schicksalsgemeinschaft. Die Form des Kelches entspricht einer Gruppe von Gläsern, deren Gravur oftmals einen Bezug zu Rotterdam hat (Anna Laméris, Eighteenth-century lead glass in the Netherlands, in: Annales AIHV 20 (Fribourg 2015), S. 578-585).
Klassifikation(en)
EntstehungsortRotterdam?, Nördliche Niederlande (Glas)
EntstehungsortNördliche Niederlande (Gravur)
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Literatur/Quellen- Anna, Kitty und Willem Laméris, Trudy Laméris-Essers: The Collection Engels-de Lange. Op ien kusjen aen weerzijen, Kunsthandelskatalog Frides Laméris Art and Antiques, Amsterdam 2015, S. 106-107, Nr. 68.Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Glassammlung
Stempel/ZeichenUnbezeichnet
um 2000