Object numberFM.Film.10876
HOMME DU LARGE, L'
Titel DeutschMann vom Meer, Der
Musik
Antoine Duhamel
(1925 - 2014)
Date1920
DescriptionJean- André Fieschi/Jacques Siclier: Interview mit Marcel L'Herbier - Ich habe hier in gewisser Weise die Gedanken von TORRENT fort- gesetzt. Ich wollte ein Naturelement als Protagonisten, und dieses Element ist das Meer, das bretonische Meer mit seinen Stürmen und seinen ungeheuren Weiten. Dies hatte mich von Anfang an an der Novelle von Balzac "UN DAME AU BORD DE LA MER" (EIN DRAMA AM STRAND DES MEERES) beeindruckt. Ich dachte, daß der Film sehr viel eher als irgendein anderes Kunstmittel in der Lage sei, diese Tragödie des Wartens zu zeigen. Die beiden Hauptfiguren, Vater und Sohn sind während des gesamten Dramas in direkter und dauernder Beziehung zum Meer, denn der Vater ist ein Fischer, der nur das Leben auf See liebt, und der Sohn, etwas vom Wege abgekommen, ist hingegen von der "unlauteren" Existenz der großen Städte angezogen. - Dies ist ein Film, in dem beide Pole zum Ausdruck kommen, die Sie stets intensiv beschäftigt haben, nämlich der Dokumentarfilm und die Stilisierung. -Das Dokumentarische ist vorherrschend, jedoch stark in die Handlung inte- griert. Und die dramatische Art des Schnittes, wodurch dies zum Ausdruck kommt, entsprach meinen ästhetischen Vorstellungen. aus: Cinéma Muet, Teil 1, S. 120/121 weitere Informationen: s. Personenmappe L'Herbier, Marcel s. Cinéma Muet, Teil 1 u. 3(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
"Für den raubeinigen Fischer Nolff ist das Meer so etwas wie eine bessere Welt. Als seine kränkelnde Frau ihm nach Tochter Djenna den ersehnten Sohn gebärt, will er den kleinen Michel für sein späteres Dasein als Fischer erziehen. Doch Michel fürchtet das Meer, hasst es. Als sich Vater und Sohn darüber entzweien, stirbt die Mutter vor Gram. Für den Fischer fällt die letzte Entscheidung, als sein Sohn - angezogen von der Stadt und ihren Attraktionen - beim Besuch eines Nachtlokals in einen blutig endenden Streit verwickelt wird. Für Nolff hat sein Sohn das Recht auf Leben verwirkt. Er fesselt ihn mit schweren Ketten, schleppt ihn in ein kleines Boot und stößt dieses aufs Meer hinaus... Dieses wunderbar restaurierte Stummfilmdokument ist von eindrucksvoller Kraft. Filmpionier Marcel L'Herbier zeigt darin nur vordergründig den Vater-Sohn-Konflikt, in dem Charles Boyer seine erste tragende Rolle spielt. Die Menschen sind klein angesichts der Allmacht des Meeres. Und so sind der Atlantik und die wilde Schönheit der bretonischen Küste die eigentlichen Hauptdarsteller des Films." (arte TV Magazin, Dezember 2002, S. 43)
Klassifikation(en)
Produktionsland
FilmgenreDrama (Film)
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
FM Filme
1954