Objekte von: Käthe Kruse
Nach ihrem Schulabschluß 1899 nahm Käthe Kruse (damals Katharina Simon) Schauspielunterricht bei Otto Gerlach und bereits ein Jahr später bekam sie, gerade 17 Jahre alt, ihr erstes Engagement in Berlin. Wenige Monate später debütierte sie im Berliner Lessingtheater. Unter dem Künstlernamen Hedda Somin war sie als Schauspielerin erfolgreich. In dieser Zeit lernte sie den berühmten Bildhauer Max Kruse kennen, der zur damaligen Berliner Künstlerelite gehörte. Nach wenigen Tagen waren die beiden ein Paar und 1902 kam das erste Kind zur Welt. Als das zweite Kind unterwegs war, zog die junge Mutter nach Ascona in die Toskana und später ins Tessin, während der Vater die meiste Zeit in Berlin verbrachte. Käthe begann zu malen.
Die Idee mit den Puppen entstand durch den Wusch der älteren Töchter nach Puppen. Käthe Kruse fertigte eigene Puppen für ihre Kinder, weil den Eltern die im Handel erhältlichen als nicht geeignet erschienen. Die Besonderheit lag darin, dass es sich um weiche anschmiegsame Puppenkörper handelte, wobei Max Kruse an der Gestaltung der Gesichter mitwirkte. Durch eine Weihnachtsausstellung im Berliner Warenhaus Tietz wurde ihre Arbeit bekannt und schliesslich gründete sie ihre eigene Firma, als umfangreiche Bestellung aus den USA eintrafen. 1925 gewann sie einen Urheberrechtsprozess um ihre Puppen und nahm 1937 an der Pariser Weltsausstellung teil. Nach dem Krieg war die Puppenproduktion in der sowjetisch besetzten Zone kaum mehr möglich und so gründeten zwei von Käthes Söhnen Fabriken in Bad Pyrmont und Donauwörth. Die von Käthe Kruse selbst entworfenen Modelle blieben erhalten und immer noch waren die Puppen handgearbeitet. Käthe Kruse war aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an der Produktion beteiligt.
Quellen und weiterführende Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4the_Kruse [Stand: September 2015] sowie http://www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/kruse.html [Stand: Juni 2006]