ObjektnummerTMIN_1951-1952 Düsseldorf1
Die Räuber
Autor*in
Friedrich Schiller
(1759-1805)
Regie
Gustaf Gründgens
(1899 - 1963)
Bühnenbild
Willi Schmidt
(1910 - 1994)
Kostüm
Willi Schmidt
(1910 - 1994)
Datierung13.09.1951 (1951/1952)
BeschreibungInhalt: Maximilian, regierender Graf von Moor, hat zwei Söhne, Karl und Franz. Karl, der älteste, ist auf der Universität in Leipzig. Er hat im Grund einen guten Charakter, ist jedoch auch leichtsinnig und spielt mit seinen Studienkollegen tolle Streiche. Sein jüngerer Bruder Franz ist eber feige und hinterlistig und täuscht durch falsche Briefe und durch seinen Spießgesellen, den Bastard Hermann, den alternden, kränklichen Vater, um Karl bei ihm schlecht zu machen und ihn überdies bei dem Fräulein Amalia von Edelreich, die Karl liebt, zu verleumden.
Der alte Graf glaubt seinem jüngeren Sohn, enterbt Karl und fällt durch den Schrecken über dessen Verhalten in eine tödliche Ohnmacht. Franz gibt seinen Vater für tot aus und veranstaltet ein Begräbnis, während er seinen Vater in einem Turm im Wald einsperren lässt und ihm dem Hungertod preis gibt. Anstatt seinen Diener - wie versprochen - für seine Mithilfe durch die Heirat mit Amalia zu belohnen, verhöhnt er ihn und will selbst Amalia heiraten, die ihn zurück weist. Hermann rächt sich, in dem er den Vater am Leben erhält.
Inzwischen ist mit Karl eine große Wandlung vorgegangen. Er hatte mit seinen Genossen Leipzig wegen einer bösen Rauferei verlassen müssen und wartet in einem Grenzwirtshaus auf Nachricht von seinem Vater. Statt dessen kommt ein von Franz verfasster Brief, der scheinbar vom Grafen stammt und in dem Karl verflucht und enterbt wird. Das wirft ihn in solch eine Verzweiflung, dass er bereit ist, bei einem verrückten, im Alkoholrausch entworfenen Plan auszuführen, nämlich eine Räuberbande zu gründen und deren Hauptmann zu werden.
Durch Zuzug verstärkt, verübt er nun viele Greuel. Er geht so weit, bei der Rettung des gefangenen und zum Galgen verurteilten Freundes Roller eine ganze Stadt dem Untergang zu weihen. Da bietet der Staat, in dessen Machtbereich er sich gerade befindet, eine solche stattliche Schar gegen ihn auf, dass die Niederlage der Bande gewiss erscheint. Karls Heldenmut weiß jedoch die Banditen zu begeistern. Sie weisen einen Unterhändler, der teilweisen Pardon verspricht, wenn sie den Hauptmann ausliefern, zurück - nur Spiegelberg hätte Karl gern vom Schauplatz verschwinden sehen - und schlagen sich glücklich durch. Die Räuber ziehen dann nach der Donau, und hier stößt der junge polnische Edelmann Kosinsky zu ihnen.
Karl will ihn erst zurückweisen, da er weitere Verantwortung nicht übernehmen möchte. Aber Kosinsky erschüttert ihn durch die Erzählung seiner Leiden, erweckt in ihm die Sehnsucht nach der Heimat und nach Amalia. Er bricht mit der ganzen Bande nach seinem väterlichen Schloss in Franken auf.
Durch einen unerhörten Zufall lagern die Räubertruppen in demselben Wald, wo auch der Turm steht, in dem der alte Graf dahinsiecht, wovon nur Franz und Hermann wissen. Durch einen heimlichen Besuch auf dem Schloss und durch die Entdeckung des Vaters im Turm erfährt Karl die Schändlichkeiten seines Bruders, die ihn zum Räuber und Mörder gemacht haben. Er nimmt seinem treuesten Genossen Schweizer den Eid ab, ihm Franz lebend zu bringen, und Schweizer eilt, mit den Auserlesensten der Bande das Schloss zu stürmen.
Als sie eindringen, hat Franz, aus dem Schlaf emporgeschreckt, dem alten Diener Daniel einen entsetzlichen Traum erzählt, der vom jüngsten Gericht und seiner Verwerfung vor Gottes Thron handelt. Nun, da die Räuber die Türen einbrechen und er keine Rettung sieht, erdrosselt sich der feige Bösewicht. Schweizer erschießt sich, weil er sein dem Hauptmann gegebenes Versprechen, den Bruder lebend zu bringen, nicht halten kann. Amalia hat erfahren, dass Karl in der Nähe ist. Sie eilt in den Wald und findet den Geliebten mit dem totgeglaubten alten Grafen. Karl enthüllt ihr, dass er Räuber und Mörder ist. Während der Vater vor Gram darüber stirbt, will Amalia nicht von ihm lassen,
und er glaubt schon, mit ihr sein Glück gefunden zu haben, als seine Genossen ihn an den Räuberschwur erinnern, sich niemals zu verlassen und alles zu teilen. Er will Amalia verlassen. Aber die bittet um den Tod von seiner Hand und dankt ihm, als er den Dolch in ihre Brust stößt. Hierdurch aber hält er seine Verpflichtungen für beendet. Er entlässt die Bande und geht, sich selbst dem Gericht zu stellen.
Quelle: http://www.klassiker-der-weltliteratur.de/die_raeuber.htm [Letzter Zugriff: 2010-01-18]
KlassifikationInszenierung
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung