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Objekttyp Inszenierung
Obelisco
Objekttyp Inszenierung
Objekttyp Inszenierung
ObjektnummerTMIN_2016-2017 Düsseldorf72a

Obelisco

UntertitelMusik von Marla Glen, Salvatore Sciarrino, Franz Schubert, Domenico Scarlatti, Wolfgang Amadeus Mozart, Giacinto Scelsi und Richard Heuberger
Choreograph*in (geboren 1959)
Bühnenbild
Datierung01.04.2017 (2016/2017)
BeschreibungInhalt:
Wie ein gigantischer Zeiger erhebt er sich, weist aus der Gegenwart in die Vergangenheit und vielleicht in die Zukunft, vom Boden in den Himmel, vom Augenblick in die Unendlichkeit: der Obelisk. Sinnbild und Denkmal einer alten Zeit, meist nur aus einem einzigen riesigen Stein geschlagen und eingeritzt in ihn unentschlüsselbare Hieroglyphen. Den Ägyptern war er Maß der Weltordnung, Stein gewordener Strahl der Sonne, Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der der Götter, positioniert an den Schwellen der Heiligtümer. Den Römern, und nicht nur ihnen, wurden die Obelisken zu Siegestrophäen, und als solche stehen sie noch heute auf zentralen Plätzen ¿ der Piazza San Pietro, der Place de la Concorde, im Central Park, vor dem Weißen Haus.

In seiner 2007 für das ballettmainz entstandenen Choreographie ¿Obelisco¿ wurde Martin Schläpfer der archaische Steinpfeiler, angeregt durch Salvatore Sciarrinos Orchesterwerk ¿Il tempo con l¿obelisco¿, zu einem poetischen Träger, zu einer Achse, um die er sieben Musiken aus unterschiedlichsten Zeiten und Genres wie Planeten kreisen lässt ¿ jede eine Welt für sich und doch mit den anderen verbunden: Die amerikanische Sängerin Marla Glen trifft auf Sciarrinos Hineinhorchen in die Tiefenstrukturen der Klänge, Schuberts der Welt abhanden gekommenes Singen zwischen Liebe und Tod auf ein hysterisches Presto von Domenico Scarlatti, Mozarts tiefernste, aphoristische d-Moll-Fantasie auf Giacinto Scelsis ¿Anâgâmin¿. Und wenn die berühmte Nummer ¿Geh¿n wir ins Chambre séparée¿ aus Richard Heubergers ¿Opernball¿ schließlich in einer Einspielung mit Elisabeth Schwarzkopf erklingt, so wird aus einer operettigen Karnevalsmaskerade ein sublimes Vexierbild aus Klang und Sprache, eine feinst austarierte Balance von grazilem Seelenton und synthetischem Artefakt. Die Welten ändern sich, doch es bleiben ungeahnte Beziehungen: ein Kreisen um eine Mitte, ein Schweben über dem Boden, ein vertikales Verbundensein in der Sehnsucht nach dem Paradiesischen.

Quelle: http://operamrhein.de/de_DE/ [Stand: April 2017]

KlassifikationInszenierung
KlassifizierungBallett
KlassifizierungNeuinszenierung
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