Object numberP 1989-20A
Glockenbecher
TitelBell-shaped tumbler
NameSturzbecher
Ausführung
Unbekannt
Date6. Jahrhundert n. Chr.
MediumBernsteinfarbenes Glas, optisch geblasen
ReignFrühmittelalter - Merowingerzeit
Dimensions(H x D): 12,2 x 7,4 cm
DescriptionMundrand nach innen umgeschlagen; keine Standfläche.Notes
- Typischer Formtypus des frühen Mittelalters, insbesondere mit dem Verzicht auf einen Standfuß. Recht ungewöhnlich ist allerdings die Bernsteinfarbe, die das Glas von den üblichen, „natürlich“ grüngefärbten unterscheidet.
- Merowingisches Glas wird oft als Beleg für den Verfall der Glaskunst nach dem Niedergang des Römischen Reiches herangezogen. In der Tat zeichnete sich schon in römischer Zeit ein Rückgang der Qualität ab; offenbar verlor sich das Interesse daran, in Großserien hergestelltes Glas besonders sorgfältig auszuführen. Im Frühen Mittelalter kam hinzu, dass mit dem Ende des Römischen Reiches die Handelswege in den Nahen Osten erschwert oder ganz unterbrochen wurden und damit die Bezugsquellen für die besten Rohmaterialien versiegten. Dass unter den chaotischen Umständen der Völkerwanderungszeit überhaupt noch die Glasherstellung in Nordeuropa fortgesetzt werden konnte, zum Teil sogar in sehr hoher Qualität, ist beachtenswert. Bereits im Laufe des 8. Jahrhunderts n. Chr. kam es zu einer technologischen Revolution, die die nordeuropäische Glasherstellung von den orientalischen Rohstoffen unabhängig machte und die Grundlage für eine der wunderbarsten Schöpfungen aus Glas, nämlich die hochmittelalterliche Glasmalerei schuf.
- Wie die Tummler im Rheinland während der fränkischen Epoche stark verbreitet. Es existieren zahlreiche Formvarianten, auch Exemplare mit Fadendekor sind bekannt. Die übliche Farbe ist grün, braune Exemplare sind dagegen selten.
Klassifikation(en)
Entstehungsort
Copyright DigitalisatFoto: Kunstpalast, Düsseldorf
Bibliography Text- Ricke, Glaskunst, 1995, Kat. Nr. 86Institution
Kunstpalast
Department
Kunstpalast - Glassammlung
6. Jahrhundert