Object numberTMIN_2005-2006 Köln5
The Bassarids
ParalleltitelDie Bassariden
Komponist*in
Hans Werner Henze
(DE, 1926 - 2012)
Theater
Städtische Bühnen Köln
Regie
Jasmin Solfaghari
(geboren 1963)
Bühnenbild
Alexander J. Mudlagk
Kostüm
Alexander J. Mudlagk
Musikalische Leitung
Markus Stenz
(geboren 1965)
Date16.09.2005 (2005/2006)
DescriptionInhalt: 1. Satz: Kadmos, Vater der Semele, hat die Herrschaft über Theben seinem Enkel Pentheus übertragen. Pentheus ist ein Gegner der Vielgötterei seines Volkes und des Kultes um Dionysos, den Sohn der Semele und des Zeus. Die zur Begrüssung des neuen Königs erschienenen Thebaner vernehmen eine Stimme, die den Einzug des Dionysos in Böotien ankündigt. Ihn zu begrüssen eilen sie zum Berg Kytheron. Kadmos wirkt unschlüssig; er fühlt sich dem alten Hera-Kult verpflichtet. Teiresias fürchtet den Zorn Heras, die ihn mit Blindheit geschlagen hat, nicht; er setzt auf Dionysos, den jüngsten der Götter. Agaue verspottet den alten Seher als schlaffen, von Eros bedrängten Mann und Dionysos als leeren Weinschlauch. Ein junger Hauptmann verliest einen Befehl des Pentheus: Wer weiter die Lüge verbreite, Götter liessen sich lüstern mit Menschen ein und Semele habe von Zeus den Dionysos empfangen, den treffe Acht und Bann. Pentheus selbst löscht die Flamme im Semele-Tempel und droht allen, die sie wieder anzünden, mit der Todesstrafe, ganz zu Agaues Genugtuung. Da ertönt wieder die verführerische Stimme, die reines strafloses Entzücken im Tanz zu Ehren des Dionysos verspricht. Autonoe und selbst Agaue beginnen sich wie willenlos im Tanz zu drehen, sie folgen dem Ruf zum Berg Kytheron.
2. Satz: Pentheus, der seinen Vater verachtet, weil er jedem Gott Tempel baute, um es mit keinem zu verderben, lässt alle gefangen nehmen, die am Dionysos-Kult auf dem Berg Kytheron teilnahmen. Er schwört, rein zu leben, zu verzichten "auf Wein und Fleisch und der Frauen Bett". Unter den Verhafteten ist Dionysos selbst, in der Gestalt eines Fremden, den nur Beroe erkennt. Vergeblich forscht Pentheus, wo der Gott sei: Alle befinden sich in einer Art Trance und sind auch unter der Folter unfähig, dem König zu antworten. Pentheus verbannt Teiresias und stellt Agaue und Autonoe unter Arrest. Beroe warnt Pentheus vergeblich, dies sei der Gott, auf den er hören müsse: Pentheus droht auch dem Fremden mit dem Tod. Dieser aber gibt unbetroffen an, er sei aus Lydien, und berichtet, ein Kind von Chios nach Naxos geführt zu haben - er spricht von der berühmt gewordenen "wunderbaren Meerfahrt des Dionysos".
3. Satz: Als man den Fremden zu foltern beginnt, verdunkelt sich der Himmel, ein Erdbeben bringt das Gefängnis zum Einsturz. Die Gefangenen sind frei, sie eilen zurück zum Kytheron. Die Flamme im Semele-Tempel entzündet sich aufs Neue. Pentheus ist nachdenklich geworden. Er lässt sich von dem Fremden in einem Spiegel die Vorgänge des Dionysos-Festes zeigen.
Intermezzo: In einer Art Schäferspiel erblickt Pentheus Agaue und Autonoe, die als Venus und Proserpina um die Gunst des als Adonis verkleideten Hauptmanns buhlen, bis Teiresias als Muse Kalliope ein gerechtes Urteil spricht. Der entsetzte Pentheus will sich nun selbst ein Bild von dem obszönen Geschehen am Berg Kytheron machen. Er wirft sich zur Tarnung das Kleid seiner Mutter über. Umsonst bittet Beroe den Gott, Pentheus zu schonen. Im Wald am Kytheron beobachtet der König die im Bann des Gottes ekstatisch als Bassariden und Mänaden tanzenden Thebaner. Die Stimme des Gottes aber macht die orgiastisch Feiernden auf den Spion aufmerksam. Pentheus wird entdeckt und von den Bassariden in wildem Taumel zerrissen.
4. Satz: Im Triumphzug ziehen die Bassariden in Theben ein. Agaue schwingt den Kopf ihres Sohnes wie eine Jagdtrophäe. Kadmos reisst sie aus ihrer Trance; sie erkennt, wessen Haupt sie hält, und bricht wehklagend zusammen. Den düster Trauernden erscheint Dionysos in seiner Gottgestalt und übt seine Rache: Er schickt Kadmos, Autonoe, Agaue in die Verbannung und steckt den Palast in Brand. Agaue flucht den Göttern: "Spielt mit uns, solang ihr könnt: ein Tartaros wartet auch auf euch!" Dann ruft Dionysos seine Mutter Semele an, um mit ihr vom Totenreich hinauf in den Olymp zu steigen. Das Volk wirft sich vor zwei riesigen Fruchtbarkeitsgötzen an Semeles Grab zur Anbetung nieder.
Quelle: www.opera-guide.ch/ [Stand: 2007-12-03]
ClassificationsInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungOper
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Department
TM Inszenierung
3.– 9. Jahrhundert
3.– 9. Jahrhundert