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Jesuskind

ObjektbezeichnungFigur
Provenienz (1864–1951)
Datierung1475-1550
Material/TechnikPfeifenton aus zweischaligem Model gedruckt. Rotbraune Lehmeinschlüsse am Glied und an der rechten Ferse.
Maße(H x B x T): 5,1 x 1,8 x 1,5 cm
BeschreibungStehendes nacktes männliches Kind, das mit beiden Händen eine Kugel (Apfel, Granatapfel?) vor der Brust hält. Auf Standfläche, ohne Stockloch. Rechte Seite des Bauchs und beide Fersen inkl. Standfläche bestoßen.

Beitrag G.V. Grimm:
Dieser Typus von betont einfach gestalteten Knabenfiguren, die aufgrund ihrer Nacktheit und der Kugel als Jesuskinder gekennzeichnet sind, ist im Hetjens-Museum in Exemplaren aus fünf verschiedenen Modeln vertreten. Das Exemplar 12117 im Rheinischen LandesMuseum Bonn ist dabei modelgleich zu HM.LR-1962. Dies und das konzentrierte Auftreten derartiger Figürchen um Köln (die meisten entstammen Kölner Sammlungen) spricht für eine Produktion am Ort. Ein von Neu-Kock nicht katalogisiertes Sockelfragment mit Fußresten des Massenfundes vom Breslauer Platz könnte u.U. ebenfalls diesem Typus zugerechnet werden, ist jedoch sicher zu keinem der Bonner, Düsseldorfer oder der anderen Stücke im Kölnischen Stadtmuseum modelgleich. Aufgrund der wenig ausgeprägten Gestaltung des Typus in diesem Bereich muss also eine Identifikation als rein hypothetisch gewertet werden. Von dem Fund aus Düsseldorf (U-Bahn-Grabung 2009) sind wegen der Einbindung in die Befestigungsanlage ebenfalls keine archäologischen Hinweise zur Datierung des Typus zu erwarten. Ein weniger bedeutender Verbreitungsschwerpunkt zeichnet sich jedoch in Franken ab. Dort wurde neben den nicht kontextualisierten Objekten aus Großwallstadt und Wülfershausen beim ehemaligen Geyersturm ein besonders großes, leider kopfloses Figürchen dieses Typs entdeckt (Höhe ca. 5 cm; Luitgard Löw: Einige spätmittelalterliche und neuzeitliche Keramikfunde aus der Coburger Altstadt; in: Eberhard Grunsky / Bendix Trier: Zur Regionalität der Keramik des Mittelalters und der Neuzeit. Beiträge des 26. Internationalen Hafnerei-Symposiums, Soest 5.10.-9.10.1993 (Bonn 1995) S: 81-85, Abb. 10 S. 85). Entgegen den Angaben Löws kann die Datierung des Geyersturms um 1480-1500 jedoch nicht als gesichert gelten, sondern ist als reine Hypothese zu bewerten (vgl. Reiner Wessels: Ausgrabungen im Bereich des ehemaligen Geyersturms; in: Jahrbuch der Coburgischen Landesstiftung 37, 1992, S. 213-228, S. 223), wobei eine Datierung bald nach 1500 nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Von allen Düsseldorfer Stücken kommt HM.LR-1960 diesem Exemplar in der Durchgestaltung der Gliedmaßen noch am nächsten, während HM.LR-1965 schon deutliche Degenerationserscheinungen durch das mehrfache umkopieren zeigt. Immerhin belegt der Coburger Fund, dass dieser offenkundig häufige Typus von kleinen Christusfiguren in der Zeit um 1500 bereits existiert hat.
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
  • Rheinland
  • Deutschland
SchlagwortPfeifenton
SchlagwortJesuskind
Literatur/QuellenRoswitha Neu-Kock: Pfeifentonfiguren - Eine volkstümliche Kunstgattung. Beiträge zur Keramik 4 (Düsseldorf 1992) Nr. 26 S. 16 o. Abb.
ObjektnummerHM.LR-1965
Institution Hetjens-Museum
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Engel
Unbekannt
1475-1600
Trachtenfigur
Unbekannt
1490-1530
Trachtenfigur
Unbekannt
1490-1530
Trachtenfigur
Unbekannt
1490-1530
Engel
Unbekannt
1475-1600
Trachtenfigur
Unbekannt
1520-1550
Madonna
Unbekannt
1500-1550
Engel
Unbekannt
1475-1600