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Unbekannt (Künstler*in), Byobu - Sechsteiliger Stellschirm, Wohl 18. Jahrhundert
Byobu - Sechsteiliger Stellschirm
Byobu - Sechsteiliger Stellschirm
Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
ObjektnummerP 2005-1072

Byobu - Sechsteiliger Stellschirm

ObjektbezeichnungStellschirm
Künstler*in
DatierungWohl 18. Jahrhundert
Material/TechnikTusche und andere Farben auf Blattgold auf Papier
MaßeH 69, B 194 cm, bestehend aus sechs Tafeln von jeweils B 32 cm
BeschreibungDie auf sechs Paneelen aufgeteilten Szenen gehen nahtlos ineinander über. Die gesamte Bildfläche ist mit einem wenige Zentimeter breiten Brokatband eingefasst.

Auf der monochromen Bildfläche des Blattgoldes sind sowohl Menschen-, Architektur- wie auch Naturdarstellungen aus der Vogelperspektive zu sehen.

Bildthema sind Motive aus dem Genji Monogatari und dessen 2., 3. und 4. Kapitel.

Der Genji Monogatari, die Geschichte vom Prinzen Genji, wird als der erste psychologische Roman Japans betrachtet. Er wird der Hofdame Murasaki Shikibu (Ende 10. bis Anfang 11. Jh.) zugeschrieben. Siehe dazu auch die Inventar Nr. mkp.2005-1074

Die weniger einem Naturalismus sondern eher einer gewissen Formelhaftigkeit verschriebene Darstellung steht in der Tradition der sogenannten Tosa-Schule. Diese wurde im 15. Jh. gegründet und bis in das 18. Jh. weiter geführt.
Kennzeichnend für den Tosa-Stil sind bei aller Raumdynamik und perspektivischen Verweisen doch eher auffällig flächig angelegte Kompositionsmittel, zudem eine Betonung des Linearen sowie eine - wie schon angesprochen - schematisch erscheinende Darstellungsweise.

Wegen seiner eher geringen Größe wurde dieser Stellschirm weniger als Raumteiler, wie oft sonst üblich, sondern wohl allein als Dekorationsmittel benutzt.

Der Wandschirm stammt aus der Edo-Periode, 1603 bis 1868. Diese ist benannt nach der damaligen Hauptstadt Edo, die seit 1868 als Tokyo (östliche Hauptstadt) bezeichnet wird.

Im Laufe der Geschichte wechselten die Hauptstädte Japans häufig. Zu ihnen gehörten neben vielen anderen auch das heutige Kyoto oder etwa Nara. Traditionell war die Vorstellung einer japanischen Hauptstadt mit dem Regierungs-, dies heißt mit dem Wohnsitz und der Anwesenheit des Kaisers - des Tennos, des himmlischen Herrschers - verbunden.
Doch für lange Zeit waren die japanischen Kaiser faktisch machtlos und nur allein ein Symbol des Landes. Denn es regierten die Shogun, die adlige Kriegerkaste der Samurai. Erst im 19. Jh. wurde der Machtstatus und damit die reale Regierungsgewalt des Kaisertums in einer Phase der Restauration wiederbelebt. In unseren Tagen ist das Kaiserreich Japan eine parlamentarische Monarchie.

W. Alberg
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
Entstehungsort
KlassifizierungMalerei
SchlagwortGold
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Literatur/QuellenKoller Auktionen, Zürich, Asiatica, Auktion: 19. September 2009, Lot: 256, Katalog,
S. 62
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
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