ObjektnummerP 1977-24
Bechervase mit asiatisch inspirierten Darstellungen
TitelVase with Asian-inspired decoration
ObjektbezeichnungBechervase
Entwurf
Émile Gallé
(Nancy 1846–1904 Nancy)
Ausführung
Burgun, Schverer & Co.
(1704‒1969)
Vertrieb
Émile Gallé (Maison)
((1846-1936))
ProvenienzSchenkung
Helmut Hentrich
(1905 - 2001)
Datierungca. 1880–1884
Material/TechnikFarbloses Glas mit dünnem olivgrünen Überfang, aus formgeblasenen Teilen verschmolzen
EpocheHistorismus
Maße(H x D): 18,5 × 11 cm
BeschreibungReserven für gemalte Darstellungen, dekorative Fächerformen auf Fuß und Kragenscheibe, Blütenformen, Linsen und Oliven der Wandung durch den Überfang geschliffen.In zwei Reserven ostasiatische Landschaften in Schwarzlotmalerei. Sechspassrosette mit springenden Fischen. Doppellinse mit Insektenlarven und Windradmotiv. verschiedene geometrische Muster in Kontrast gesetzt zu lebhaft bewegten eisenroten Wolkenformen. Emailmalerei in Eisenrot, Schwarz, Blau, Weiß, Türkis. Binnenzeichnung und Konturierung in Goldmalerei, stellenweise berieben.
Atelierstück "demi riche".
Kuratorische Hinweise
- Kat. Hilschenz-Mlynek/ Ricke, 1985, S. 159: „Das Glas dokumentiert Gallés Auseinandersetzung mit japanischer und chinesischer Graphik. Die Fülle der verwendeten Motive erweckt den Eindruck der Überdekoration. Entwürfe für sich überschneidende Reserven der hier verwandten Art ließ sich Gallé bereits im Juni 1880 musterrechtlich schützen (Sotheby Monaco 1982, Kat. Nr. 26, Pl. 28, 29, 34, ohne Abb.; heute Corning Museum of Glass). Vgl. auch die Meisenthaler Atelierzeichnung bei Klesse 1982, Abb. 25, mit dem Motiv der springenden Fische. Gläser mit übereinstimmenden Motiven verwandter Dekorauffassung bei Bloch-Dermant 1974, S. 117; Aukt. Ader. Picard. Tajan, Monte Carlo, Oct. 1977, Kat. Nr. 178; Aukt. Christie´s Geneva, June1979, Kat. Nr. 261; May 1981, Kat. Nr. 367; May 1983, Kat. Nr. 323; Cappa 1983, Kat. Nr. 119; Duncan/ de Bartha 1984, s. 39, Abb. 14 u.a.
Die Form der Signatur ist identisch mit der eines 1878 vom Musée des Arts Décoratifs in Paris erworbenen Glases, vgl. Brunhammer/ Nishizawa 1980, Kt. Nr. 1. Formparallele mit orientalisierendem Dekor, Schliff und Überfang, vgl. Klesse/ Mayr 1981, Kat. Nr. 130; weitere bei Mosel 1971, Kat. Nr. 95; Malmö 1966, Kat. Nr. 41.
Sehr ähnliche Formen wurden auch von E. Léveillé verwendet und auf der Weltausstellung 1889 gezeigt; siehe Leningrad 1974, Kat. Nr. 257.“
Klassifikation(en)
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: LVR-ZMB, Stefan Arendt
Literatur/Quellen- Journal of Glass Studies, Bd. 21, 1979, S. 124- Barten 1980, Kat.Nr. 42
- Schmoll 1980, Kat.Nr. 188
- Klesse 1982, Kat.Nr. 39
- Hilschenz-Mlynek/Ricke 1985, Kat.Nr. 177
- Ricke Japan 1987, Kat.Nr. 117
Institution
Kunstpalast
Abteilung
Kunstpalast - Glassammlung
Stempel/ZeichenBez.: E. Gallé à Nancy, Schreibschrift in Schwarzlot unter dem eingezogenen Boden; außerdem: EG mit Lothringer Kreuz, graviert unter dem Standring.