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Madonna

ObjektbezeichnungFigur
Hersteller*in
Provenienz (1864–1951)
Datierung1500-1550
Material/TechnikTon, Pfeifenton aus zweischaligem Model gedruckt
Maße(H x B x T): 10,4 x 3,7 x 3,2 cm
BeschreibungStehende weibliche Figur mit lang am Rücken herabfallendem Haar und einer Haarsträne vor der rechten Schulter, die ein nacktes Kind auf dem linken Arm hält. Die Figur trägt ein Gewand, das an den Schultern und den Ellenbogen gepufft und geschlitzt ist. Ihr Hut läuft sich konisch nach oben verjüngend zu. In der Rechten hält sie einen Gegenstand (Apfel?). Der unbekleidete Knabe hält einen Vogel in der linken Hand, während der rechte Arm locker herabhängt. Innen hohl.

Beitrag G.V. Grimm:
Von diesem modisch gekleideten Madonnentyp, der von den Niederlanden bis Franken verbreitet ist, gibt es zwei Subtypen, die beide im Hetjens-Museum vertreten sind. Im einen Fall hält die Maria einen rundlichen Gegenstand und der Jesusknabe einen Vogel, im anderen hält sie den Fuß ihres Sohnes fest, während er eine Kugel in der Hand hat. Die bis dato ursprünglichste Fassung dieses Subtyps kam in Karlstadt, Flur Hirschfeld zutage (Stefan Gerlach, Mittelalterliche und frühneuzeitliche Tonfiguren aus Unterfranken. In: Mainfränkische Studien, Band 63, 1998, S. 192-210 Nr. 22 S. 197 Abb.6.22). Die dort bei Flurbegehungen gefundenen Figuren geben Anlass zu der Vermutung, dass es sich um ein Töpfereiareal handelt, in dem einerseits um 1400 und andererseits im ausgehenden 15. und frühen 16. Jahrhundert Pfeifentonfiguren hergestellt wurden. Der Abdruck des Hetjens-Museums ist einerseits relativ flau und andererseits auch kleiner.
Bei diesem Exemplar handelt es sich trotz der flauen Modellierung und des starken Abriebs um das am besten erhaltene Stück des Subtyps, bei dem die Maria einen Gegenstand in der Hand hält. Soweit ersichtlich wurde von diesem Subtyp, dessen bestes Fragment aus Karlstadt stammt, wo in den Jahrzehnten um 1500 eine Bilderbäckerwerkstatt vermutet wird (Gerald Volker Grimm: Der Bilddruck; in Vorbereitung). Von dem wurde wiederum ein Subtyp (s. HM.LR-1996) abgeleitet, der von Franken bis in die Niederlande verbreitet ist. In allen Fällen ist festzustellen, dass die Fränkischen Exemplare den Rheinischen in der Modelgeneration vorangehen und qualitativ überlegen sind, was auch mit der Vorrangstellung der süddeutschen Bildhauerei in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zusammenhängen könnte. Einem Vergleich mit den Niederländischen und Mittelrheinischen Stücken des mittleren 15. Jahrhunderts, aber auch mit der jüngeren Augsburger Produktion halten jedoch auch diese nicht stand.
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Herstellungsort
  • Deutschland
SchlagwortMadonna
SchlagwortPfeifenton
Literatur/QuellenRoswitha Neu-Kock: Pfeifentonfiguren - Eine volkstümliche Kunstgattung. Beiträge zur Keramik 4 (Düsseldorf 1992) Nr. 44 S. 18 f. Abb. 9, 2. v. r.
ObjektnummerHM.LR-1983
Institution Hetjens-Museum
Trachtenfigur
Unbekannt
1490-1530
Trachtenfigur
Unbekannt
1490-1530
Trachtenfigur
Unbekannt
1490-1530
Stehender Buddha Shakyamuni auf doppeltem Lotus-Sockel
Unbekannt
10. Jahrhundert, vielleicht auch 8./9. Jahrhundert
Objekttyp Inszenierung
Henrik Ibsen
06.03.2009 (2008/2009)
Stehender Buddha Shakyamuni auf doppeltem Lotussockel
9. Jahrhundert n. Chr. ? oder später
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550
Jesuskind
Unbekannt
1475-1550