ObjektnummerK 1929-460

Bogenschützen

ObjektbezeichnungZeichnung

Künstler*in Jacopo di Giovanni di Francesco , gen. Jacone , Kreis (Florenz 1495-1554 Florenz)

Datierung1. Hälfte 16. Jahrhundert

Material/TechnikFeder in Braun

MaßeBlattmaß: 19,2 x 20,8 cm

BeschreibungZwei Schützen spannen ihre Bögen und richten ihre Pfeile auf einen am linken Blattrand stehenden Mann. Auf dem Boden und im Rund sitzende Gestalten mögen, mehr mit sich beschäftigt, diesem Schauspiel nur wenig Aufmerksamkeit entgegenbringen.
Die Darstellung erinnert entfernt an Michelangelos "Bogenschützen", die als Zeichnung in Windsor Castle bewahrt wird. Seitenverkehrt wird ihre Darstellung in einem Kupferstich von Nicholas Beatrizette wiedergegeben.
Jedoch weicht die Komposition des vorliegenden Blattes von diesem möglichen Vorbild ab. Hier richten zwei in äußerst manierierten Posen gegebene Schützen ihre Pfeile auf eine Herme (?).
Die trockene Zeichenweise mit ihren harten Umrisslinien und den schematischen Parallelschraffen hat, wie dies schon Paul Joannides mit einer Passepartout-Notiz aus dem Jahr 2000 feststellte, nichts mit Baccio Bandinelli gemein, unter dessen Namen das Blatt eingeordnet lag. Für den Maler Jacone, einem Schüler Andrea del Sartos, hingegen sprechen die gelängten Glieder sowie die überzogen dargestellten Bewegungen der Figuren.
Zur Bildung seiner Figuren führte der Künstler die Feder ausgesprochen gewandt, wobei er, kleinteilig oder großflächig, die Schatten durch parallel geführte Schraffen in Wirkung zu setzen verstand. Als ein typisches Beispiel lässt sich die im GDSU, Florenz, liegende Zeichnung benennen, die der Düsseldorfer vergleichbar aufgebaut ist. Das in Florenz liegende Blatt zeigt sich dieser Zeichenweise wegen äußert bewegt, während das vorliegende eher matt wirkt.
SB

KlassifikationGrafik - Zeichnung

Portal-Technikdrawing and drawing techniques

Literatur/QuellenSonja Brink, Idea et Inventio. Italienische Zeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf am Museum Kunstpalast, 2 Bde., Petersberg 2017, Bd. 2, Kat. 183.

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