ObjektnummerM 25
Der thronende Bacchus - Nymphen reichen Bacchus Wein und Früchte
TitelBacchus on a Throne − Nymphs Offering Bacchus Wine and Fruit
ObjektbezeichnungGemälde
Künstler*in
Caesar Boetius van Everdingen
(um 1616 - 1678)
Datierung1658/nach 1670
Material/TechnikÖl auf Leinwand
MaßeMaße ohne Rahmen: 162 × 180 cm
Maße mit Rahmen: 191 × 211 × 10,2 cm
BeschreibungDas prunkvolle Gelage eines jungen Mannes mit drei halbbekleideten Frauen gab lange Rätsel auf. Angeblich 1658 für die Lukasgilde in Haarlem gemalt, deutet das Stillleben vorne mit der japanischen Lackschale im Kangxi-Stil, der erst ab 1665 in China aufkam, eher auf eine Entstehung nach 1670. Lange wurde der Weinlaubbekränzte als Kaiser Nero oder die Szene als eine Fürstenallegorie gedeutet, heute sieht man darin eine komplexe Allegorie: Bacchus mit Kyrosstab, Weinlaub und Luchsfell wird hier als Gott der Fruchtbarkeit verherrlicht. Die Nymphen mit Weinschale, Füllhorn und Früchten sowie Blüten im Haar können als Gefährtinnen der Blumengöttin Flora und der Fruchtgöttin Pomona gedeutet werden. Bacchus' Fuß steht zwischen einem Harnisch und einer Gesichtsmaske mit weißem Haar. Nach Karel van Mander hatte Bacchus zwei Gesichter, wie der Wein zweifach wirken konnte, ein zorniges und ein fröhliches. Im Bild gewinnt der junge, lebensfrohe Weingott die Oberhand über den alten, streitlustigen. Heute wirdMaße mit Rahmen: 191 × 211 × 10,2 cm
das Werk als Schulbeispiel des holländischen Klassizismus geschätzt.
Bettina Baumgärtel, aus: Die Sammlung Museum Kunstpalast, Düsseldorf, hrsg. von Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf 2011
KlassifikationMalerei
Copyright DigitalisatKunstpalast - Horst Kolberg - ARTOTHEK
Ausstellungsgeschichte2013/2014, Hamburg, Bucerius Kunst Forum, Staatl. Kunstsammlungen, Dionysos. Rausch und Ekstase
Literatur/QuellenInventareHS 5, Nr. 1934/29 ("Kaiser Nero", im Tausch gegen Munthe "Nebeliger Tag", A. Achenbach "Seesturm");
HS 8, Nr. 293 (w. o.);
HS 14, Nr. (M) 25 (w. o.)
Lit.:
Fahne 1853, S. 33, Nr. 203 (im Großen Saal, als Adriaen von der Werf [sic!]: "Nero und drei Schauspielerinnen"); Fahne 1873, S. 140, Nr. 326 (als Caspar v. Everdingen, "Nero und drei Schauspielerinnen"); BK Düsseldorf 1946, Nr. 100 ("Kaiser Nero als Bacchus"); BK Düsseldorf 1955, Nr. 26 Abb. Tf. 21 (w. o.); Holzhausen, Walter: Lackarbeiten in Europa, Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde Bd. 38, Braunschweig 1959, S. 284, Abb. 205/206, Anm. 148; Plietzsch 1960, S. 141, Abb. 240 ("Nero als Bacchus"); BK Düsseldorf 1962, S. 20 Nr. 50 (w. o.); Poel 1975, S. 84, Kat. Nr. 18 ("Bacchus und die Nymphen"); AK Washington/Detroit/Amsterdam 1980, unter S. 216 ("Bacchus ? und Nymphen ?"); BK Düsseldorf 1985/1992, S. 89, Nr. 161 Abb. ("Fürstenallegorie (?), um 1650/602); Zoest, Rob van, in: "Tot hun Contentement gemaeckt"). Het kunstbezit van het Hoogheemraadschap van Rijnland, hrsg. v. S. B. van Raay u. a., Amsterdam 1987, S. 61, Abb. 21 (Bacchus und Nymphen); Vollmer 1988, S. 36, Anm. 218; Blankert u. Mathijsen, in: AK Rotterdam/Frankfurt/M. 1999/2000, S. 182,184, 196, 224-27, Nr. 41 Abb. ("Nymphen bieten dem jungen Bacchus Wein, Früchte und Blumen an", ca. 1670-78"); Huys-Janssen 2002, S. 90f, Nr. 31 Tf. XIV u. Abb. 34 ("Bacchus enthroned"); Huys Janssen, in: AKL, Bd. 35, 2002, S. 407 (Haarlemer Zeit: "Der thronende Bacchus"); Baumgärtel 2003, S. 42, Abb. 33 ("Nymphen reichen Bacchus Wein, Früchte und Blumen"); BK Düsseldorf 2005, S. 86f., Nr. 55; Oliver Impey/Christian Jörg: Japanese Export Lacquer 1580-1850, Amsterdam 2005, S. 328, Abb. 645a,b; Baumgärtel, in: BK Düsseldorf 2005, S. 86-87, Nr. 55, Abb.; K Baumgärtel 2006, Abb. 12; BK Düsseldorf 2011, S. 103 mit Abb.
Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Gemäldegalerie
Eigentümer/DanksagungKunstpalast, Düsseldorf
ProvenienzEvtl. 1658 für die Halle der Lukasgilde in Haarlem gemalt; spätestens bis 1855/58 auf Schloss Roland in der Slg. Anton Fahne, Grafenberg b. Düsseldorf; [...]; 1934 erworben im Tausch von der Galerie Hans Bammann, Düsseldorf, mit Mitteln der Stiftung Gustav Poensgen 1884 und Stiftung Dr. Franz Schoenfeld 1911
Unbekannt
10. Jahrhundert, vielleicht auch 8./9. Jahrhundert