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Bild nicht vorhanden für Bernhard Wicki (Regie), SPINNENNETZ, DAS, 1989

SPINNENNETZ, DAS

Regie (1919 - 2000)
Drehbuch (geboren 1935)
Drehbuch (1919 - 2000)
Datierung1989
BeschreibungIm Mittelpunkt steht die Geschichte einer unheilvollen Karriere: Als junger Leutnant erlebt Theodor Lohse eine Schmach, die er sein Leben nicht vergessen wird. Beim Matrosenaufstand 1918 in Kiel wird er, der sich mit einem kleinen Trupp den Meuternden entgegenstellt, überrannt und niedergestochen. Seine militärische Karriere scheint damit beendet. Als Hauslehrer beim jüdischen Bankier Efrussi, in dessen Frau er sich verliebt, verdient er sein Geld und kommt in Kontakt mit einflußreichen politischen Kreisen. Mit Hilfe des Barons von Rastschuk wird ihm die Möglichkeit eröffnet, sich zu beweisen. Er wird in einen rechtsextremistischen Geheimbund aufgenommen und macht dort seinen Weg. Als Spitzel in anarchistische linke Gruppen eingeschleust, liefert er die ans Messer, die ihm vertrauen. Mit dem Verrat an seinem Freund Günter, bei dessen bestialischer Ermordung er tatkräftig mithilft, hat Lohse endgültig eine Grenze überschritten, hinter die er nicht mehr zurück kann. Von da an geht er rücksichtslos seinen Weg. Der einzige, vor dem er sich fürchtet, ist,der Ostjude Benjamin Lenz, den er in der anarchistischen Gruppe kennengelernt hat und der ihn durchschaut und unter Druck setzt. Von der Geheimorganisation nach Pommern beordert, verschafft sich Lohse durch das rücksichtslose Massaker an streikenden polnischen Erntearbeitern den immer erhofften Heldenruhm. Die Heirat mit der adligen Else von Schlieffen bringt ihm eine Stelle im Innenministerium ein. Lohse steht somit auf dem Höhepunkt seiner Karriere, als im November 1923 die Nachricht vom Hitler-Putsch in München bekannt wird. Lohse sorgt auch dafür, daß der letzte, der ihm noch gefährlich werden könnte, ausgeschaltet wird. Benjamin Lenz der sich zur Flucht aus Deutschland entschlossen hat, wird von Lohses Schergen auf dem Bahnhof aufgegriffen und vor den auslaufenden Zug geworfen. fd
(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
"Ein ehemaliger Leutnant der kaiserlichen Armee, dessen Welt nach der Niederlage von 1918 in Scherben liegt, macht mit Hilfe eines rechtsradikalen Geheimbundes unaufhaltsam Karriere, wobei er sich skrupellos aller Mittel bedient. Die Verfilmung von Joseph Roths erstem Roman spiegelt die Entwicklung eines desillusionierten Kleinbürgers zum Karrieristen, Opportunisten, Mörder und Wegbereiter des Nationalsozialismus. Ein auf- rüttelnd intensiver, teils mit drastischen Mitteln inszenierter Film von brisanter Thematik, der seine inszenatorischen Schwächen mit hervorragenden Schauspielerleistungen und ausgefüllter psychologisch fundierter Beobachtungsweise ausgleichen kann."
(fd, Band S, S. 5246)
KlassifikationTon/bewegtes Bild - Werk
Produktionsland
  • Österreich
Produktionsland
  • Italien
Produktionsland
  • Deutschland
FilmgenreLiteraturverfilmung
Literatur/Quellennach einem Roman von Joseph Roth
ObjektnummerFM.Film.22788
Abteilung FM Filme