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Dejeuner mit Teniersszenen
Hintere Reihe (von links): BEN.B 1990/1 r4 (Kaffetasse), BEN.B 1990 ...
Dejeuner mit Teniersszenen
Dejeuner mit Teniersszenen
Hintere Reihe (von links): BEN.B 1990/1 r4 (Kaffetasse), BEN.B 1990 ...
Dejeuner mit Teniersszenen Hintere Reihe (von links): BEN.B 1990/1 r4 (Kaffetasse), BEN.B 1990/1 x (Milchkanne), BEN.B 1990/1 d (Untertasse), BEN.B 1990/1 v (Teekanne) Vordere Reihe (von links): BEN.B 1990/1 f (Untertasse), BEN.B 1990/1 t (Löffelschale)
Foto: Archiv SSPB
ObjektnummerBEN.V_2021/3

Dejeuner mit Teniersszenen

ObjektbezeichnungService
Hersteller*in (1755-1799)
Datierung1771-1786
Material/TechnikPorzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
BeschreibungDas Service besteht aus zwölf niedrigen Teetassen, sechs becherförmigen Kaffeetassen, 15 Untertassen mit hochgezogener Fahne, einer kugelförmigen Teekanne und rechteckigen Teedose, je einer birnenförmigen Kaffee- und Milchkanne mit profiliertem, ausgestelltem Standfuß, Schnabelausguss und hohen Deckeln mit rundem Knauf, einer runden Kumme mit hochgezogenem Rand, einer achtpassig geschweiften Löffelschale und einer Zuckerdose. Alle Teile des Services sind mit farbigen Bauernszenen bemalt, welche in einen doppelten goldenen Linienrahmen gefasst sind. Um die Szenen herum finden sich farbige Streublumen. Zudem sind alle Ränder, Henkel, Knäufe und Ausgüsse der Geschirrteile mit Gold verziert. Die bildlichen Darstellungen befinden sich bei den Tassen sowie bei der Kaffee- und Milchkanne gegenüber dem Henkel. Bei der runden Teekanne hingegen ist je eine Bauernszene pro Kannenseite abgebildet. Alle Szenen zeigen bäuerliche Personen beim Rauchen, Trinken oder Karten spielen. Auffällig ist die für das 18. Jahrhundert altertümlich wirkende Kleidung.
Die Bauernszenen orientieren sich an Reproduktionsstichen nach Gemälden David Teniers des Jüngeren (1610–1690). Bei den meisten Darstellungen dürfte es sich um freie Variationen des Teniers‘schen Motivrepertoires handeln. Einzig für die figurenreiche Darstellung auf der Milchkanne konnte bislang mit dem 1735 entstandenen Kupferstich „Le bon Père“ von Jacques-Philippe Le Bas (1707–1783) eine konkrete Vorlage gefunden werden. Bemerkenswert erscheint, dass die Bauern auf dem Service im Freien darstellt sind, während es sich bei den Teniers‘schen Vorlagen durchweg um Interieurszenen handelt.
Das Service war ein Geschenk des Kurfürsten an den jülich-bergischen Hofratspräsidenten Friedrich Johann Freiherr von Ritz.

Bearbeiterin: Audrone Lange
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Keramik
Copyright DigitalisatFoto: Archiv SSPB
Literatur/QuellenDie Solitaires der Manufaktur Frankenthal, bearb. von Carl Ludwig Fuchs, Heidelberg 1993, S. 152, Nr. 369;
Beaucamp-Markowsky, Barbara: Frankenthaler Porzellan, Bd. 3: Das Geschirr, München 2014, S. 207, Nr. 101;
Kurfürst Carl Theodor zu Pfalz, der Erbauer von Schloss Benrath, hg. von Jörg Bahns, Düsseldorf 1979 , S. 152 f.;
Overdick, Michael, Frankenthaler Porzellan. Geschichte, Motive, Dekore, in: Stiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S. 14–54, hier: S. 44 ff.
PublikationenStiftung Schloss und Park Benrath (Hg.): Höfische Kostbarkeiten aus der Frankenthaler Porzellan-Manufaktur in der Sammlung von Schloss Benrath, Wettin 2010, S 121 ff.
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