Bohuslav Martinú
Martinu, der Sohn eines Schuhmachers und Türmers, erhielt seinen ersten Violinunterricht beim Schneider seines Heimatortes. Aufgrund seiner bemerkenswerten Fortschritte finanzierten ihm die Bewohner seines Dorfes ein Studium am Prager Konservatorium, wo er ab 1906 Violine bei Josef Suk und ab 1909 zusätzlich Orgel und Komposition studierte. 1910 jedoch wurde er vom Unterricht ausgeschlossen, da er vor allem durch Nachlässigkeit und mangelndes Interesse aufgefallen war. Trotzdem gelang es ihm 1912, das Diplom als Violinlehrer zu erlangen. Nachdem er in den Jahren 1913 und 1914 als Aushilfsgeiger in der Tschechischen Philharmonie (Prag) tätig gewesen war, verbrachte er den ersten Weltkrieg als Musiklehrer in seiner Heimatstadt, da er als wehrdienstuntauglich eingestuft worden war. Von 1918 bis 1923 war Martinu wiederum Geiger in der Tschechischen Philharmonie. In den Jahren 1922 und 1923 nahm er wiederholt Kompositionsunterricht bei Josef Suk, bevor er 1923 nach Paris zog, um dort bis zum folgenden Jahr seine Kompositionsstudien bei Albert Roussel zu vollenden. Bis 1940 lebte er in Paris, doch als sich der Einmarsch der deutschen Truppen abzeichnete, floh er und kam nach einer neunmonatigen Reise in den USA an. Dort wirkte Martinu als Kompositionsprofessor in Massachusetts (1942-1945), an der Princeton University (1948) und an der Mannes School of Music in New York (1948-1953). Nachdem er 1952 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, kehrte er 1953 nach Europa zurück, wo er bis 1955 in Nizza und kurzzeitig in Rom lebte. Danach unterrichtete er ein Jahr lang am Curtis Institut in Philadelphia. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Martinu in der Schweiz.
Quelle: http://www.de.wikipedia.org (Stand: Nov. 2009)