Tomotada
- Tomotada
tätig ca. 1780
Arbeitete in Elfenbein und Holz
Motive: Tiere, seltene Figuren
Das Sôken kishô schreibt über Tomotada: "Eine Person aus Keishi (Kyoto). Er nannte sich Izumiya Shichiemon. Wenn er einen Ochsen schnitzte, war dieser herausragend. Seine Arbeiten wurden vor allem im Kantô (Das Gebiet um Tokyo) geschätzt. Deshalb gehen die Fälschungen in die Hunderte. Seine originalen Schnitzarbeiten sind hervorragend." (übersetzt nach Lazarnick 1982, S. 55).
Tomotada hat hauptsächlich Tiere geschnitzt und ihnen eine Interpretation verliehen, die immer wieder von anderen Schnitzern kopiert wurde. Der Ochse, Tomotadas bekanntestes Motiv, wird liegend dargestellt, mit dickem Zaumzeug und über den Rücken gelegtem Leitseil. Die Unterseiten dieser Netsuke sind nach oben gewölbt, die Beine sind fast immer in der gleichen Weise untergeschlagen. Die Tiger haben ihren dicken Schwanz in einer gewellten Linie über den Rücken gelegt. Der kräftig modellierte Kopf zeigt Augen mit großen, runden Pupillen aus dunklem Holz und stark gewölbte Brauen. Die Pranken sind dick und rundlich. Zu den markanten Netsuke Modellen des Tomotada zählen weiterhin der auf einem Lager aus Herbstblättern und Gräsern schlafende Eber; der Hund vom Typ kame mit magerem Körper, einem Halsband und Glöckchen; das auf den Hinterläufen sitzende kirin und der Wolf. Bei den sitzenden Tieren verläuft das himotôshi durch ein Loch an der Unterseite und eines an der Flanke.
Von den hier abgebildeten Signaturen sind, obwohl die Netsuke teilweise zweifelsfrei aus dem späten 18. Jahrhundert stammen, keine eigenhändig von diesem berühmten Schnitzer ausgeführt worden.
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S.331
WirkungsortKyoto