Object numberFM.Film.1435
ANDREY RUBLEV
Sonstiger TitelAndrey Rublyov
Titel DeutschAndrei Rubljow
Titel EnglischAndrei Rublev
Titel DeutschAndrej Rubljow
Date1966
DescriptionANDREJ RUBLJOW ist das genaue Gegenteil einer illustrierten Biografie. Zwar schildert der Film verschiedene Episoden aus dem Leben des mittelalterlichen Ikonenmalers Andrej Rubljow (1360 - 1430), beschreibt er seinen alltäglichen Kampf und seinen persönlichen Werdegang, der gekennzeichnet ist von Phasen des Zögerns, des Infragestellens, der metaphysischen Selbstzerfleischung, des Kampfes zwischen Zweifel und Glauben der Sinn, den Rubljow seinem Jüngsten Gericht verleihen will, macht aus ihm einen Nonkonformisten im ursprünglichen Sinne, der sich seiner Rolle als Schöpfer und Verkünder einer Botschaft der Freiheit bewußt ist und lieber die weißen Wände einer Kapelle mit Schmutz bedeckt als auf sein Streben nach Reinheit verzichtet. All das zeigt der Film jedoch vor allem, weil Rubljow ein Zeuge seiner Epoche war, ein Zeuge der Willkür (in dem Film wird viel verhaftet und gefoltert), der Ungerechtigkeit, der Tyrannei, der Angst, der Denunziation, des Verrats der Adeligen ... Eine ganze Epoche gewinnt in dem Film Leben als eine machtvolle, leidenschaftliche und empfindsam Beschwörung, meisterlich orchestriert durch einen Cineasten, dessen bildlicher und plastischer Inspiration es gelingt, jeder Einstellung die naive Schönheit und die phantastische Bewegung der primitiven Fresken oder der Gemälde Breughels mitzuteilen; auf der anderen Seite liegt dieser Beschwörung eine philosophische und kritische Meditation über das Schicksal eines Volkes, das Schicksal des Menschen und des Künstlers zugrunde, über seine Beziehungen zur Welt und zur Macht. (Michel Capdenac, Les Lettres Francaises, Paris, 28.5.1969) Informationen s. Bibliothek: Personenmappe Tarkowskij, Andrej Filmmappe Andrej Rubljow(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
"Tarkowskijs Monumentalwerk schildert den Lebensweg des legendären Ikonenmalers Andrej Rubljow (etwa 1360 - 1430) in acht Kapiteln: Rubljow, an humanistisch-aufkläreri- schen Ideen orientiert, wird Zeuge der menschenverachtenden Macht- und Kriegspolitik seiner Auftraggeber; Verantwortungsbewußtsein, Schuldgefühle und Selbstzweifel stürzen ihn in eine schöpferische Krise, bilden zugleich jedoch die Triebfeder für eine jahrelange Auseinandersetzung mit der problematischen Position des Künstlers in Politik und Gesell- schaft. Der facettenreiche Film, dessen Bilder zugleich vorn realistischer Schärfe und poetischer Vielschichtigkeit sind, verweigert sich einer voreiligen Ideologisierung, meditiert vielmehr differenziert über die Zusammenhänge von Kreativität und Spiritualität - was dem Regisseur das Mißfallen der sowjetischen Behörden einhandelte, die den Film als 'künstlerisch unausgereift' bis Ende 1971 zurückhielten." (fd, Band A - C, S. 226)
ClassificationsTon/bewegtes Bild - Werk
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
FM Filme