Object numberTMIN_1905-1906 Düsseldorf6
Judith
Autor*in
Friedrich Hebbel
(1813 - 1863)
Theater
Schauspielhaus Düsseldorf
(gegründet 1904, eröffnet 1905; bestand bis 1932)
Regie
Gustav Lindemann
(DE, 1872 - 1960)
Bühnenbild
Fritz Rumpf
(1856 - 1927)
Date28.10.1905 (1905/1906)
DescriptionInhalt: Erster Akt: Das Lager des Holofernes
Ein Krieger beklagt sich bei Holofernes über seinen Hauptmann und wird deswegen zum Tod verurteilt. In einem Monolog denkt Holofernes über die Kunst und über den würdigen Feind nach. Nebukadnezar lässt Holofernes in Kenntnis setzten, dass er selbst jetzt Gott ist. Er verlangt, dass die Statue des Gottes Baal von dem Priestern zertrümmert werden soll. Holofernes gehorcht, aber Nebukadnezar wird ihm verhaßt. Gesandte aus Libyen und Mesopotamien kommen und bitten um Gnade. Holofernes will gegen die Ebräer kämpfen. Archior warnt ihn, dass die Ebräer einen mächtigen Gott hätten. Man könne die Ebräer nur besiegen, wenn diese sich gegen Gott versündigt hätten. Holofernes ignoriert die Warnung jedoch.
Zweiter Akt: Gemach der Judith
Judith erzählt ihrer Dienerin Mirza eine Traum. Die beiden unterhalten sich über Judiths bisheriges Leben. Die Witwe Judith erzählt von ihrem ,,wahnsinnigen¿ Mann, der mit den Worten "ich kann nicht" in der Hochzeitsnacht vor ihr zusammenbrach, sie ist unberührt geblieben. In einer Schlacht ist der Ehemann getötet worden. Ephraim bericht, dass Holofernes und seine Armee gekommen sind. Ephraim warnt Judith, dass Holofernes "die Weiber durch Küsse und Umarmungen" tötet, aber Judith hat keine Angst (S. 21). Ephraim gesteht ihr seine Liebe und will für sie sterben. Judith bittet ihn, den Holofernes zu töten. Ephraim weiß nicht, wie er das bewerkstelligen soll, er glaubt, dass Judith ihn lediglich darum bittet, um ihn in den Tod zu schicken. Judith versichert aber, sie könne sich in Ephraihm verlieben, wenn der ihrer Bitte Folge leiste. Judith will nun selbst beweisen, dass es möglich ist, Holofernes zu töten.
Dritter Akt: Gemach der Judith
Judith hat schon drei Tage und Nächte getrauert. Sie betet zu Gott, zunächst vergeblich, um Hilfe. Plötzlich hat sie eine Antwort: Aber der Mordplan ist ohne eine Sünde nicht durchzuführen. Judith entschließt sich, Holofernes zu verführen. Mirza beschreibt das Schreckliche dieser Tat, aber Judith lässt sich als Braut schmücken.
Öffentlicher Platz in Bethulien
Stadtsürger unterhalten sich über die erlebten grausamen Ereignisse. Der Älteste kommt, um die Leute zu trösten erinnert er sie daran, dass der Herr die Leute schützen werde, wenn sie beten. Der stummer Daniel kann plötzlich sprechen und wird als Prophet angesehen. Daniel befiehlt die Steinigung seines Bruders Assad, der die Tore der Stadt öffnen und sich ergeben wollte. Samaja meint, dass Daniel ein Brudermörder ist und deshalb muss er sich umbringen, aber wenn er einen Tag und eine Nacht erleben und auch ein Wunder produzieren könne, dann ist er wirklich ein Prophet. Josua meint, dass die Älteste und Priester zu Holofernes gehen sollen, mit ihm sprechen, und versuchen, Bethulien zu retten. Der Älteste stimmt zu und will ein Opfer sein. Judith stimmt nicht zu und will Holofernes selbst töten. Achior erklärt, dass Holofernes geschworen hat, Bethulien gnadenlos zu zerstören. Achior sagt Judith, dass Holofernes die Weiber liebe, "aber nicht anders wie Essen und Trinken." Am Ende des Aktes bringt Daniel Samaja um. Dieser Mord wird von allen als Wunder Gottes betrachtet.
Vierter Akt: Zelt des Holofernes
Holofernes hat sich im Traum gestochen, aber er hat eine Rippe getroffen und sich selbst aufgeweckt. Judith kommt zu Holofernes. Alle Männer sind völlig von der Schönheit Judiths beeindruckt. Holofernes - "in ihre Betrachtung verloren" (S. 49) - will nicht, dass Judith vor ihm niederkniet, weil sie ihm sehr gut gefällt. Judith behauptet, dass die Ebräer unter den Zorn Gottes leiden müssen, und Holofernes ist das Instrument Gottes. Judith beschreibt die Angst, die die Stadt erfüllt und dass Gott Judith den Befehl gegeben hat, zu Holofernes zu kommen. Sie will ihm die Ebräer unterwerfen und Holofernes glaubt alles, was Judith sagt und will sie in sein Zelt bringen. Sie fragt nach der Erlaubnis, in die Gebirge zu gehen, um fünf Tage zu beten. Mirza macht Judith Vorwürfe und diese ist zufrieden weil ihre Lüge glaubhaft zu sein scheint.
Fünfter Akt: Zelt des Holofernes
Fünf Tage später. Holofernes hört den Bericht, dass die Ebräer verhungern und der Sieg bald kommen soll. Ein Hauptmann wird getötet, weil er versucht hat, Judith zu verführen. Holofernes spricht von der "Liebe" einer Frau, aber es scheint, dass er Vergewaltigung meint. Judith kommt, redet mit Holofernes und er küsst sie. Ephraim kommt zu Holofernes, will ihn töten und scheitert jedoch. Da Holofernes ihm zuvor sein Leben zugesichert hat, bringt er Ephraim nicht um und lässt es auch nicht zu, dass er sich selbst umbringt. Judith ist von dieser Manneskraft beeindruckt und muss sich erinnern, Holofernes zu hassen. Als Holofernes jedoch Judith befiehlt ihn anzubeten, besinnt sie sich. Judith droht mit Holofernes Ermordung, aber er glaubt ihr nicht und droht stattdessen seinen eigenen Dienern. Judith und Holofernes schlafen miteinander. Judith kommt aus dem Zelt des Holofernes und spricht mit Mirza über ihre traumatische Erfahrung. Daraufhin geht Judith wieder in das Zelt und enthauptet Holofernes mit seinem eigenen Schwert. Danach redet sie mit Mirza über ihre Schande. Sie erinnert sich an den Grund, den sie gehabt hat, zu Holofernes zu kommen, und es wird angedeutet, dass sie wahnsinnig wird. Judith befiehlt Mirza, den Kopf in einem Sack zu tragen. Judith schlägt vor, dass Mirza sagen soll, sie habe Holofernes getötet.
Öffentlicher Platz in Bethulien
Die Priestern verzweifeln, weil sie glauben, dass alles verloren ist. Die Frauen in der Stadt fragen, warum Gott das Leiden der Kinder zulässt. Die Priester erwidern, dass die Kinder leiden, weil die Eltern gesündigt haben. Judith und Mirza kommen mit dem Kopf des Holofernes und werden gefeiert. Die Männer Bethuliens schlachten die nun "kopflose" assyrische Armee. Judith bittet die Priester als Lohn, sie umzubringen, falls sie schwanger wird. Judith betet, dass sie unfruchtbar ist.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Judith_%28Hebbel%29 [Stand: 18.08.2011]
Klassifikation(en)
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum & Dumont-Lindemann-Archiv
Department
TM Inszenierung